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Interne Kommunikation in Krisenzeiten
Es gibt zahlreiche Ereignisse, durch die Ihr Unternehmen in eine Krise geraten kann. Meist trifft eine Krise das Unternehmen mehr oder weniger unvorbereitet. Ursachen für Krisen können wirtschaftliche Probleme, personelle Schwierigkeiten oder auch technische Sorgen sein.
In solchen Krisensituationen ist vor allem eine gute Kommunikation notwendig, da sie dazu beitragen kann, Krisenherde zu erkennen, Probleme zu lösen und auch Gerüchte zu vermeiden. Wie aber sieht eine gute Krisenkommunikation in Unternehmen aus?
Interne Kommunikation als Teil des Krisenmanagements
Für Unternehmen ist es gerade in Krisensituationen notwendig, einen gut strukturierten Ablaufplan zu besitzen, an dem es sich orientieren kann. Ein solcher Plan bestimmt:
- was bei einer Krise zu tun ist
- wer durch wen zu informieren ist
- wie die interne und externe Krisenkommunikation gestaltet ist
Bei diesem Ablaufplan handelt es sich im Grunde um ein Krisenhandbuch, das genau vorgibt, wie man sich verhält. Vor allem die interne Kommunikation muss bei einer Krise funktionieren, also die Art und Weise wie Sie als Arbeitgeber Informationen an die eigenen Mitarbeiter*innen weitergeben, wie Sie eventuelle Rückmeldungen der Belegschaft erreichen und in welcher Weise Sie darauf reagieren.
Sie sollten sich überlegen, ob Sie nicht ein festes Kriseninterventionsteam ins Leben rufen. Die zum Team gehörenden Mitarbeiter*innen verrichten außerhalb von Krisenzeiten ganz normal ihre Arbeit und werden in dem Augenblick als Team tätig, in dem sich zeigt, dass es eine wie auch immer geartete Krise gibt.
Interne Krisenkommunikation als Teil der Unternehmenskultur
Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, braucht Ihr Unternehmen eine eigene Unternehmenskultur, also eine wertebasierte Zielrichtung, auch im Bereich der Unternehmenskommunikation. Für jedes Unternehmen und die dort herrschende Atmosphäre ist es wesentlich, wie die Unternehmensführung mit den Mitarbeiter*innen umgeht, welcher Ton zwischen den Mitarbeiter*innen herrscht und nach welchen Werten Kommunikation betrieben wird.
Nur mit einheitlichen, offenen, einfühlsamen und wertschätzenden Umgangsformen entsteht im Unternehmen eine Atmosphäre, in der das Streuen von Gerüchten und übertriebene Angst vor Krisen unnötig sind. In einem Unternehmen, in dem eine offene und transparente Kommunikation die Grundregel ist, können schlechte Nachrichten, die durch die heute üblichen „Einfallkanäle“ Medien und Social Media ins Unternehmen gelangen, wesentlich weniger Unruhe, Unsicherheiten, Ängste und Begehrlichkeiten verbreiten, als dies bei einem Unternehmen mit schlechter interner Kommunikation der Fall wäre. Eine gute interne Unternehmenskommunikation ist deshalb ein wichtiges Bollwerk gegen mögliche Krisenschäden.
Interne Kommunikation heißt, das Ausmaß einer Krise zu klären
Nachrichten verbreiten sich in Unternehmen sehr oft so, wie es beim Spiel „Stille Post“ funktioniert. Aus einer kleinen Mücke wird durch den Flurfunk schnell ein riesiger Elefant gemacht. Natürlich sollten Sie Krisen immer ernst nehmen. Dazu gehört aber auch, dass zunächst intern geklärt wird, ob es sich überhaupt um eine echte Krise handelt.
Ist eine Krise tatsächlich eingetreten, kann eine gute interne Kommunikation dazu beitragen, sie so zu bewältigen, dass Ihr Unternehmen keinen nachhaltigen Schaden nimmt. Das erreichen Sie vor allem durch relativ einfache Maßnahmen.

Störungen im Betriebsablauf durch interne Kommunikation verhindern
Wann immer ein Unternehmen von einer Krise betroffen ist, breiten sich Unsicherheit und Angst bei den Mitarbeiter*innen aus. Wo man nichts Genaues weiß, da wird diskutiert, gemutmaßt und verdächtigt. All diese Dinge können dafür sorgen, dass der Betriebsablauf nachhaltig gestört wird.
Dem wirkt eine offene Krisenkommunikation nach innen vor. Wissen die Mitarbeiter*innen, was gerade geschieht, haben sie keinen Grund nachzudenken, sich ablenken zu lassen oder aufgrund von langen Gesprächen mit Kolleg*innen Arbeitszeit zu vergeuden.
In der Krise hilft Ruhe bewahren weiter
Wird Ihr Unternehmen von einer Krise heimgesucht, wäre es die völlig falsche Reaktion, in Hektik zu verfallen und unbedacht zu handeln. Man sagt ja, dass die besten und klügsten Entscheidungen in einem Zustand innerer Ruhe getroffen werden.
