Mitarbeiterempfehlungsprogramm – Was muss ich beachten?
Was ist ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm? Wo können Ihre Mitarbeiter um potenzielle neue Mitarbeiter werben? Welche Möglichkeiten bietet dabei die Digitalisierung?
In unserem Leitfaden finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Mitarbeiterempfehlungsprogramm. ⬇️
Inhalt
- Was ist ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm?
- Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen
- Mitarbeiterempfehlungsprogramm als annahmebasiertes Tool
- Wo finden Ihre Mitarbeiter potenzielle neue Mitarbeiter?
- Verwenden Sie Social Media zur Mitarbeiterempfehlung
- Setzen Sie sich mit Ihrer Unternehmenskultur auseinander
- Berücksichtigen Sie individuelle Mitarbeitereigenschaften
- Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter
- Klären Sie rechtliche Aspekte
- Kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern
- Fazit
Der klassische Mitarbeiter, der nach seiner Ausbildung bis zur Pensionierung dem gleichen Arbeitgeber treu bleibt, ist heute eher selten. Sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Arbeitgeberseite ist diese Langzeitform der Beschäftigung nicht mehr zeitgemäß.
Es gibt zahlreiche Berufe, in die ein Mitarbeiter nach seiner Ausbildung gehen kann. Die Bindung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber dauert heute im Schnitt zwischen zwei und fünf Jahre. Selbst Vorgesetzte oder aufstrebende Mitarbeiter nutzen die Chancen, die ein Wechsel bieten kann.
Da benötigen Sie als Personaler oder Unternehmer schnellen Ersatz. Sie haben die Globalisierung und so manche Talfahrt der Wirtschaft mit anschließendem Aufschwung erlebt?
Dann wissen Sie, dass in der Sparte Personalmanagement und Mitarbeiterrekrutierung vor allem eines gefragt ist: Flexibilität. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Digitalisierung. 💻
Der Mitarbeiter von heute wechselt aus unterschiedlichsten Gründen in andere Unternehmen oder nimmt sich eine längere Auszeit. Möglicherweise passt er nach Ihrer Meinung nicht ins Unternehmen.
Oder erleben Sie gerade einen großen Boom in Ihrer Branche? Dann müssen Sie möglichst schnell auf derartige Situation personell reagieren.
Traditionelle Stellenausschreibungen mit zahlreichen Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen im Anschluss sind immer noch Teil des Einstellungsprozederes, rauben den Personalern jedoch Zeit und Nerven.
Daher setzen viele Unternehmen inzwischen auf eine bewährte, aber gleichzeitig noch viel zu selten genutzte Option, um adäquate Mitarbeiter zu finden: das Mitarbeiterempfehlungsprogramm. 👍
Was ist ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm?
Im Sinne der Mitarbeiterrekrutierung stellt das Mitarbeiterempfehlungsprogramm ein modernes Instrument aus dem Human Ressource Management dar.
Das Ziel eines solchen Programmes zur Mitarbeiteranwerbung ist das Finden geeigneter Mitarbeiter bei geringstmöglichem Aufwand. Mitarbeiter empfehlen dabei Personen aus dem Freundeskreis, dem Kreis früherer Studienkollegen oder anderen Bereichen des Arbeitsmarktes.
Eine vorrangige Rolle in der Mitarbeiterempfehlung spielt jedoch heute der digitale Findungsprozess auf Basis von weitreichendem Networking.
Mitarbeiter nehmen Ihrem Personalmanagement damit einen Großteil der Aufgabe ab, geeignete Arbeitskräfte auf dem externen Arbeitsmarkt zu identifizieren und für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

Nicht ganz neu und doch anders
Ganz neu ist dieses Konzept nicht. Seit es Arbeitgeber gibt, haben vor allem leitende Angestellte ihre zahlreichen Kontakte aus Studienzeiten genutzt, um diese Freunde ins Unternehmen zu schleusen.
