Luftbefeuchter: So sinnvoll sind sie gegen trockene Heizungsluft
Die kalte Jahreszeit bahnt sich nun langsam, aber sicher an. Wenn sich kühlere Temperaturen einstellen, hat das einige Auswirkungen auf das Wohlbefinden und damit auch auf die Gesundheit. Während es im Sommer oft warm im Büro war, kommen im Herbst und Winter dann meistens die Heizungen zum Einsatz. Diese sorgen für wohlige Wärme im Büro, auch an kalten Wintertagen. Gleichzeitig werden Luftbefeuchter herangezogen, um dem entgegenzuwirken.
Um nicht frieren oder sich für das Büro nicht besonders warm anziehen zu müssen, werden die Heizungen oftmals voll aufgedreht. Was zwar für angenehme Wärme und damit auch fast schon für sommerliche Temperaturen im Betrieb sorgt, hat jedoch auch einige Nachteile: Trockene Heizungsluft kann sich negativ auf den Körper auswirken und das gleich in vielerlei Hinsicht.
Heizungsluft kann Haut und Haare austrocknen
Trockene Heizungsluft sorgt bei den meisten Menschen dafür, dass Haut und Haare austrocknen. Gerade in Kombination mit kalten Temperaturen sorgt der starke Temperaturunterschied nicht selten für juckende Schienbeine, rissige und aufgesprungene Lippen und sprödes, brüchiges Haar. Gerade die Hände leiden dabei besonders, da sie ständig den unterschiedlichsten Bedingungen ausgesetzt sind.
Die wechselnden Temperaturunterschiede zwischen draußen und drinnen, Händewaschen, trockene Heizungsluft und das Arbeiten mit Papier kann die Hände auf Dauer strapazieren und sogar zu roten, nässenden und entzündeten Stellen führen. Das ist nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern sieht in der Regel nicht gut aus. Kein Wunder also, dass Lippenpflegestifte und Handcremes im Winter auf nahezu jedem Schreibtisch zu sehen sind und dauerhaft in den Einsatz kommen.
Trockene Heizungsluft wirkt sich negativ auf die Schleimhäute der oberen Atemwege aus
Trockene Heizungsluft trocknet außerdem die Schleimhäute der oberen Atemwege, also von Nase, Rachen und Bronchien, aus. Das führt dazu, dass die dort millionenfach vorkommenden Flimmerhärchen ihre Reinigungsfunktion nicht mehr richtig erfüllen können. Auf diese Weise dringen Viren und Bakterien viel leichter in den Körper ein und können dort eine Infektion auslösen.
Nicht umsonst zählen Herbst und Winter nämlich zur Erkältungszeit. Neben einem geschwächten Immunsystem, zu dünner Kleidung und weiteren Faktoren, trägt auch trockene Heizungsluft einen Teil dazu bei, dass deutlich mehr Menschen in diesen Jahreszeiten krank werden.
Die Verbreitung von krankmachenden Erregern wird auf diese Weise verstärkt
Allerdings ist das noch nicht alles: Trockene Heizungsluft kann auch dazu führen, dass sich Krankheitserreger besonders schnell verbreiten. Durch die ständige Luftzirkulation im Raum können sich Erreger problemlos im ganzen Raum verbreiten.
Die Wärme der Heizungsluft verstärkt den Effekt dabei nur noch: Viele Krankheitserreger fühlen sich bei warmen Temperaturen besonders wohl und haben damit optimale Voraussetzungen, um sich ungehindert zu verbreiten.
Gerade in Großraumbüros wird das zu einem ganz besonderen Problem: Durch die entsprechend hohe Anzahl an Mitarbeiter*innen auf kleinem Raum schwirren so besonders viele Erreger umher. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Mitarbeiter*innen krank ist, ist hier nämlich besonders groß.
Dabei muss es noch nicht einmal sein, dass einer der Mitarbeiter*innen unter einer starken Erkältung oder einer Grippe leidet, damit sich die Erreger entsprechend ausbreiten. Auch ein Schnupfen, der weitestgehend unbemerkt bleibt oder nicht ernst genommen wird, reicht hierbei schon völlig aus.