Diese Weisheit lässt sich auf Ihr Unternehmen übertragen. Nur wenn alle Beteiligten die Ruhe bewahren, sind kluge Entscheidungen möglich. Diese sind aber nur aufgrund überlegter und ruhiger Absprachen möglich. Verliert jemand aus dem Krisenmanagement die Nerven und handelt eigenmächtig, wirkt sich dies meist negativ aus und lässt die Krise nur noch größer werden.
Aktiv ins Unternehmen kommunizieren in Krisen
Jede Nachricht, sei sie gut oder schlecht, erreicht irgendwann das Innere Ihres Unternehmens, dafür sorgen schon die zahlreichen Kommunikationskanäle, die es heute gibt. Es wäre deshalb sinnlos, eine drohende oder bereits bestehende Krise intern zu verschweigen.
Das bedeutet nicht, dass Sie als Unternehmer die Belegschaft mit allen nur denkbaren Details einer Situation konfrontieren. Steht in Ihrem Unternehmen ein schneller Kommunikationskanal (etwa ein Messenger oder ein Intranet) zur Verfügung, über den Sie Ihre gesamte Belegschaft erreichen können, ist es ratsam diesen Kanal für eine entsprechende Meldung zu nutzen. So beugen Sie der Entstehung von wilden und meist unwahren Gerüchten vor. Eine solche Meldung sollte:
- wichtige Sachverhalte erklären
- die Mitarbeiter*innen beruhigen
- möglichst sachlich sein
- den Lösungswillen des Unternehmens deutlich machen
Bei einer einzigen Meldung sollten Sie es aber im Rahmen der internen Krisenkommunikation nicht belassen, denn letztlich gilt gerade in dieser Krisensituation, dass eine Nachricht gar keine Nachricht ist. Es ist wichtig, Ihren Mitarbeiter*innen wichtige Informationen zukommen zu lassen und Sie auf dem Laufenden zu halten.
Im Idealfall arbeitet das Kriseninterventionsteam ebenso schnell, wie z. B. externe Medien. Trotz aller Hektik, die bei einer echten Krise entsteht, müssen Sie der internen Krisenkommunikation die gleiche Bedeutung beimessen, wie den Medien, die vielleicht über Sie berichten.

Wo interne Krisenkommunikation ihre Grenzen hat
Eine offene, in Echtzeit stattfindende Kommunikation in Richtung Ihrer Mitarbeiter*innen ist existenziell, wenn Ihr Unternehmen möglichst unbeschadet aus einer Krise hervorgehen soll.
Es gibt allerdings auch Grenzen für eine gute interne Krisenkommunikation. So muss das für sie zuständige Team unterscheiden zwischen unbedingt notwendigen Informationen und solchen, die die Mitarbeiter*innen nicht unbedingt wissen müssen.
Außerdem dürfen natürlich Informationen, die nicht nach außen dringen sollen, intern kommuniziert werden. Geraten wichtige Interna zu früh an externe Stellen, kann dies für Ihr Unternehmen mitunter verheerende Auswirkungen haben und die Krise noch verschärfen.
Wie interne Kommunikation in Krisenzeiten gelingt
Sie haben also verschiedene Instrumente bzw. Verhaltensweisen, mit denen Sie den Verlauf einer Krise zumindest beeinflussen können. Zu den wichtigsten Faktoren einer gut funktionierenden internen Krisenkommunikation gehören grundsätzlich:
- das Bewahren größtmöglicher Ruhe
- kein Verfallen in aktionistische Hektik
- die Vermeidung von nicht abgesprochenen Alleingängen einzelner Mitarbeiter*innen
- die Ausarbeitung eines detaillierten Krisenplans als Handlungsleitfaden
- ein interner Ansprechpartner*in bzw. ein Team für Krisensituationen
- kontinuierliche und emphatische Weitergabe von Informationen
- eine Verstärkung der internen Kommunikation in alle Richtungen
- die Abstimmung zwischen interner und externer Kommunikation
- die Weitergabe von Informationen auf einer sachlichen, nicht emotionalen Ebene
Wenn Sie diese Empfehlungen berücksichtigen, können Sie stets angemessen auf sich anbahnende Krisensituationen reagieren und allzu großen Schaden von Ihrem Unternehmen fernhalten. Letztlich muss es Ihr Ziel sein, besonnen zu reagieren und Ihre Mitarbeiter*innen durch eine offene, ehrliche Informationspolitik mit einzubeziehen.
Sicher kann interne Unternehmenskommunikation nicht jede Krise abwenden, aber sie erweist sich als hilfreich bei der Bewältigung von unternehmerischen Schwierigkeiten.
Wie gelingt es Ihnen, mit Ihren Mitarbeiter*innen in Krisenzeiten zu kommunizieren? Teilen Sie uns gerne Ihre Ratschläge mit!
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- Kategorie: Personalführung
- 06. Juli 2020
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