Erfolgreich Bilanz ziehen am Jahresende: Diese Fragen sollten Sie sich als Führungskraft stellen
Spätestens dann, wenn sich das Jahr dem Ende neigt, ist es für Sie als Führungskraft an der Zeit, über die vergangenen Monate nachzudenken und sich neue Ziele für das kommende Jahr zu setzen.
Sowohl im privaten Bereich als auch im Job ist das fast unverzichtbar für einen langfristigen Erfolg. Nur dann, wenn das Vergangene reflektiert wird, ist es möglich, daraus zu lernen. Zudem können Sie logische Schlüsse ziehen und vielleicht sogar das eine oder andere verbessern.
Erfolgreich Bilanz zu ziehen, ist dabei jedoch gar nicht einmal so einfach. Oder fällt Ihnen auf Anhieb ein, welche Punkte Sie ganz konkret überdenken sollten?
Hier sind einige Anreizpunkte, die Ihnen dabei helfen können, über das Vergangene nachzudenken und neue Vorsätze für das kommende Jahr zu treffen:
1. Welche Fortschritte haben meine Mitarbeiter in den vergangenen Monaten gemacht?
Der Erfolg eines Unternehmens hängt immer auch stark von den Mitarbeitern ab. Eine gute Führungskraft führt nämlich noch lange nicht und erst recht nicht automatisch zu einem erfolgreichen Unternehmen.
Auch die Mitarbeiter tragen einen sehr großen Teil dazu bei. Kein Wunder also, dass Sie durch Stellenausschreibungen und Vorstellungsgespräche Mitarbeiter ansprechen und einstellen wollen, die perfekt zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen.
Das bedeutet aber nicht, dass sich Ihre Angestellten auf Ihren Lorbeeren ausruhen sollten, wenn es gut läuft. Im Gegenteil: Es gibt immer Möglichkeiten, sich zu verbessern.
Geben Sie als Führungskraft Ihren Mitarbeitenden also die Möglichkeit, an Schulungen, Workshops, Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Sehen Sie diese Frage als Anlass, aktiv zu der Karriere Ihrer Mitarbeiter beizutragen.

2. Welche Änderungen würde ich sofort umsetzen, wenn ich könnte?
Zugegeben, die wenigsten Änderungen lassen sich sofort umsetzen. Zumindest dann, wenn es sich um wichtige Entscheidungen handelt, die Sie und Ihr Unternehmen voranbringen. Viele neigen dazu, diese Vorhaben aufzuschieben. Was sich nicht sofort umsetzen lässt, das kann immerhin auch warten – so der Gedanke.
Und mal ehrlich: Wann hatten Sie zuletzt daran gedacht, etwas an sich oder Ihrem Unternehmen zu ändern? Haben es dann aber verworfen oder wieder vergessen, weil das Ganze mit zu viel Aufwand verbunden wäre? Oder weil Sie sich mehr Gedanken darüber machen müssten?
Nutzen Sie doch das neue Jahr, um mit neuem Elan genau diese Vorhaben umzusetzen. Dabei ist es überhaupt nicht schlimm, wenn es sich um langfristige Projekte handelt. Waren die Änderungen zuvor nicht dringlich, bleibt Ihnen im Prinzip alle Zeit der Welt. Allerdings müssen Sie damit anfangen!
Ziele, die das Unternehmen betreffen, sollten Sie dabei als Führungskraft im besten Fall klar mit Ihren Angestellten kommunizieren. Auf diese Weise verfestigen Sie Ihre Vorhaben und stellen so sicher, dass sie nicht in den Hintergrund rücken. Außerdem entsteht so auch eine gewisse Verbindlichkeit.
3. Wie würde ich mich als mein Angestellter fühlen?
Haben Sie jemals daran gedacht, wie es wäre, wenn Sie keine Führungskraft wären und für sich arbeiten müssten? Versuchen Sie, sich einmal in die Situation Ihrer Angestellten hineinzuversetzen.
Notieren Sie sich dabei, was Ihnen besonders gut gefallen würde und wo Sie in so einem Fall Verbesserungspotenzial sehen würden. Alles einmal aus der anderen Sicht zu sehen, kann dabei helfen, einen klaren Kopf zu bekommen.
Der Perspektivenwechsel kann Ihnen dabei auch Möglichkeiten eröffnen, verschiedene Projekte anzugehen oder das Jahr mit einigen Veränderungen zu starten. Fällt es Ihnen schwer, sich in andere hineinzuversetzen, können Sie sich von Ihren Angestellten ein anonymes Feedback einholen und dieses gegebenenfalls mit Ihren eigenen Notizen vergleichen.
4. Wie nahbar bin ich meinen Mitarbeitern gegenüber?
Als Führungskraft sollten Sie sich die Frage stellen, wie nahbar Sie für Ihre Mitarbeiter sind. Flache Hierarchien werden zunehmend wichtiger und gewinnen immer mehr an Bedeutung. Zugegeben: Nicht in jeder Branche sind flache Hierarchien notwendig. Oft ist es sogar hilfreich, als Vorgesetzter auch als solcher direkt erkennbar zu sein.
Dennoch schadet es nicht, eine gute Verbindung zu den Angestellten aufzubauen. Zeigen Sie sich als Führungskraft nahbar und suchen Sie aktiv nach Kontakt zu Ihren Mitarbeitenden.
So erscheinen Sie sympathisch und verbessern unter Umständen auch das Betriebsklima. Nichts ist für Angestellte nämlich schlimmer, als voller Angst und Ehrfurcht vor dem Vorgesetzten zu sein.