Gerade Großraumbüros bieten eine hohe Ansteckungsgefahr
Durch das Niesen oder Husten beispielsweise, also der klassischen Tröpfchenverbreitung, können Erreger so in den Raum gelangen und sich durch die Heizungsluft rasant verbreiten. Kein Wunder also, dass die Ansteckungsgefahr im Großraumbüro ganz besonders hoch ist. Ist ein Mitarbeiter*in erkrankt und hält die Hygienevorschriften nicht hundertprozentig ein, dauert es meist nicht mehr lange, bis auch die anderen Mitarbeiter*innen krank werden.
Sich vor einer Ansteckung zu schützen, ist hierbei jedoch gar nicht einmal so leicht: Tröpfchen verbreiten sich nicht nur durch Husten und Niesen in der Luft, sondern bleiben auch an Oberflächen haften und können so durch das Anfassen betroffener Gegenstände weitergereicht werden.
Wer beim Niesen also unbemerkt Tröpfchen auf der Computertastatur verteilt oder in die Hand hustet und dann eine Türklinke anfasst, kann so schon Kolleg*innen anstecken. Doch was kann man gegen die Gefahr einer Ansteckung und die negativen Auswirkungen der Heizungsluft tun, wenn man in der kalten Jahreszeit dennoch nicht auf wohlige Wärme verzichten und nicht frierend am Schreibtisch sitzen möchte?
Ein Luftfeuchtigkeitsmessgerät sorgt für Klarheit
Auf die Nutzung der Heizung muss niemand verzichten. Es spricht nichts dagegen, im Winter zu heizen – im Gegenteil. Das ist sogar wichtig: Für das eigene Wohlbefinden und auch für den Büroraum an sich, der im schlimmsten Fall Schimmel bilden kann, wenn er zu sehr auskühlt und wenn gar nicht geheizt wird.
Wichtig ist jedoch, dass die Feuchtigkeit der Raumluft dabei auch erhöht wird, und das geht trotz Heizung. Um die Raumluft eines Raums dauerhaft zu messen und zu kontrollieren, lohnt sich ein Luftfeuchtemessgerät, ein sogenanntes Hygrometer. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist und sich durch die Maßnahmen, die zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit getroffen werden, nicht noch verringert.
Das richtige Heizen und Lüften will gelernt sein
Um die Luftfeuchtigkeit effizient zu erhöhen, sollte richtig geheizt werden. Viele neigen dazu, die Heizung an kalten Wintertagen voll aufzudrehen. Allerdings ist das nicht unbedingt empfehlenswert und genauso wirkungslos, als wenn gar nicht geheizt wird. Rund 18 Grad Celsius mögen sich zwar wenig anhören, sind jedoch am besten.
Nicht nur die Atemwege profitieren davon, sondern auch die Luftfeuchtigkeit des Raums. Je weniger die Raumluft erwärmt wird, desto höher ist damit in der Regel auch die Luftfeuchtigkeit. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch zu hoch, droht Schimmel. Bei 18 Grad Celsius müssen Sie aber in der Regel keine Schimmelbildung befürchten, da es dafür noch zu warm ist. 18 Grad Celsius sind also ideal.
Aus diesem Grund ist es ratsam, nur mäßig zu heizen und sich stattdessen wärmer anzuziehen. Von warmer Kleidung profitieren Sie übrigens auch beim Stoßlüften, das ebenfalls für eine gesunde Luftzirkulation und eine angenehme Luftfeuchtigkeit notwendig ist. Dabei tauschen Sie die abgestandene alte Raumluft dabei direkt gegen frische, „saubere“ Luft aus, die frei von Erregern ist.
Unterstützen lässt sich das Ganze durch Grünpflanzen in Büroräumen. Diese sind nicht nur ein optisches Highlight, sorgen damit für eine angenehme Atmosphäre und bringen Leben ins Büro, sondern erhöhen außerdem auch den Feuchtigkeitsgehalt in der Luft.
Dabei sollte am besten zu Pflanzen gegriffen werden, die viel Wasser benötigen und die man das ganze Jahr über regelmäßig gießen muss. Denn: Pflanzen, die viel Wasser brauchen, geben auch viel Wasser an die Umgebung ab.
