Frust statt Lust? Häufige Gründe für eine Kündigung
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber wichtig, bestehende Mitarbeiter zu halten. Kehrt ein leistungsstarker Mitarbeiter dem Unternehmen den Rücken zu, machen sich bei den Inhabern Gefühle wie Aggression, Wut und Unverständnis breit. Auch die menschliche Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten – schließlich wurde die Auswahl des Arbeitnehmers gründlich analysiert. Mit einer Kündigung fängt der Bewerbungsprozess von vorne an – eine Phase, die nicht nur zeitintensiv ist, sondern auch mit erhöhten Kosten verbunden ist.
In diesem Artikel wollen wir Ihnen häufige Gründe vorstellen, warum Arbeitnehmer sich zu einer Kündigung entschließen.
1. Mangelnde Wertschätzung
Eine mangelnde Wertschätzung löst die Identifikation mit dem jeweiligen Unternehmen. Betroffene Arbeitnehmer leisten nur noch Dienst nach Vorschrift und schauen sich nebenher nach einem anderen Job um – einer Arbeitsstelle, die die individuellen Bedürfnisse ausreichend berücksichtigt.
Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Interessiere ich mich eigentlich für das Leben meines Mitarbeiters? Honoriere ich seine Arbeitsleistung und erkundigen ich mich nach seinem Wohlbefinden? Bedanke ich mich bei ihm, wenn er mal wieder Überstunden gemacht hat? Viele Arbeitnehmer verlassen ihren Arbeitsplatz, weil sie genau diese Bedingungen nicht vorfinden. Arbeitgeber sehen in ihren Mitarbeitern oft nur Arbeitskräfte und nicht den Menschen, der sich dahinter verbirgt.
Zeigen Sie Interesse am Leben Ihrer Mitarbeiter, erkundigen Sie sich auch einmal nach seinem Privatleben und führen Sie regelmäßig Feedbackgespräche. Zum einen bauen Sie eine Vertrauensbasis auf, zum anderen erfahren Sie aus erster Hand, wenn Ihr Arbeitnehmer unzufrieden ist.
2. Überforderung und Stress als Kündigungsgrund
Ein zu hohes Arbeitspensum und zu viele Überstunden führen häufig zu einer Kündigung vonseiten des Arbeitnehmers, weil er sich diesem psychischen Stress nicht mehr gewachsen fühlt. Nicht jeder Mitarbeiter kommt gleich auf den Arbeitgeber zu, wenn ihm die Tätigkeiten zu viel werden. In der Folge können handfeste Stresssymptome entstehen oder sich ein Burnout entwickeln. Befinden sich Mitarbeiter einmal in einem Burnout, ist der Schritt zur Kündigung nicht mehr weit entfernt. Selbst wenn Ihnen der Mitarbeiter erhalten bleibt, kann es passieren, dass dieser monatelang ausfällt.
Halten Sie die Augen offen, führen Sie Gespräche mit Ihren Mitarbeitern und haben Sie die Überstunden im Blick. Vielleicht sollten Sie die Gelegenheit auch nutzen, um die Urlaubstage anzupassen oder Sabbaticals anzubieten.
3. Unterforderung durch Langeweile
Auch der umgekehrte Fall kann eine Kündigung zur Folge haben – nämlich dann, wenn Arbeitnehmer unter ihren eigentlichen Möglichkeiten arbeiten. Auch dieses Extrem ist ungesund und kann in einem Boreout münden.
Langfristig fühlen sich solche Mitarbeiter nicht mehr mit dem Unternehmen verbunden und kommen nur widerwillig zur Arbeit. Auch hier eignen sich regelmäßige Feedbackgespräche. Passen Sie das Arbeitspensum an und übertragen Sie Ihrem Mitarbeiter Aufgabenbereiche, die seinen Fähigkeiten und Qualifikationen entsprechen. Ein Anreiz kann es auch sein, die Eigenverantwortung zu fördern und den Verantwortungsbereich auszuweiten.
4. Der Arbeitnehmer wird gemobbt

Mobbing ist für Sie als Arbeitgeber oft gar nicht so leicht zu durchschauen, da sich diese Situationen oft hinter dem Rücken der Arbeitgeber abspielen. Für Arbeitnehmer ist Mobbing eine extrem belastende Situation, da er sich schutzlos verbalen Angriffen von Kollegen ausgesetzt sieht. In dieser Situation ist die Gefahr besonders groß, dass sich Ihr Mitarbeiter nach einer anderen Arbeitsstelle umsieht, um dieser Stresssituation möglichst schnell zu entkommen.
Seien Sie wachsam, um die Signale möglichst früh wahrzunehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie eine Vertrauensbasis zu Ihrem Mitarbeiter aufbauen. Treten Sie Ihrem Mitarbeiter menschlich gegenüber und erkundigen Sie sich regelmäßig nach seinem Wohlbefinden.
