Ältere Mitarbeiter einstellen – So profitiert Ihr Team
Der Arbeitsmarkt ist einem stetigen Wandlungsprozess unterworfen, insbesondere ist es für Sie als Arbeitgeber, Headhunter oder Führungskraft mit einigem Aufwand verbunden, die passenden Bewerber zu rekrutieren. Dabei geraten zunehmend auch ältere Mitarbeiter in den Fokus, welche alleine aufgrund ihres Alters noch vor wenigen Jahren keine oder nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt gehabt hätten. Doch diese Stimmung hat sich komplett gewandelt, was in anderen Ländern schon längst so gehandhabt wird, ist nun auch dabei, sich auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt mehr und mehr durchzusetzen und zu etablieren.
Sie können von Mitarbeitern ab 40 in vielfacher Art und Weise profitieren, Vorbehalte jeglicher Art gegenüber älteren Mitarbeitern sollten also der Vergangenheit angehören. Unternehmen tendieren auch heute noch vielfach dazu, fast ausschließlich den jungen Nachwuchs zu fördern. Ältere bringen jedoch ein Maß an Erfahrung, Routine, Zuverlässigkeit und Netzwerke mit, von dem jedes Unternehmen nur in hohem Maße profitieren kann. Und so ist es nur begrüßenswert, dass sich in Personalabteilungen extra Teams zusammenstellen, die nur dafür zuständig sind, Ältere für ein Unternehmen zu gewinnen und zu rekrutieren.
Auch Sie können als Arbeitgeber die Erfahrung machen, dass Ältere meist über eine viel höhere Motivation verfügen und auch ansonsten alle positiven Eigenschaften mitbringen, um erfolgreich als Fach- oder Führungskraft tätig werden zu können. Ältere Mitarbeiter sind natürlich nicht nur sehr erfahren, sondern darüber hinaus auch diszipliniert mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und erprobte Netzwerke zu pflegen und weiter auszubauen. Diese aber auch andere Eigenschaften fehlen oft bei jüngeren Mitarbeitern oder Berufseinsteigern, außerdem haben diese in der Regel auch noch nicht ihre Familienplanung endgültig abgeschlossen.
Ältere Mitarbeiter sind stets ein Gewinn für jedes Unternehmen
Dass Ältere nicht flexibel seien oder nicht mit modernen Kommunikationsmedien umgehen könnten, ist ebenfalls ein Vorurteil, was sich jedoch bis heute hartnäckig hält. Arbeitgeber scheuen aber auch oft deshalb, auf ältere Mitarbeiter zurückzugreifen, weil diese angeblich einen höheren Krankenstand, also vermehrt Fehlzeiten, aufweisen. Auch dieses Argument konnte inzwischen vielfach widerlegt werden. Denn auch Ältere sind heutzutage oft erstaunlich gesundheitlich fit, wenn eine gesunde Lebensführung das Motto ist.
Natürlich sollte ein Unternehmen seine Erfolge und Wettbewerbsfähigkeiten nicht ausschließlich auf ältere Mitarbeiter begründen, es ist ganz klar der gesunde Mix aus Jüngeren aber eben auch Älteren, welche dann den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Es ist jedoch alleine schon eine Frage der Demografie, dass ältere Mitarbeiter zunehmend gefragt sein werden.
Unternehmen, welche sich dieser demografischen Entwicklung nicht stellen, werden somit früher oder später ins Hintertreffen geraten. Denn die Alterung der Gesellschaft schreitet unvermittelt voran, außerdem gibt der Gesetzgeber immer höhere Renteneintrittsalter vor. Und obwohl das gesetzliche Renteneintrittsalter sogar auf 67 Jahre angehoben wurde, ist damit zu rechnen, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sein wird.
Darüber hinaus sind viele Ältere auch jenseits des offiziellen Renteneintrittsalters körperlich aber auch geistig noch so rüstig, dass sie selbst gerne noch weiterhin am Arbeitsleben teilnehmen möchten. Und genau diese Gelegenheit sollte ihnen dann auch gegeben werden. Vielfach wurden in früheren Zeiten Älteren eine Altersteilzeit angeboten oder eine Versetzung auf Posten mit weniger Verantwortung, nicht wenige erhielten sogar aufgrund ihres Alters eine Kündigung. Diese Zeiten sind jedoch heutzutage absolut vorbei, leider haben dies immer noch nicht alle Unternehmen realisiert und verpassen damit ihre eigene Zukunft.