Eine Alternative zu normalen Heizkörpern sind außerdem Infrarot-Heizungen, die nicht die Raumluft an sich erhöhen, sondern mit Strahlungswärme arbeiten. Das bedeutet, dass nicht der Raum an sich erwärmt wird, sondern Personen und Gegenstände, die von diesen Strahlen getroffen werden. Aus diesem Grund gibt es eine deutlich geringere Luftzirkulation als bei gewöhnlichen Heizkörpern. Diese Heizstrahler lassen sich in der Regel problemlos in Büroräume integrieren.

Elektronische Luftbefeuchter sorgen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit
Der Einsatz von Luftbefeuchter führt zu einer feuchteren Raumluft und entlastet dabei auch die Schleimhäute. Wichtig ist jedoch, dass Luftbefeuchter, die mit Wasser befüllt und an die Heizung gehängt werden, täglich gereinigt werden sollten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Keime verbreiten, was ebenfalls gesundheitsschädlich ist. Auch feuchte Lappen sollten daher regelmäßig ausgetauscht werden.
Allerdings gibt es auch elektronische Luftbefeuchter, die nur zwischen 20 und 130 Euro kosten und deutlich effektiver sind. Gute Geräte sorgen außerdem dafür, dass Kalk, Verschmutzungen und Erreger nicht an die Umgebung abgegeben werden. Hochwertige Geräte können die Luftfeuchtigkeit mittels eingebauten Hygrostaten dabei selbstständig und intelligent regeln, je nachdem wie der Feuchtigkeitsgehalt der Luft gerade ist.
Verschiedene Bauarten machen die Auswahl eines Geräts nicht gerade leicht
Wollen Sie Luftbefeuchter in Ihrem Unternehmen installieren, so ist die Auswahl verfügbarer Geräte alles andere als überschaubar. Es gibt nämlich unterschiedliche Bauarten von Luftbefeuchtern: Verdunster, Verdampfer oder Ultraschall-Vernebler.
Der Verdunster sorgt dafür, dass Wasser auf einer Oberfläche verdunstet wird und sich per Ventilation so als Feuchtigkeit im Raum verteilt. Beim Verdampfer hingegen wird mithilfe von Hitze Wasser verdampft. Dieser Dampf ist in der Regel besonders keimfrei, allerdings kostet diese Art der Luftbefeuchtung vergleichsweise viel Energie und sorgt damit für hohe Stromkosten.
Die meisten Luftbefeuchter, die es auf dem Markt zu kaufen gibt, funktionieren jedoch mittels Ultraschall. Wasser wird auf diese Weise in starke, hochfrequente Schwingungen versetzt. Somit werden viele Wassertröpfen aus der Flüssigkeit rausgewirbelt und verteilen sich so in der Luft, was wiederum einen feinen Nebel erzeugt und für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt.
Diese Geräte sind in der Regel energiesparend, allerdings werden Keime auf diese Weise eher verteilt. Von daher lohnt es sich immer, verschiedene Bauarten von Luftbefeuchtern und Marken miteinander zu vergleichen. Doch egal für was Sie sich letztendlich entscheiden, eine Investition von Luftbefeuchtern lohnt sich gerade in Großraumbüros so gut wie immer und zahlt sich damit auch aus.
Eine ausreichend hohe Luftqualität ist der Arbeitsstättenregel ASR A3.6 zufolge vorgeschrieben
Eine gute Luftqualität wirkt sich positiv auf die Gesundheit und auch die Konzentration der Mitarbeiter*innen und damit auch auf ihre Motivation aus. Eine gute Luftqualität bedeutet unter Umständen also mehr Leistung und vor allem weniger krankheitsbedingte Ausfälle.
Allerdings ist eine gute Luftqualität der Arbeitsstättenregel ASR A3.6 auch absolut notwendig. Wie in den Regeln steht, muss in geschlossenen Räumen Atemluft in ausreichender Menge vorhanden sein – und das in Außenluftqualität.
Dabei kann die Luftqualität dem Regelwerk zufolge eben durch Feuchte- oder Wärmelasten beeinträchtigt werden. Haben Sie sich denn schon intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt? Wenn nicht, dann lohnt es sich definitiv, darüber nachzudenken und möglicherweise den einen oder anderen Kauf zu tätigen.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen mit trockener Heizungsluft aus? Haben Sie bereits mit dem Gedanken gespielt, einen Luftbefeuchter anzuschaffen? Lassen Sie es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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- Kategorie: Gesundheit
- 12. November 2020
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