IT-Fachkräftemangel nimmt zu – die IT-Branche im Überblick
Die Anzahl der offenen Stellen für IT-Experten auf dem deutschen Markt ist im Jahr 2021 auf etwa 96.000 gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2020 werden also nochmal 10.000 IT-Fachkräfte mehr gesucht. Das entspricht einem Anstieg von 12 Prozent.
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Aktuelle Studienergebnisse für die IT-Branche
Jede nicht besetzte IT-Stelle kostet dem Unternehmen Geld, belastet die Innovation in den Unternehmen und verhindert die notwendige digitale Transformation. Ein Mangel an IT-Experten bedroht deshalb vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Deutschland.
Durch die Corona-Krise hat sich der Mangel an IT-Spezialisten kurzzeitig verringert, liegt jetzt aber wieder auf einem höheren Niveau.
Im Jahr 2020 waren quer in allen IT-Branchen 86.000 Stellen für Experten frei. 2021 vergrößerte sich der Fachkräftemangel nochmals und weitete sich auf zusätzliche 10.000 Stellen aus. Dies ist der zweithöchste ermittelte Wert seit der Erhebung im Jahre 2010.
Der bisherige Höchststand von 124.000 unbesetzten IT-Stellen wurde im Jahr 2019 registriert. Dies ist das Ergebnis der gegenwärtigen Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Kräfte des Verbandes Bitkom.
Die Basis ist eine Befragung von etwa 850 Personalverantwortlichen und Geschäftsführern in Unternehmen sämtlicher Branchen.
Hiernach bemerken knapp 70 Prozent derzeit einen Mangel an IT-Experten und befürchten, dass sich dieser in Zukunft weiter verschärfen wird. Dies stellt ebenfalls eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr 2020 dar.
IT-Fachkräfte werden dringend gesucht
Die Personalsuche kostet stets sehr viel Zeit. Im Schnitt dauert es sechs Monate, eine freie IT-Stelle zu besetzen, vor zwei Jahren waren dies noch im Schnitt fünf Monate.
Nahezu die Hälfte aller Unternehmen hatte erklärt, dass die IT-Stellen langsamer mit Mitarbeitern besetzt werden können als andere Stellen.
Vor allem während der Krise wurde bestimmt, welche Unternehmen sich für die digitale Zukunft erfolgreich aufstellen werden.
Nun ist der richtige Moment, in digitale Modelle des Geschäfts zu investieren und hierfür braucht es unbedingt das passende Wissen.
Um dem Mangel an Fachkräften zu begegnen, fordert vor allem der Bitkom zu einer passenden Aus- und Weiterbildung eine Stärkung des Frauenanteils in der IT sowie die Förderung qualifizierter Zuwanderer.
Was kostet eine offene IT-Stelle dem Unternehmen im Durchschnitt?
Der Mangel an IT-Fachkräften betrifft nicht ausschließlich die IT-Branche, sondern zugleich die komplette Wirtschaft sowie die Behörden, die Wissenschaft und die Verwaltung.
Mehr als 60 Prozent erwarten eine weitere Verstärkung der Engpasssituation. Vor allem gefragt sind Softwareentwickler bzw. Software-Architekten, jedes vierte Unternehmen hat die entsprechenden Stellen offen. So wird die Programmierung in immer mehr IT-Branchen zu einem bedeutenden Teil der Wertschöpfung.
Unternehmen, die meinen, dass strategisches Recruiting zu teuer ist und die Stelle schlimmstenfalls lieber unbesetzt lassen, handeln falsch.
Auf dem ersten Blick mag das zwar Personalkosten sparen. Eine solche Rechnung geht allerdings nicht immer auf. Das wird deutlich, sobald sich das Unternehmen die Mühe macht, die Kosten einer Stellenvakanz genau zu beziffern.
Dies ist eine besonders komplexe Aufgabe, denn die Verluste, welche ein Unternehmen durch die nicht besetzte Stelle durchsteht, hängen von unterschiedlichen Faktoren ab.
So kostet es dem Unternehmen, wenn eine Stelle 83 Tage unbesetzt bleibt, ein ganzes Bruttojahresgehalt der jeweiligen freien Stelle.
Eine Stellenvakanz verursacht immer hohe Kosten: Die Prozesse verlangsamen sich im Unternehmen und so können zum Beispiel weniger Kundenanfragen, weniger Anschlüsse und andere Aufgaben nicht erledigt werden.
Zugleich resultiert dies in einer höheren Arbeitsbelastung bei den anderen Kollegen, welche die Aufgaben der freien Stelle übernehmen müssen.
Außerdem fehlt dem Unternehmen unter Umständen nicht nur eine Arbeitskraft, sondern zugleich wichtiges Wissen. So kommt es zur Überarbeitung, Desillusionierung und im schlimmsten Fall zu Ausfällen durch Krankheit oder durch Kündigung der Mitarbeiter, die von den Kollegen aufgefasst werden müssen.
Wie berechnet man die Kosten?
Die tatsächlichen Kosten der Stellenvakanz lassen sich nach dem Prinzip des Cost of Vacancy berechnen.
Für eine zweckmäßige Planung des Personalbudgets ist eine solche Kennzahl sehr wichtig.
Bei der Bestimmung wird von der Ausnahme ausgegangen, dass jeder Mitarbeiter und seine Arbeit einen bestimmten Anteil am Umsatz des Unternehmens erwirtschaftet, welcher dem Unternehmen auf der anderen Seite fehlen würde, wenn die offene Stelle vakant bleibt.