Die Arbeitswelt der Zukunft wird von den Erfahrungen der Älteren geprägt sein. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt verrät, dass das Angebot von qualifizierten Arbeitskräften sich immer weiter verringert. Stichwort ist der akute Fachkräftemangel in der Wirtschaft, welcher sich auch in den folgenden Jahren noch weiter verschärfen wird.
Wenn Sie also Ihr Unternehmen auf Erfolg trimmen möchten, sollten Sie auch Älteren immer eine echte Chance geben, in Ihr Unternehmen einsteigen zu können. Es ist ganz einfach so, dass sich die Altersstruktur in den Unternehmen immer weiter zugunsten der Älteren verschieben wird, nach allen Daten und Analysen ist diese Entwicklung auch unumkehrbar und sollte deshalb von den Unternehmen unbedingt auch in den Blick genommen werden.
Es wird also auf lange Sicht in den Betrieben weniger Junge aber dafür umso mehr Ältere geben. Altersgerechtes Arbeiten kann jedoch für beide Seiten gut funktionieren, wenn es gut strukturiert wurde. Machen Sie sich klar, dass die Jahrgänge 1957–1965, auch bekannt als Babyboomer, bald ebenfalls schon zu den Älteren am Arbeitsmarkt gehören werden. Durch das Angebot von Abfindungen, Altersteilzeit oder Frühverrentung haben sich bereits viele Unternehmen in der Vergangenheit von ihren älteren Mitarbeitern getrennt.
Doch diese Entwicklung wurde ebenfalls gestoppt, weil sie nun mal kein gangbarer Weg in die zukünftige Arbeitswelt darstellt. Der Gesetzgeber hat auch das Seinige dazu getan, um diese Entwicklung zu unterbinden. So ist beispielsweise die staatliche Förderung zur Altersteilzeit bereits im Jahr 2009 ausgelaufen, das Renteneintrittsalter wurde angehoben und Abfindungen unterliegen voll der Steuerpflicht. Es ist also für Unternehmen ohnehin nicht mehr sehr lukrativ, sich einfach von Älteren zu trennen.

Arbeitsplätze für Ältere ergonomisch und den Anforderungen entsprechend gestalten
Machen Sie sich als Arbeitgeber aber auch als Führungskraft stets bewusst, dass Gesundheits- und Arbeitsschutz gerade beim altersgerechten Arbeiten an allererster Stelle stehen sollten. Denn es ist nun einmal so, dass mit zunehmendem Alter auch typische altersbedingte Beschwerden auftreten können. Dies sollte Sie aber dennoch nicht davon abhalten, auf ältere Mitarbeiter zu setzen.
Dafür muss vielleicht manches überdacht und neue gesundheitliche Konzepte entwickelt werden, aber es wird sich für Sie als Arbeitgeber in vielfacher Hinsicht auszahlen. Gestalten Sie die Arbeitsplätze ergonomisch, bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle an, eine Herabsetzung der Leistungsanforderungen oder vielleicht auch spezielle Ernährungs- und Sportprogramme, Ihre älteren Mitarbeiter werden es Ihnen danken.
Lassen Sie auch nicht erst die Betriebsräte aktiv werden, bevor Sie als Arbeitgeber oder Führungskraft selbst die Initiative ergreifen und das Heft des Handelns in die Hand nehmen, um somit die speziellen Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer zu respektieren und die Arbeitsplätze entsprechend auszustatten. Medizinisch gesehen ist das Alter ohnehin kein Maß für die Fitness eines Menschen, sondern hier spielen vielmehr andere Dinge eine Rolle wie etwa persönliche Konstitution oder bisherige Lebens-, Ernährungs-, und Arbeitsgewohnheiten.
Sie als Arbeitgeber haben auch vielleicht schon die Erfahrung machen dürfen, dass die Motivation und Leistungsbereitschaft ebenfalls keine Frage des Alters ist. Je mehr die persönlichen Arbeitsbedingungen individuellen Leistungsvoraussetzungen angepasst werden, umso länger und effizienter kann Arbeit ausgeführt werden, und zwar so, dass dabei keinerlei Beschwerden auftreten müssen.
