Führungskraft als Coach im Unternehmen einsetzen
Viele Chefs sind sich ihrer Verantwortung und Pflichten durchaus sicher. Aber was genau macht eine gute Führungskraft eigentlich aus? Gerade heutzutage müssen Sie als Führungskraft mehr leisten als „nur“ zu führen. Fragt man Arbeitnehmer*innen, was sie sich von ihren Chefs wünschen, antworten sehr viele mit „mehr Kooperation und Kommunikation“ – kurzum: sie wollen ihre Führungskraft als Coach erleben.
Führungskräfte sollten näher am Mitarbeiter sein, mehr auf Augenhöhe und eben auch in gewisse Arbeitsabläufe unterstützend eingreifen. Eine richtig gute Führungskraft macht sowohl Köpfchen als auch Empathie aus. Besonders der emotionale Quotient (EQ) spielt eine immer wichtigere Rolle. Dazu gehört neben Empathie auch Verständnis, Gelassenheit, Zugänglichkeit und Individualität – vor allem im Umgang mit den eigenen Mitarbeiter*innen.
Es stimmt eben doch: Nicht nur das Fachliche steht im Fokus einer guten Führungspersönlichkeit, sondern auch die sozialen Kompetenzen. Wenn Sie als Führungskraft näher an Ihren Mitarbeiter*innen sein und Ihr Unternehmen voranbringen möchten, können Sie auch als Coach in Ihrer Firma tätig werden.
Was ist Coaching und was bedeutet es in der heutigen Zeit?
In erster Linie kennt man den Begriff Coach aus der Sportwelt. Ein Trainer ist ein Coach. Ursprünglich und aus dem Englischen übersetzt bedeutet Coach aber „Kutsche“. Und das ist gar nicht mal so weit hergeholt. Denn beim Coachen geht es vorrangig darum, etwas oder jemanden von A nach B zu führen.
In unserem Fall geht es darum, Menschen weiterzubringen. Von einem Punkt zu einem neuen Ziel. Ein Coach hilft den Menschen, an ihre Ziele zu kommen – sei es im Sport, im Straßenverkehr oder eben in der Arbeitswelt. Dabei steckt unglaublich viel drin in diesem Wort: Coaching umfasst eine Mischung aus Kommunikations-, Organisations-, Wahrnehmungs-, Betriebs- und Sozialpsychologie sowie Pädagogikansätze. Wer als Chef gleichzeitig auch Coach ist, bringt seine Mitarbeiter*innen weiter. So wird die Leistungsfähigkeit aber auch die Eigenverantwortung gefördert.
Als Coach zeigen Sie Ihren Mitarbeiter*innen auf, wie sie für Aufgaben selbstständig eine Lösung entwickeln. Aus dieser Förderung heraus lernt der Mitarbeiter*in dann, sich mehr mit seiner Aufgabe im Unternehmen und dessen Zielen zu identifizieren. Und das wiederum bringt Motivation und Freude an der Arbeit. Sie merken, Führungskräften schadet es keinesfalls, auch eine gewisse Coachingfähigkeit mit ins Unternehmen zu bringen.
Führungskraft als Coach: Stärkenorientiert und individuell handeln
Als Führungskraft sollten Sie in der Lage sein, das Potenzial und die Stärken Ihrer Mitarbeiter*innen individuell zu erkennen und einzuschätzen. Wenn Sie das können, können Sie diese optimieren und gleichzeitig Ihr Unternehmen stärken und die Mitarbeiter*innen motivieren, mehr aus sich heraus zu holen.
Führungskräfte können ihre Mitarbeiter*innen begleiten und ihnen helfen, sich weiter zu entwickeln und ihre individuellen Stärken optimal einzusetzen und zu fördern. Es gilt somit: Wer stärkenorientiert und erfolgreich in seiner Führungsverantwortung tätig sein möchte, braucht auch Kenntnisse im Coaching.
Heutzutage ist es sogar angesagter denn je, Business-Coaching anzuwenden, um die Personalentwicklung zu optimieren. Zum Coaching gehört ein Verständnis für Zusammenhänge und Ursachen. Dabei sollte nicht nur stärkenorientiert und individuell, sondern auch wertfrei und unvoreingenommen gecoacht werden. Sie sollten Ihren Mitarbeiter*innen dabei durchaus auch mal genauer auf die Finger schauen, ihnen zuhören und ihre Stärken und ihr Potenzial reflektieren.