Für einen inhaltsreichen Cost of Vacancy muss das Gehalt durch die Zahl der Arbeitstage dividiert werden. Der Lohn pro Arbeitstag wird somit je nach wirtschaftlicher Wichtigkeit der Stelle mit dem Faktor 1, 2 oder 3 sowie mit der Zahl der Tage multipliziert, welche es in aller Regel dauert, eine Stelle neu zu besetzen.

Bedeutung der Digitalisierung für die IT-Branche
Der IT-Fachkräftemangel wird heutzutage vielfach diskutiert und startet bereits bei jener Definition, was eigentlich eine IT-Fachkraft ist.
Weil es sich um keinen definierten Begriff handelt, muss hier bei jeder Studie zu diesem näher hingeschaut werden. Wichtig ist vor allem die Gruppe, welche auf dem IT-Arbeitsmarkt untersucht wurde.
Lange ist es keine Frage mehr, ob sich das Unternehmen selbst digitalisiert, sondern wann und wie. Welche Arten die digitale Transformation in dem Unternehmen annehmen wird, reicht von Robotern in den Werkhallen bis hin zu Vorgängen, die die Planung der Route für Logistikunternehmen verbessern.
Wichtig ist die Frage, was die Digitalisierung für den IT-Arbeitsmarkt bedeutet. Generell bezeichnet der Begriff vor allem die Umstellung der analogen auf die digitale Verarbeitung der Daten.
Eine solche Definition reicht heute aber nicht mehr aus, denn es werden alle Möglichkeiten der modernen Digitalisierung in allen Branchen und über die Wertschöpfungskette bereits ausgeschöpft.
Daher werden die Einsatzfelder in der IT-Branche stets vielfältiger und die Wahrscheinlichkeit wird größer, dass die Unternehmen in interdisziplinären Teams an verschiedenen Schnittstellen Personal finden können. Pro Jahr entstehen auf so viele interessante neue Jobs in der IT.
Welche IT-Jobs sind gefragt?
In vielen klassischen Berufen erhöhen sich die Anforderungen an die digitale Kompetenz. Eine solche Entwicklung zeigt sich in der schnell wachsenden Zahl offener IT-Jobs.
Verschiedene Berufsfelder werden auf dem IT-Markt aktuell besonders gesucht. Dies sind Softwareentwickler, vor allem mit Skills in Java, C#, nodeJS, C, C++, PHP, iOS, Android und SQL sowie IT-Projektmanager mit Erfahrungen in Kanban oder Scrum.
Ebenfalls gefragt sind Data Scientists, IT-Anwendungsbetreuer sowie IT-Security-Experten. Der IT-Fachkräftemangel, von welchem stets die Rede ist, trifft jedoch nicht auf jeden Beruf zu.
Dieser macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob der Arbeitgeber in der Großstadt oder auf dem Land ansässig ist und worauf dieser spezialisiert ist.
Als Webdesigner ist eine Fachkraft eher weniger gefragt, als wenn diese ein breites Wissen im IT-Bereich mitbringt.
In den gestalterisch-kreativen Berufsfeldern gibt es eher viele Bewerber, während Entwickler, die in Backend- und in den Frontend-Technologien kompetent sind, seltener auf dem Markt zu finden sind.
IT-Security mit besonderem Zukunftspotenzial
Die digitale Transformation hat heutzutage viele Berufsfelder angetrieben, die die Unternehmen ökonomisch und gesellschaftlich noch lange beschäftigen werden und die somit interessante Perspektiven für IT-Experten bieten.
Dies umfasst den Bereich der künstlichen Intelligenz, Big Data, Data Mining, Machine Learning bis hin zum Cloud Computing.
Die IT-Security ist derzeit ein wichtiges Thema. Hier warten sehr viele Herausforderungen wie die Datensicherheit im Bereich der Cloud.
Im Bereich des Bankenwesens sind IT-Berater und Consultants für die Sicherheit sehr gefragt. Die Mitarbeiter vermitteln dabei auf den einzelnen Ebenen und schaffen das Geschick für mögliche Risiken und Lösungsansätze.
Als Mitarbeiter können die Bediensteten hier helfen, die mögliche Schwachstellen in den einzelnen Systemen zu erkennen und diese zu beheben.
Pro Jahr stehen die Unternehmen vor den Tatsachen der technischen Entwicklung, die das Leben im Zusammenhang mit der Digitalisierung prägen und somit zugleich die Weichen für die kommenden Trends auf dem Arbeitsmarkt in der IT-Branche stellen.
Die IT-Ethik fragt sich mit Hinblick auf die Fortschritte auf dem Gebiet des Machine Learnings, wer am Schluss verantwortlich ist. Dies ist stets der autonome Algorithmus bzw. der Entwickler, welcher diesen formuliert hat.
Fazit: Enorme Nachfrage an IT-Fachkräften
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Fachkräftemangel in der IT-Branche nach 2019 den Höchststand im Laufe des letzten Jahrzehnts erreicht hat. 96.000 Stellen sind auf dem IT-Arbeitsmarkt unbesetzt – mit steigender Tendenz.
Die Stellenvakanz ist dabei mit hohen Kosten verbunden. Sie lassen sich nach dem Prinzip des Cost of Vacancy berechnen.
Die Digitalisierung wird den Bedarf an IT-Experten weiter nach oben treiben. Besonders IT-Security-Spezialisten sind gefragter denn je.
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- Kategorie: Allgemein
- 15. Juni 2021
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