Berichtsheft als Ausbildungsnachweis: Warum ist es so wichtig und wie können Sie Ihre Auszubildenden unterstützen?
Das Berichtsheft ist ein Teil der Berufsausbildung. In der Ausbildungsordnung der Industrie- und Handelskammer ist festgelegt, dass Auszubildende dieses führen müssen. Ziel ist es, die Inhalte zu reflektieren und in eigenen Worten und Visualisierungen zusammenzufassen.
Dabei soll der/die zuständige Ausbilder*in einmal in der Woche mit dem Auszubildenden die Inhalte reflektieren und besprechen. Bei den Industrie- und Handelskammern ebenso wie in Schreibwarengeschäften gibt es eigens dafür vorgesehene Vordrucke, die in Form eines Heftes und mit Datumseintragung und Platz für die Lerninhalte und Lernziele bzw. Erkenntnisse perfekte tägliche Begleiter sind, um die Lernschritte zu dokumentieren.
Lerninhalte und Eindrücke in den eigenen Worten zusammenfassen
Das Berichtsheft ist vor allem ein pädagogisches Instrument. Es soll aber gleichzeitig auch sicherstellen, dass die vorgegebenen Inhalte aus der Ausbildungsordnung und dem Rahmenlehrplan in die Praxis umgesetzt werden. Gleichzeitig ist es eine angeleitete Methode, sich selbst Arbeitsschritte zu notieren und diese entsprechend wieder abzurufen, wenn man sie im Alltag und der Praxis benötigt.
Ganz wichtig jedoch beim Berichtsheft: Der Auszubildende oder die Auszubildende fassen hier in eigenen Worten, das was sie gelernt haben, so zusammen, wie sie es verstanden haben. Damit bietet es eine hervorragende Möglichkeit sicherzustellen, dass das Lernziel auch sicher transferiert wird.
Das Berichtsheft ist ein gutes Sammelwerk deiner Fortschritte und Erfahrungen

Damit das Berichtsheft seine Pflicht und seinen Sinn erfüllt, ist es wichtig, dass die Bedeutung sensibilisiert und auch von den für die Berufsausbildung Verantwortlichen gelebt wird. So sollte hier seitens Berufsschullehrer*innen, Betriebe und IHK eine einheitliche Sprache gewählt werden, wie und wann das Buch zu führen ist und in welchem Umfang das Berichtsheft gefüllt werden soll.
Darum ist es hilfreich, wenn auch die zur Ausbildung bestellten Abteilungen für das Thema Berichtsheft sensibilisiert sind und dem Auszubildenden immer wieder Zeit und Raum schaffen, sich hier in Ruhe Notizen zu machen und die Einträge zu pflegen. Das Gleiche gilt auch, den Auszubildenden oder die Auszubildende immer wieder zu motivieren, bei der Erfüllung von Aufgaben auch das Berichtsheft und die möglicherweise bereits vorhandenen Einträge zu konsultieren.
Hilfreich und wichtig als Ausbildungsnachweis
Das Berichtsheft ist Bestandteil der Ausbildung und ein wichtiger Nachweis, der sowohl die Betriebe als auch den Auszubildenden oder die Auszubildende absichert. Immerhin wird im Berichtsheft dokumentiert, welche Lerninhalte und Lernziele erreicht wurden und wie diese in der Praxis geübt und umgesetzt worden sind.
Wird im Rahmen der Berufsausbildung im Unternehmen kein Berichtsheft geführt, so kann die IHK wegen einer Ordnungswidrigkeit und einem Verstoß gegen die Ausbildungsordnung ein Bußgeld einfordern.
Wie Unternehmen bei der Führung des Berichtshefts unterstützen können
Ein sicherlich wichtiger Faktor, dass die Auszubildenden gerne und anhaltend bereit sind, das Berichtsheft zu führen, liegt in der Wertschätzung und Sensibilisierung des Heftes.
Das Berichtsheft sollte ein fester Bestandteil sein, der von allen vorgelebt und eingehalten wird. Schließlich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn ein pädagogisch sinnvolles Medium als Kontrollinstanz verwendet wird, nach dem frei nach Belieben einmal im Monat gefragt wird.
Das Ausbildungsheft sollte von Anfang an, schon im Onboarding und vor allem in den ersten Tagen immer angesprochen und genutzt werden. Auch danach sollten die Auszubildenden im Alltag stets die Möglichkeit und auch die Zeit bekommen, das Heft während der Arbeitszeit und ungestört ausfüllen zu können.