Die Altersstruktur eines Unternehmens ist eine planbare Größe

Ältere Mitarbeiter sind in der Regel sehr qualitätsbewusst, arbeiten gerne im Team und ihre sozialen Kompetenzen sind oftmals ebenfalls stark ausgeprägt, etwas was Jüngeren noch fehlt. Gerade bei Problemsituationen oder bei unbekannten, neuen Anforderungen reagieren Ältere oft erstaunlich mit Umsicht und Einfühlungsvermögen.
Das Problem des Fachkräftemangels können Sie mit kompetenten älteren Mitarbeitern gut lösen. Auch wenn die körperliche Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt, sollte dies überhaupt kein Grund sein, das Potenzial, welches Ältere zu bieten haben, nicht zu nutzen.
Wer als Arbeitgeber die richtigen präventiven Maßnahmen ergreift, kann altersbedingte Defizite verhindern, wenigstens jedoch abmildern. In jedem Unternehmen existiert eine weniger oder auch stärker ausgeprägte Fluktuation, dies hängt mit ganz verschiedenen Faktoren zusammen.
Unternehmen können jedoch durch gezielte Maßnahmen die Mitarbeiterbindung beeinflussen und somit ein allzu frühes Ausscheiden, aus welchen Gründen auch immer, verhindern. Eine Situationsanalyse der jeweiligen Ist-Situation ist im Hinblick auf Personalgewinnung und Mitarbeiterplanung sehr wichtig.
Dazu reicht es für den Anfang schon aus, wenn Sie sich die simple Frage stellen, wie wohl die Altersstruktur Ihres Unternehmens voraussichtlich in 5 oder auch in 10 Jahren aussehen wird. Wer hier als Personaler vorausschauend agiert, wird bereits in die Lage versetzt, eine rechtzeitige Nachfolgeplanung einzuleiten, sodass es gar nicht erst zu irgendwelchen personellen Engpässen in der Zukunft kommen muss.
Als Unternehmer sollten Sie also die sogenannten Fluktuationsziffern ganz genau kennen, damit nichts dem Zufall überlassen bleibt. Tun Sie als Unternehmer, wenn möglich, stets alles dafür, den Wissenserhalt auch langfristig zu garantieren, beispielsweise indem Sie auf die bestmöglichen Qualifikationen der Mitarbeiter achten und Fort- und Weiterbildungen anbieten. Dieser Wissenstransfer, also der Erhalt und die Weitergabe von Know-how, sollte höchste Priorität haben und zahlt sich spätestens dann aus, wenn ältere Mitarbeiter in den wohlverdienten Ruhestand ausscheiden.
Die Wiedereingliederung oder Weiterbildung älterer Mitarbeiter wird oft auch von öffentlichen Stellen, wie beispielsweise der Arbeitsagentur, finanziell bezuschusst, auch diesen Aspekt sollten Sie nicht außer Acht lassen. Ob die formalen Voraussetzungen für eine Bezuschussung und in welcher Höhe diese gegeben sind, muss im jeweiligen Einzelfall entschieden werden. Auch sollten Sie bedenken, dass befristete Arbeitsverhältnisse für ältere Mitarbeiter in der Regel leichter möglich sind.
Ältere Mitarbeiter sind eine Bereicherung
Alles in allem können Sie also als Unternehmen von älteren Mitarbeitern nur profitieren. Machen Sie sich dies vollumfänglich bewusst, auch wenn Sie vielleicht bisher, aus welchen Gründen auch immer, noch Vorbehalte gegen Ältere im Betrieb hatten. Die Zeiten haben sich geändert und Lebenserfahrung, Motivation, Arbeitsbereitschaft sowie Flexibilität und gesundheitlicher Zustand von Älteren sind heute auf einem derart hohen Niveau, dass Betriebe es sich nicht leisten können, auf diese Expertise zu verzichten.
Wenn Sie als Unternehmer oder Personaler erst einmal die entsprechenden und positiven Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern gemacht haben, werden Sie in Zukunft nie mehr auf diese tatkräftige Unterstützung verzichten wollen. Setzen Sie, falls nötig, die Leistungsanforderungen herab, ohne dass dabei ein Nachteil für Ihr Unternehmen entstehen müsste und profitieren Sie zukünftig von altersgemischten Arbeitsgruppen oder auch Jobsharing für Ältere.
Ältere Mitarbeiter bringen Erfahrung und eine hohe Motivation für die Arbeit mit – Teilen Sie diese Aussage? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.
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- Kategorie: Personalmanagement, Recruiting
- 28. Juli 2021
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