Hier kommt zum ersten Mal der Begriff der Annahme ins Spiel. Der erfolgreiche Unternehmer nahm dabei an, dass seine ehemaligen Studienkollegen oder gar Arbeitskollegen einen ähnlich guten Job machen würden wie er selbst.
Absolutes Wissen darüber hatte er jedoch nicht, es war nur eine Annahme. Und so ist es bis heute geblieben. Auch für ein modernes Mitarbeiterempfehlungsprogramm gilt das Prinzip der Annahme.
Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen
Die Einführung eines Mitarbeiterempfehlungsprogramms, das es den derzeitigen Mitarbeitern ermöglicht, Freunde, Familienangehörige und andere Mitarbeiter für offene Stellen im Unternehmen anzuwerben, kann Ihren Rekrutierungsbemühungen einen großen Schub verleihen.
Wie? Wenn Ihre Mitarbeiter Spaß an ihrer Arbeit haben, werden sie kein Problem damit haben, Freunde und Verwandte auf offene Stellen hinzuweisen. Außerdem können sie aus eigener Erfahrung berichten, wie es ist, für Ihr Unternehmen zu arbeiten.
Das bedeutet, dass die von Ihren Mitarbeitern vorgeschlagenen Bewerber besser informiert sind und wahrscheinlich besser zum Unternehmen passen als diejenigen, die sich nicht über einen Kontakt im Unternehmen und ohne Vorkenntnisse bewerben.
Wenn Sie noch Argumente für ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm in Ihrem Unternehmen brauchen, haben wir hier 6 gute Gründe, die für die Schaffung eines eigenen Rekrutierungskanals durch ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm sprechen:
Verkürzung der Time to Hire
Zeitersparnis durch effizientere Prozesse hat für die meisten Unternehmen hohe Priorität. In der schnelllebigen Welt von heute hat niemand Zeit zu verschwenden. 🕖
Die gute Nachricht ist, dass Sie durch die Einstellung von empfohlenen Bewerbern viel Zeit einsparen können, bis Sie neue Mitarbeiter einstellen.
Die Einstellung von empfohlenen Bewerbern kann den Prozess beschleunigen, da zusätzliche Screening-Schritte entfallen und Personalverantwortliche Schritte, die sonst eine genauere Untersuchung und Verhandlung erfordern würden (z. B. die Analyse von Bewerbungen und Lebensläufen), im Handumdrehen erledigen können.
Senkung der Rekrutierungskosten
Durch ein gut durchdachtes Mitarbeiterempfehlungsprogramm können Sie sich enorme Kosten im Recruiting-Prozess sparen. ⬇️
Da neue Mitarbeiter aufgrund von Empfehlungen von Ihren Angestellten in die Firma kommen, müssen Sie weniger Zeit und Ressourcen für die Personalsuche aufwenden.
Sie sparen sich die Kosten für die Schaltung von Stellenanzeigen sowie für teure Personalagenturen und Headhunter oder Services wie Active Sourcing
Verkürzung der Einarbeitung
Häufig verkürzt sich bei empfohlenen Mitarbeitern die Einarbeitungszeit durch einen verschlankten Onboarding-Prozess. ⏩
Der neue Mitarbeiter hat bereits einen Freund an seiner Seite, der ihn vertrauensvoll in die Unternehmensabläufe einführt.
Der Empfehlende fühlt sich oft für den Empfohlenen verantwortlich, stellt ihm dem Team vor und hilft ihm dabei, sich schnell einzufinden.
Erhöhung der Mitarbeiterbindung
Einer der größten Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen ist, dass der empfohlene Mitarbeiter loyaler ist und länger im Unternehmen bleibt als ein regulärer Mitarbeiter. Dies bedeutet eine bessere Mitarbeiterbindung. 🧑🤝🧑
Eine erfolgreiche Strategie zur Verringerung der Fluktuation ist es, Mitarbeiter einzustellen, die das Unternehmen von Anfang an gut kennen und sich für das Unternehmen einsetzen.