Sie können dabei sowohl Führungskraft als auch Coach sein. Als Führungskraft oder Chef sind Sie dem Unternehmen verpflichtet. Als Coach hingegen ihren Mitarbeiter*innen. Wenn Sie als Führungskraft auch als Coach auftreten, können sie beides miteinander verbinden, vermittelnd eingreifen und langfristig für mehr Erfolge im Unternehmen sorgen. Sehen wir es doch einmal so: Als Führungskraft müssen Sie sich ohne Umschweife mit der Zielsetzung und den Werten Ihres Unternehmens identifizieren können. Diese Ziele und Werte müssen dann an Ihre Mitarbeiter*innen weitervermittelt werden.
Führungskräfte mit Kenntnissen des Coachens können Konflikte erkennen und lösen – und zwar so, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter*innen als Individuen wahr, nicht nur als Team oder Einheit. Jeder einzelne Mensch strebt nach Anerkennung, für sich selbst.
Als Führungskraft mit Coachingkenntnissen können Sie vorhandenes Potenzial, das Team, aber auch die Bedürfnisse und Ziele eines jeden einzelnen Mitarbeiters besser erkennen und fördern. Denn liegt Ihre Verantwortung als Chef nicht auch im versierten, sozialen Umgang mit Ihren Mitarbeiter*innen, anstatt nur in Gewinnorientierung und Zielsetzungen des Unternehmens?

Müssen Sie als Führungskraft auch gleichzeitig Coach sein?
Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es (bisher) nicht. Noch gehen die Meinungen hierzu kontrovers auseinander. Dabei sind das Coaching und die Förderung der Mitarbeiter*innen durchaus wichtig und sollten genauer betrachtet werden. Sind Sie als Führungskraft auch Coach, haben Sie viel mehr Möglichkeiten, jeden einzelnen Mitarbeiter*in zu fördern und näher am Team zu sein.
Sie sollten dabei nicht nur führen und kontrollieren, sondern dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial ausschöpfen und perfekt ins Team einbringen können. Dazu gehört auch, Mitarbeiter*innen beizubringen, eigene Entscheidungen zu treffen und kreativ und mutig zu sein – natürlich, ohne dabei die Ziele des Unternehmens aus den Augen zu verlieren. Viele Mitarbeiter*innen fühlen sich durchs Coaching durch den eigenen Chef sogar motivierter und wertgeschätzter.
Aber es gibt auch Grenzen, die Sie beachten sollten. Das Coaching im beruflichen Leben ist gewünscht und erlaubt. Privates hingegen sollte tabu bleiben. Sie sollten Ihren Mitarbeiter*innen nur Fähigkeiten und Verhaltensweisen in Bezug auf Ihre beruflichen Aufgaben vermitteln und ihr Potenzial fördern. Auf persönlicher Ebene sollten Sie die Rolle des Coaches lieber ablegen.
Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Mitarbeiter*in auch gecoacht werden möchte. Passiert das Ganze aus Zwang, folgt am wahrscheinlichsten eher Misserfolg statt Motivation und Erfolg. Zudem sind Sie trotz Coaching auch immer noch Chef. Gerade beim Coaching kommen sich Chef und Mitarbeiter*innen auf beruflicher Ebene oft näher. Das kann schnell zu persönlich und zu vertraut sein. Achten Sie darauf, die Grenze zwischen Vorgesetztem und Coach nicht zu verwischen, sondern beide Aufgabenfelder zu trennen.

Was können Sie alles coachen?
Als Führungskraft können Sie bei verschiedenen Fähigkeiten als Coach tätig werden, zum Beispiel:
- Förderung oder Vermittlung von Kenntnissen und Wissen (Organisationsabläufe, Kundenkenntnisse, Marktwissen, Produktwissen etc.)
- Entwicklung und Förderung bestimmter Fähigkeiten (Verkaufsgespräche, Präsentationen, Trainingsmaßnahmen)
- Korrigieren von Arbeitstechniken und Verhaltensweisen
Haben Sie bereits Erfahrungen in der parallelen Rolle als Führungskraft und Coach gesammelt? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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- Kategorie: Personalführung
- 29. Juli 2020
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