Zeigen Sie Ihren Angestellten also, dass Sie sich für ihre Belange interessieren. Sorgen Sie außerdem dafür, dass sie sich wohl bei Ihnen fühlen. Das sorgt für ein entspanntes Verhältnis und fröhlichere und motivierte Mitarbeiter.
Zudem hat das noch weitere Vorteile: Zum einen erhöhen Sie so den Marktwert Ihres Unternehmens, was große Vorteile in Bezug auf das Employer Branding haben kann.
Zum anderen können Sie so natürlich aus erster Hand erfahren, welche Wünsche, Ziele und Anregungen Ihre Angestellten haben. Indem Sie sich direkt Feedback einholen, können Sie dieses auch direkt umsetzen. Ein Jahresgespräch kann hier auch Klarheit schaffen.

5. Wie viel Verantwortung kann ich als Führungskraft abgeben?
Sie sind der Vorgesetzte. Selbstverständlich also, dass Sie auch die meiste Verantwortung tragen. Haben Sie jedoch schon einmal überlegt, wichtige Projekte und Aufgaben in die Hände kompetenter Mitarbeiter abzugeben?
Eine gute Führungskraft zu sein, bedeutet nämlich nicht, alle Aufgaben alleine bewältigen zu müssen. Stattdessen bedeutet das, Aufgaben und Verantwortung dann abzugeben, wenn es sinnvoll ist.
Wächst Ihnen alles über den Kopf, weil sich die Dokumente auf dem Schreibtisch stapeln und das Telefon ununterbrochen klingelt? Dann ist es an der Zeit, einige Aufgaben an Ihre Mitarbeiter zu übermitteln.
Zum einen bedeutet das eine starke Entlastung für Sie selbst. Zum anderen zeigen Sie Ihren Angestellten dadurch aber auch, dass Sie ihnen großes Vertrauen entgegenbringen.
Das wirkt als Motivation für Ihre Mitarbeiter und zeigt Ihnen, dass Sie mit der Zeit verantwortungsvollere und auch wichtigere Aufgaben übernehmen können, wenn sie die dafür erforderliche Leistung erbringen.
Bedenken Sie dabei jedoch, dass mehr Verantwortung und mehr Leistung jedoch auch entsprechend vergütet werden sollten. Sollten Sie Angestellten also öfter eine größere Verantwortung übertragen, lohnt es sich, diesbezüglich über eine Gehaltserhöhung nachzudenken.
Diese Belohnung wirkt sich in den meisten Fällen jedoch positiv auf die Arbeitsmoral aus, sodass Sie damit im besten Fall nur profitieren.
6. Halte ich meine Mitarbeiter immer auf dem Laufenden?
Das Gefühl, nicht ausreichend informiert zu sein, sorgt für wachsenden Frust bei Angestellten.
Wenn Ihre Mitarbeitenden nicht wissen, wofür sie arbeiten und welche Werte das Unternehmen und die Führungskraft vertritt, sind sie gewiss unzufrieden mit ihrer Arbeit. Zum anderen wird die Gerüchteküche so angeheizt und es verbreiten sich womöglich Falschmeldungen in Ihrem Unternehmen.
Um dies zu vermeiden, sollten Sie Ihre Angestellten immer auf dem Laufenden halten und Sie über wichtigere Neuerungen informieren. Sicherlich gibt es einiges, das nicht für die Ohren aller Mitarbeiter bestimmt ist. Erfolge, Änderungen, neue Arbeitskollegen und wichtige Anlässe sollten Sie jedoch am besten so früh wie möglich kommunizieren.
Das muss dabei auch nicht immer im Rahmen einer Betriebsversammlung stattfinden. Mit Plakaten, E-Mails, dem Intranet oder Newslettern lassen sich Neuigkeiten besonders schnell verbreiten. Besonders viel Arbeit bedeutet das in der Regel nicht. Mit nur wenig Aufwand sorgen Sie so jedoch dafür, dass Ihre Angestellten sich ernst genommen fühlen.
Fazit: Aus Vergangenem lernen
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Sie als Führungskraft sollten die Geschehnisse noch einmal Revue passieren lassen und Bilanz ziehen. Nur wenn Sie Vergangenes reflektieren, können Sie daraus für die Zukunft wichtige Schlüsse ziehen.
Ziehen Sie in Ihren Rückblick deshalb die Fortschritte Ihrer Mitarbeiter mit ein. Starten Sie sofort im neuen Jahr, Ihr Vorhaben umzusetzen. Versuchen Sie einen Perspektivenwechsel: Versetzen Sie sich in Ihre Mitarbeiter und holen Sie Feedback ein.
Stellen Sie sich die Frage, wie nahbar sie für Ihre Angestellten sind und wie die Kommunikationsabläufe noch besser gestaltet werden können. Geben Sie im neuen Jahr auch mal Verantwortung an kompetente Mitarbeiter ab. Sie werden sehen, es lohnt sich.
Wie reflektieren Sie das vergangene Jahr? Haben Sie weitere Anreizpunkte, die Ihnen helfen, bestimmte Prozesse und Abläufe zu verbessern? Wir freuen uns über Ihre Tipps in den Kommentaren.
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Bildquelle: „Führungskraft zieht Bilanz unter dem Weihnachtsbaum“ ©nortonrsx – istockphoto.com, „Fortschritt“ ©Jirsak – istockphoto.com, „Daumen hoch oder runter“ ©Farknot_Architect – istockphoto.com
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- Kategorie: Personalführung, Allgemein
- 20. Dezember 2022
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