Schaffung einer engagierten Belegschaft
Wenn Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Freunde oder Familienangehörigen für offene Stellen in Ihrem Unternehmen zu rekrutieren, ist dies ein wirksames Mittel, um eine engagierte Belegschaft zu schaffen. Der Vorteil ist ein Doppelter:
- Die derzeitigen Mitarbeiter fühlen sich vertrauenswürdig und wertgeschätzt, da sie an der Zukunft und dem Wachstum des Unternehmens beteiligt sind (und oft einen finanziellen Anreiz durch einen Empfehlungsbonus für Mitarbeiter erhalten). Und wenn ihre Empfehlung den Job bekommt, fühlen sie sich stolz und erfüllt. 🧡
- Empfohlene Mitarbeiter fühlen sich vom ersten Tag an engagierter, da sie bereits mindestens eine Person im Unternehmen kennen. Und oft fällt es ihnen leichter, sich in die Unternehmenskultur einzufügen, da sie einen festen Ansprechpartner oder Mentor haben, an den sie sich wenden können.
Stärkung des Employer Brandings
Ein weiterer wertvoller Vorteil von Mitarbeiterempfehlungen ist, dass sie Ihnen helfen, als Marke zu wachsen. Wenn Ihre Mitarbeiter über verschiedene offene Stellen berichten, bringt das eine Menge Traffic zu Ihnen.
Dies verbessert auch die Sichtbarkeit Ihrer Marke. Wenn Sie Ihre Karten richtig ausspielen, können Sie Ihre Karriereseite so gestalten, dass Ihre Besucher mehr über Sie erfahren möchten. So können Sie einen passiven Kandidaten in einen Bewerber umwandeln.
Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm ist also die perfekte Möglichkeit, Ihr Employer Branding zu pushen. 💪
Mitarbeiterempfehlungsprogramm als annahmebasiertes Tool
Das Personalmanagement kann nicht wissen, ob ein erfolgreich tätiger Arbeitnehmer Menschen ins Unternehmen bringt, die eine ähnlich gute Leistung erbringen können.
Das Human Ressource Management ist jedoch der Annahme, dass unternehmenskonform tätige Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens außerhalb Menschen mit ähnlichen Talenten, Fähigkeiten und Einstellungen kennen, die zudem von ihrer Herangehensweise her ins Unternehmen passen.
Sind Social Skills ein großes Thema in Ihrem Unternehmen und werden diese von allen Teams nicht nur befürwortet, sondern auch gelebt, so sollte der neue Mitarbeiter unbedingt über diese Fähigkeiten in ausreichendem Maße verfügen. 🗣️
Ein guter Facharbeiter, der überdurchschnittlich gut ist in dem, was er tut, kann Ihrem Unternehmen möglicherweise sogar höhere Umsätze bescheren. Fehlt bei ihm jedoch die begehrte soziale Komponente, kommt das Team mit ihm möglicherweise nicht klar.
Und genau hier setzt das Mitarbeiterempfehlungsprogramm an. Ihre Mitarbeiter wissen sehr wohl, worauf es ankommt.
Sie berichten ihren fachlich kompetenten Freunden oder Bekannten von der Unternehmensphilosophie und auch, warum die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern und mit den Führungskräften so gut funktioniert.
Dagegen bleibt das klassische Bewerbungsprozedere eher ein Rätselraten mit offenem Ausgang. Sie wissen nichts über eine Person als das, was in der Bewerbung steht. Sie laden quasi einen völlig Fremden ins Unternehmen ein. Bedenken Sie aber: Auch dieser könnte ein ‚Volltreffer‘ sein. ✔️
Bei Ihren zuverlässigen Beschäftigten nehmen Sie immerhin an, dass diese Ihnen eine angenehme und intelligente Persönlichkeit vorstellen werden.
Darüber hinaus nehmen Unternehmen an, dass Arbeitskräfte, die per Empfehlung ins Unternehmen kommen, ein höheres Maß an Loyalität aufweisen als Bewerber, die sich aufgrund einer Stellenanzeige selbst bewerben.