Natürlich umfasst dies auch die Bereitschaft der Ausbilder*innen, bei Fragen weiterzuhelfen und gemeinsam mit den Auszubildenen Unklarheiten nochmals zu besprechen. Darüber hinaus sollten die Ausbilder*innen auch proaktiv immer wieder nach den Einträgen schauen, ehrlich und konstruktiv Feedback geben und korrigieren, wenn ersichtlich ist, dass der Auszubildende vielleicht etwas falsch verstanden hat.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Paten aus höheren Ausbildungsjahrgängen einzusetzen, die den Auszubildenden helfen und für Rückfragen offen sind.

Fünf hilfreiche Tipps, damit das Berichtsheft im Alltag nicht untergeht
Im Betrieb sollte möglichst genau mit dem individuellen Ausbildungsplan des Auszubildenden gearbeitet werden. Es empfiehlt sich hier bereits Vermerke einzubringen, wann die Notiz im Berichtsheft erfolgen sollte. Natürlich ist es ratsam, möglichst zeitnah die Einträge zu machen und das Wissen zu sichern.
Eine ergänzende Option, den Lernerfolg zu vertiefen, besteht darin, nach dem Abschluss einer Ausbildungseinheit immer wieder eine Zusammenfassung zu schreiben. So können Meilensteine gut gestaltet werden und die Zusammenfassung ist sicherlich hilfreich in der Vorbereitung auf Tests oder Prüfungen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, unter den Auszubildenden einen Wettbewerb zu gestalten, wer das beste Berichtsheft hat. Schnell werden die Auszubildenden kreativ und beginnen mit Symbolen, Zeichnungen, Tabellen und anderen Mitteln, die Inhalte zu visualisieren.
In medienaffinen Berufen ist zudem zu überlegen, wie man Zusammenfassungen der Ausbildungsinhalte, die im Berichtsheft eingetragen werden, anders gestalten kann. Hierzu zählen beispielsweise QR Codes oder Bilderkennung, die durch das Einlesen über einen QR- und Barcodescanner dann Filme oder anderen Medien abspielen.
Der Fantasie und Gestaltung des Lernens sind hier keinerlei Grenzen gesetzt. Ganz im Gegenteil: Der Auszubildende sollte hier seinen Stil finden und Spaß daran gewinnen, Wissen für sich zu strukturieren und zu sichern.
Wichtig ist beim Berichtsheft, dieses als Hilfsinstrument zu sehen und nicht nur als Ausbildungsnachweis. Damit dies gelingt, hier fünf hilfreiche Tipps:
- Zeitfenster bewusst blocken und Zeit einräumen. Beispielsweise am Freitagmittag eine halbe Stunde Zeit einkalkulieren, die dazu dient, das Berichtsheft zu schreiben und zu pflegen und so die Woche Revue passieren zu lassen.
- Einen Ort bereitstellen, wo das Berichtsheft in Ruhe ausgefüllt werden kann. Hier sollte Licht sein, Platz und Ruhe, damit die Auszubildenden nicht abgelenkt werden.
- Wertschätzung aufbringen. Immerhin leistet der Auszubildende oder die Auszubildende beim Ausfüllen des Berichtshefts eine Transferleistung. Diese sollte wertgeschätzt werden. Dazu gehören Lob und Bestärkung im Sinn des Heftes und der Tätigkeit.
- Lernblockaden und Rechtschreibschwäche thematisieren. Oft liegt es daran, dass Auszubildende die Sprache nicht richtig beherrschen, oder Angst vor der Rechtschreibung haben. Das hat nichts direkt mit dem Berichtsheft zu tun und sollte auch so klar kommuniziert werden. Hier lassen sich sicher andere Hilfestellungen finden. Beispielsweise die Aufnahme auf den Voice-Rekorder am Handy, oder eine digitale Fassung, sodass eine Rechtschreibprüfung genutzt werden kann.
- Das Berichtsheft und seine Funktion ernst nehmen. Das bedeutet vor allem, die Einträge auch wirklich konstruktiv zu lesen und mit den Auszubildenden zu besprechen. Fehler und Mängel sollten sofort geklärt und beseitigt werden.
Zusammengefasst ist das Berichtsheft für alle an der Ausbildung Beteiligten ein hilfreiches Tool, das pädagogisch die Ausbildung unterstützt und dokumentiert. Außerdem bietet es die Möglichkeit, Inhalte zusammenzufassen und das richtige Verständnis zu prüfen.
Es unterstützt zudem die Vorbereitung auf die Prüfung und kann auch im Alltag wunderbar zur Hilfe gezogen werden. Schließlich finden sich in diesem alle relevanten Informationen und Ausbildungsinhalte, die bis dato durchgenommen worden sind.
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- Kategorie: Personalmanagement
- 01. September 2020
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