5. Keine Weiterbildungsangebote oder Aufstiegsmöglichkeiten
Selten geben sich Mitarbeiter damit zufrieden, dass sie ein Leben lang die gleiche Position einnehmen. Gerade in der heutigen Zeit ist es enorm wichtig, bestehenden Mitarbeitern genügend Weiterbildungsangebote anzubieten. Sie müssen eine Perspektive sehen, nicht nur gehaltsmäßig aufzusteigen, sondern auch eine höhere Position zu ergattern.
Diese Perspektive müssen Sie Ihrem Mitarbeiter geben: Sie können Weiterbildung fördern, indem Sie die Kosten dafür vollständig oder zum Teil übernehmen. Eine andere Möglichkeit wäre die Freistellung bei Präsenztagen bei voller Bezahlung. Letztendlich sollten Ihre Mitarbeiter auch die Möglichkeit haben, nach der Weiterbildung mehr Verantwortlichkeiten übernehmen zu können.
6. Unflexible Arbeitsbedingungen führen oft zur Kündigung
Flexible Arbeitsbedingungen wie die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, sind vor allem für Eltern oder Mitarbeiter, die pflegebedürftige Personen daheim haben, ein Grund, dem Unternehmen den Rücken zuzukehren. Durch vielfältige Arbeitsmodelle stellen Sie als Arbeitgeber sicher, dass individuelle Bedingungen berücksichtigt wurden und sich Ihre Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen wohlfühlen.
7. Nicht eingehaltene Versprechungen
Eingehaltene Versprechen fördern das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Trotzdem ist es eine gängige Praxis, dass zukünftige Mitarbeiter in Bewerbungsgesprächen mit tollen Herausforderungen, einer ausgezeichneten Bezahlung und grandiosen Karrieremöglichkeiten in das Unternehmen gelockt werden. Am Ende stellt sich oft heraus, dass diese Versprechen nichts als heiße Luft sind. Fühlen sich Arbeitnehmer getäuscht, ist der Wunsch groß, sich nach Arbeitgebern umzuschauen, die sich an Versprechungen halten.
8. Fehlende Sozialleistungen als Grund für Kündigung

Wertschätzung kommt nicht nur durch die Honorierung der Arbeit zum Ausdruck oder einer angemessenen Bezahlung, sondern spiegelt sich auch in Sozialleistungen wider. Während das Gehalt und Sonderzahlungen an bestimmte Leistungen gebunden sind, verhält es sich mit Sozialleistungen anders: Diese sind unabhängig der Leistung und richten sich an den Arbeitnehmer als Mensch.
Als Arbeitgeber können Sie beispielsweise ein Jobticket anbieten, kostenloses und gesundes Essen zur Verfügung stellen und Betreuungsangebote für Mitarbeiter anbieten. Auch die anteilsmäßige Übernahme der Kosten für den Kindergarten oder die Beurlaubung für die Einschulung der Kinder sind gute Möglichkeiten. Einige Unternehmen gehen sogar Verträge mit Kindergärten ein, wo Mitarbeiter schneller an einen Platz kommen und günstigere Preise angeboten werden.
9. Gesundheit hat keinen hohen Stellenwert
Ihnen als Arbeitgeber ist nicht geholfen, wenn Ihr Mitarbeiter aufgrund der Arbeitssituation erkrankt. Den Wert, den die Gesundheit der Mitarbeiter für das Unternehmen darstellt, haben viele Arbeitgeber noch nicht erkannt. Denn nur gesunde Mitarbeiter sind langfristig leistungsfähig und bleiben dem Unternehmen erhalten.
Aus diesem Grund sollten Sie durch Anreize dafür sorgen, dass die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter nachhaltig gefördert wird. Das können Sie dadurch erreichen, indem Sie Fitnessprogramme anbieten und Burnout–Seminare in das Unternehmen integrieren. Damit schulen Sie gleichzeitig die Führungskräfte, um einer Kündigung oder einer psychischen Erkrankung entgegenzuwirken. Sie können auch Yoga-Kurse anbieten oder die Kosten für eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio übernehmen.
Häufige Gründe für eine Kündigung - Fazit
Ihre Angestellten sind die wertvollste Ressource Ihres Unternehmens. Nur gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter verschaffen Ihnen langfristig einen Wettbewerbsvorteil. Mit dem Beitrag haben wir Ihnen die häufigsten Gründe vorgestellt, die Mitarbeiter dazu veranlassen, die Kündigung einzureichen. Gleichzeitig haben wir Ihnen ein paar Tipps gegeben, wie Sie dazu beitragen können, dass es gar nicht so weit kommt. Bringen Sie Ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen, sorgen Sie für ein angemessenes Arbeitspensum und setzen Sie verschieden Sozialleistungen als Anreize ein – für zufriedene Mitarbeiter und ein angenehmes Arbeitsklima.
Fallen Ihnen noch weitere Gründe für eine Kündigung ein? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.
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- Kategorie: Personalmanagement
- 09. August 2021
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