Wo finden Ihre Mitarbeiter potenzielle neue Mitarbeiter?
Mitarbeiter empfehlen konkrete Bewerber, Menschen aus ihrem eigenen Kreis, die sie für das Unternehmen als geeignet einstufen oder sie entscheiden sich für die digitale Variante.
In diesem Fall teilen sie eine Stellenanzeige über ihre sozialen Netzwerke im Internet. Auch Mundpropaganda spielt in der Mitarbeiterempfehlung immer noch eine zentrale Rolle. 📣
Dazu halten Ihre Mitarbeiter Augen und Ohren offen. Mit dieser Herangehensweise erfahren sie mehr über Menschen, die zu Ihrem Unternehmen passen.
Fünf wichtige Bereiche, wo Ihre Mitarbeiter Menschen als potenzielle Beschäftigte aufspüren können:
- im eigenen Bekanntenkreis (z.B. Studienkollegen)
- bei Vorträgen (dort findet meistens ein anregender Austausch im Anschluss statt)
- auf Jobmessen
- auf Dienstreisen
- innovativ über digitale Plattformen
Im eigenen Bekanntenkreis
Die traditionelle Variante, entsprechende potenzielle Arbeitskräfte anzusprechen, ist auch heute noch der eigene Bekanntenkreis. Dort kennt man sich aus Studienzeiten, aus der Schule oder von verschiedenen Treffen und weiß ziemlich genau, wie der berufliche als auch mentale Status dieser Personen ist.
Hier findet eine Ansprache durch Ihre Mitarbeiter in ungezwungener Atmosphäre statt, die zum Erfolg führen kann.
Bei Vorträgen
Schicken Sie Ihre Mitarbeiter zu Fachvorträgen oder branchenbezogenen Vorträgen, finden diese dort eine einfache Gelegenheit, auf Menschen zuzugehen. 🎤 Denn hier treffen viele Gleichgesinnte zusammen.
Die Chance, auf einem derartigen Event, mögliche passende Bewerber für Ihr Unternehmen im Rahmen eines Mitarbeiterempfehlungsprogrammes zu finden, ist hoch.
Auf Jobmessen
Hier treffen Ihre Mitarbeiter auf Interessenten, die sie durch intensive Gespräche besser kennen und einschätzen lernen. Sie kennen die Menschen dort nicht persönlich, die Atmosphäre ist jedoch persönlicher.
Eine kommunikative Verbindung kann hergestellt werden. Möglicherweise gibt es sogar gemeinsame Kontakte. So leisten Ihre Mitarbeiter erste Vorarbeit, bevor sie eine potenzielle Arbeitskraft für Ihr Unternehmen vorschlagen.
Auf Dienstreisen
Wer auf Dienstreisen geht, lernt in Gesprächen, bei Vorträgen, auf Messen oder in Einzelgesprächen Menschen mit unterschiedlichsten Vorstellungen kennen. In erster Linie geht es hier zwar um Geschäftsabschlüsse, jedoch lassen sich Dienstreisen sehr gut mit einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm verknüpfen. 💼

Beispiel:
Als Kundenberater besuchen Ihre Mitarbeiter öfter die gleichen Kunden. Zum guten Ton und zur Kundenbindung gehört auch der Smalltalk. Ganz nebenbei erfahren Ihre Mitarbeiter dadurch mehr über die Menschen des Kundenunternehmens. Oftmals entstehen dadurch langfristige Bindungen.
Berichten Kundenmitarbeiter Ihren Kundenbetreuern von Problemen im Unternehmen oder dass Sie eventuell einen neuen Wirkungskreis suchen, dann gilt zu prüfen, ob diese Ihrem Mitarbeiterempfehlungsziel gerecht werden.
So kann Ihr Mitarbeiter eine Empfehlung an Sie und Ihr Unternehmen abgeben, falls der Mitarbeiter des Kunden die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt.
Verwenden Sie Social Media zur Mitarbeiterempfehlung
Schöpfen Sie das digitale Recruiting-Potenzial Ihrer Mitarbeiter aus
Studien mit Forschungscharakter haben ergeben, dass allein aufgrund von Social Media die durchschnittliche Netzwerkgröße jedes einzelnen Mitarbeiters bei 150 Kontakten liegt. Diese Kontakte wiederum kennen weitere Kontakte.
Mit den Kontakten zweiten Grades kommen hier schnell bis zu 22.500 Personen zusammen oder mehr. Und auch Freundesfreunde Ihrer Kollegen und Mitarbeiter aus sozialen Netzwerken könnten für Ihr Unternehmen gute Arbeitskräfte abgeben.
Ein Empfehlungspotenzial dieser Größenordnung finden Sie in keinem anderen Bereich der Mitarbeiterempfehlung. Somit dürfen Sie die digitale Variante eines Mitarbeiterempfehlungsprogrammes durchaus als die aktuell Erfolgreichste bezeichnen.
Bereits vor der Implementierung eines digitalen Mitarbeiterempfehlungssystems empfiehlt es sich zu überlegen, welche Systeme am besten mit Ihrem Bewerbermanagementsystem sowie dem Personalwirtschaftssystem zusammenpasst.
Eine genaue Analyse lohnt sich gegenüber blindem Aktionismus immer. Eine Marktanalyse wird Sie zu folgenden Anbietern führen, die sich bereits in Sachen Mitarbeiterempfehlungsprogramm bewährt haben:
- sprad.io
- Talentry
- mitarbeiterwerben.de
- Firstbird
Immer wieder tauchen auch kleinere neue digitale Systeme zur Mitarbeiterwerbung auf, die jedoch meistens schnell wieder von der Bildfläche verschwinden oder von den Großen gekauft werden.
Ein Beispiel dafür ist das ehemalige digitale Mitarbeiterempfehlungssystem Eqipia, welches von XING gekauft wurde, jedoch bislang mit einer eigenen Seite auf Facebook vertreten war.
Auch auf Facebook lässt sich Mitarbeiterwerbung erfolgreich durchführen. Jedoch sollten Ihre Mitarbeiter sich dabei ausschließlich unternehmerisch auf Facebook zeigen. Private Posts sind dann eher ein Tabu.
Setzen Sie sich mit Ihrer Unternehmenskultur auseinander
Bevor Sie überhaupt ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm in Ihrem Unternehmen starten, beschäftigen Sie sich am besten sehr intensiv mit Ihrer eigenen Unternehmens- und Mitarbeiterkultur. Stellen Sie sich diese Fragen, um zu erkennen, ob ein Programm zur Mitarbeiterempfehlung in Ihrer Firma sinnvoll ist:
Wie hoch ist die Empfehlungsbereitschaft unter Ihren Mitarbeitern?
Stehen Ihre Mitarbeiter voll und ganz hinter dem Unternehmen, dann macht ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm Sinn. 🙋♂️ Denn sie schätzen die Arbeit in Ihrem Hause und geben die Positivaspekte und Ihre Unternehmenskultur gerne an potenzielle Bewerber aus bekannten Kreisen manuell und über die digitale Schiene weiter.
Wie ist es um die Mitarbeiterzufriedenheit im eigenen Unternehmen bestellt?
Ist die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrem Hause eher schlecht oder durchwachsen, so schaffen Sie eine neue positive Arbeitskultur. 😞 Zeigen Sie Ihren Arbeitnehmern vor allem Ihre Wertschätzung. Diese ist Gold wert. Zufriedene Mitarbeiter bringen im Rahmen eines Mitarbeiterempfehlungsprogramms erfolgsorientierte neue Kollegen in Ihr Unternehmen, die Ihre Umsätze mitunter auf eine höhere Ebene heben können.

Lohnt sich die Durchführung des Mitarbeiterempfehlungsprogrammes mit allen Mitarbeitern oder eher mit einer vorausgewählten Gruppe?
Vor allem in mittelständischen und größeren Unternehmen gibt es die unterschiedlichsten Arten von Mitarbeitern. Während die einen aktiv auf Menschen zugehen, über zahlreiche Kontakte verfügen und ganz nebenbei die Mitarbeiterschaft um gute Leute bereichern, tun sich andere mit Empfehlungen jedoch schwer.
Dennoch sollten Sie alle Mitarbeiter in das Mitarbeiterempfehlungsprogramm mit einbeziehen. Als sehr erfolgreich haben sich Schulungen hinsichtlich solcher Empfehlungssysteme bewährt. 👩🏫 So ist auch der eher introvertierte Mitarbeiter eine große Stütze im Sinne der Mitarbeiterempfehlung.
Schon alleine durch die Zugehörigkeit zu Ihrem Unternehmen verschafft er sich eine gewisse digitale und manuelle Aufmerksamkeit. Menschen, die Interesse an einer Mitarbeit in Ihrer Firma haben, werden Ihre Mitarbeiter aktiv ansprechen.
Alleine aus Gerechtigkeitsgründen und auch, um eine Zwei-Klassen-Gruppierung zu vermeiden, empfiehlt es sich, alle Mitarbeiter am Mitarbeiterempfehlungssystem teilhaben zu lassen.
Berücksichtigen Sie individuelle Mitarbeitereigenschaften
Jeder Mitarbeiter hat seine eigene Persönlichkeit. Damit ist klar, dass nicht alle Mitarbeiterempfehlungssysteme für jeden Mitarbeiter geeignet sind. Bieten Sie Ihren Angestellten daher mehrere Optionen, kann die digitale Mitarbeiterwerbung ein großer Erfolg werden. Verschiedene Einsatzszenarien schaffen mehr Potenzial im Mitarbeiter-Recruiting als ein einzelnes System.
Folgende Optionen haben sich dabei bereits als verlässlich erwiesen:
- Einbindung in Social Media Systeme
- spielerisches Punktesystem (Gamification-Elemente)
- anonyme Empfehlungen
- Diversifizierung im Hinblick auf Schnittstellen
Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter
Die Empfehlung des eigenen Arbeitgebers bedeutet für Ihre Mitarbeiter eine zusätzliche spannende Aufgabe, jedoch auch einen gewissen Zeitaufwand und Mehrarbeit. Es ist unnötig zu erwähnen, dass niemand diese Aufgabe ganz ohne Wertschätzung und Motivation übernimmt.
Bieten Sie Ihren Mitarbeitern daher gewisse Anreize, die sich für ihn lohnen. Für Sie als Unternehmer zahlt sich das langfristig aus. 💪
Motivationsmöglichkeiten für Ihre Mitarbeiter:
- kleines materielles Dankeschön (Konzertkarte, Restaurantgutschein, etc.) 🎁
- aufrichtiges Lob für eine Empfehlung (die große Bedeutung für das Unternehmen hervorheben)
- bei mehreren Erfolg bringenden Empfehlungen Prämien zusätzlich zum Jahresgehalt oder ein finanziell attraktiver Festbetrag
- Empfehlungen ganz ohne Anerkennung erfolgen meistens nur bei entsprechend gutem Gehalt
- ein mögliches spannendes Projekt gemeinsam mit einem beworbenen Freund in Aussicht stellen
Alternative, aber wirkungsvolle Incentives gegenüber finanziellen Aspekten:
- Technische Geräte (Handys, Tablets)
- Freizeittage, Sichtbarkeit im Unternehmen (z.B. Mitarbeiterzeitschriften)
- Spenden für einen wohltätigen Zweck
Klären Sie rechtliche Aspekte
Besprechen Sie Ihre Pläne für ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm rechtzeitig mit dem Betriebsrat, da sich rechtlich relevante Fragestellungen, wie diese, ergeben können:
1. Mitbestimmung des Betriebsrates bei Entlohnungsfragen im Rahmen des Mitarbeiterprogrammes
2. Einhaltung objektiv bestimmter Auswahlgrundlagen im Rahmen des Personal-Recruitings auf der Basis von Mitarbeiterempfehlungen
3. Datenschutzrelevante Bestimmungen
4. Ist eine Leistungs- und Verhaltenskontrolle erlaubt (welche Mitarbeiter empfehlen wie häufig, wie erfolgreich oder überhaupt nicht?)
Kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern
Verschiedene Kommunikationswege eignen sich dazu, Ihre Angestellten für das Mitarbeiterempfehlungsprogramm zu begeistern. 💬
Im Zuge der Digitalisierung machen Newsletter, E-Mail, Blogs oder Intranet-Ankündigungen die erste Kommunikation einfach. In einigen Unternehmen dienen auch heute noch das Schwarze Brett oder Plakate als beliebte interne Kommunikationswege.
Selbstverständlich informieren Sie über Ihre Pläne auch bei Firmenveranstaltungen und Meetings.
Die Information an die Mitarbeiter stellt lediglich einen Meilenstein auf dem Weg zu erfolgreich praktizierten Mitarbeiterempfehlungsmaßnahmen dar. Nun gilt es, mit den Mitarbeitern Sinn und Zweck eines solchen Programmes zu kommunizieren als auch die Formen der damit einhergehenden Incentives.
Vor allem aber sollten die Mitarbeiter wissen, welche Tools ihnen neben eigenen Initiativen zur Verfügung stehen. 🔧 An welcher Stelle erfahren Ihre Kollegen von ausgeschriebenen Stellen? Wie können diese Stellen geteilt werden?
Berücksichtigen Sie jeden wichtigen Aspekt eines Mitarbeiterempfehlungssystems von Anfang an, vermeiden Sie damit, dass es holprig anläuft.
All das benötigt viel Zeit. Viele Unternehmen benötigen von der Planung bis zur Einführung eines derartigen Programmes etwa ein Jahr.

Fazit: Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm lohnt sich!
Studien indizieren eine hohe Vertrauenswahrnehmung und Glaubwürdigkeit, wenn Mitarbeiter über Freunde, Verwandte oder Bekannte auf Basis eines Mitarbeiterempfehlungsprogrammes frischen Wind in Form von neuen Arbeitskräften ins Unternehmen bringen.
Gehen Sie die Einführung richtig an, so dürfen Sie sich auf einen Stab von loyalen Mitarbeitern freuen, der Sie in vielerlei Hinsicht unterstützt, sowohl gewinnbringend als auch mental.
Besonders in der Kundenbetreuung sind firmenverbundene vertrauensvoll agierende Mitarbeiter bares Geld wert. Eine gegenseitige Wertschätzung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber entsteht auf dieser Basis.
Bedenken Sie jedoch auch, dass ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm lediglich eine einzelne Recruiting-Quelle darstellt.
Die von den eigenen Angestellten empfohlenen Bewerber sollten zwar auf Basis einer Annahme potenziell die am besten passenden Mitarbeiter darstellen, jedoch handelt es sich hierbei um eine alternative Bewerber-Quelle. Auch andere Bewerber-Profile können sich erfolgversprechend auf das Unternehmen auswirken.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Haben Sie bereits Erfahrungen mit einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm gesammelt? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar. ⬇️
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Bildquelle: „2 Mitarbeiter lächelnd nebeneinander“ ©PeopleImages – istockphoto.com, „Videoanruf“ ©insta_photos – istockphoto.com, „Konferenz auf Dienstreise“ ©Ridofranz– istockphoto.com, „Mitarbeitende klatschen für Kollegin“ ©fizkes – istockphoto.com, „Videokonferenz mit Vorgesetztem “ ©fizkes – istockphoto.com
- Kategorie: Personalmanagement, Recruiting
- 20. Oktober 2022
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