Nachhaltigkeit und Arbeitgebermarke: Was macht Sie für junge Mitarbeiter attraktiv?
Die Umwelt rückt immer stärker in den Fokus der Menschen. Auch Arbeitgeber haben diesen Umstand bemerkt. Die heutige Generation und künftige Generationen werden bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes immer wählerischer. Sie können sich das auch leisten, weswegen Arbeitgeber die Verpflichtung haben, hier die richtigen Stellschrauben zu bewegen. Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Denken in die Arbeitgebermarke zu verankern, bringt nicht nur Vorteile bei der Anwerbung von Talenten und verantwortungsvollen Mitarbeitern. Es können auf vielen anderen Ebenen zusätzliche und sehr positive Effekte eintreten.
Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie das Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in die Gestaltung Ihrer Arbeitgebermarke integrieren und welche Aspekte dabei besonders der jungen Generation von Bedeutung sind.
Was muss ein moderner Arbeitgeber können?
Junge Menschen sind ganz anders als noch die Generationen vor ihnen. Ihnen liegt nicht nur ihre eigene Rente und ihre soziale Absicherung am Herzen. Die Umwelt spielt eine mindestens ebenso große Rolle. Hier können Arbeitgeber teilweise sehr leicht, und dennoch effektiv punkten. Man sieht es in Amerika, wo die großen Internetgiganten gezielt versuchen, ihren Unternehmen einen „Green Look“ zu verpassen. Bei Google & Co. zu arbeiten ist nicht mehr nur trendy und hip. Der Arbeitnehmer ist hier Teil einer globalen Vision, kann diese mitgestalten, umsetzen und so seinen Teil zur Rettung des Planeten beitragen.
Dieser Ruf trägt einen großen Teil zur Attraktivität der Unternehmen bei, und das nicht nur aus Sicht der Arbeitnehmer. Auch die Kunden registrieren solche Aussagen sehr genau und kaufen oft gezielter Produkte, die aus Unternehmen mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt und dem Menschen stammen. Als Arbeitgeber umweltbewusst aufzutreten, kann also durchaus förderlich für die Absatzzahlen wirken. Doch wie kann man sich als Arbeitgeber einen grünen Look verpassen, ohne dabei das gesamte Unternehmen umzukrempeln? Oder lohnt sich die Veränderung so nachhaltig, dass Neuorganisation und Umgestaltung ein vergleichsweise geringer Aufwand für das Ergebnis darstellen?
Wenn aus Mitarbeitern Markenbotschafter werden
Unternehmer der alten Schule profitieren von einem Sichtwechsel auf die aktuelle und kommende Generation an Arbeitnehmern. Bisher war alles sehr einfach: Der Arbeitnehmer arbeitet, bekommt dafür seine Entlohnung und kauft im besten Fall die Produkte des Unternehmens. Das Grundprinzip hat sich dabei nicht verändert, aber die Anforderungen an die Produkte sind deutlich gestiegen. Ein Auto mit Verbrennungsmotor wird beispielsweise immer unattraktiver, weswegen große Automobilhersteller darauf achten müssen, ihren Mitarbeitern attraktive Alternativen anzubieten.
Im idealen Fall sind diese aus dem eigenen Haus. So hat der Arbeitnehmer das Gefühl, dass er nicht nur seinen Arbeitsplatz sichern kann. Er kümmert sich gleichzeitig um den Schutz der Umwelt, und kann vollkommen hinter den Produkten seines Arbeitgebers stehen. Dabei entsteht ein Effekt, der von den Arbeitgebern eigentlich nur gewünscht sein kann: Der Mitarbeiter wird zu einem Markenbotschafter und ist von den Produkten absolut überzeugt. Gegenüber anderen Personen ist er nicht nur ein reiner Werbeträger, sondern kann aus erster Hand über seine positiven Erfahrungen berichten. Ein umweltverträglicher und nachhaltiger Arbeitsplatz schützt somit nicht nur die Umwelt. Er ist gleichzeitig eine gute Möglichkeit, um aktiv im Sinne des Unternehmens zu werben.

Wie können Sie als Führungskraft zu mehr Nachhaltigkeit beitragen?
Der Unternehmer der modernen Zeit ist kein Firmenpatriarch mehr und lebt nicht völlig abgehoben von seinen Mitarbeitern. Im idealen Fall ist er ein Mann aus der Mitte der Gesellschaft, der die Sorgen und Nöte der Menschen versteht und an einer Verbesserung der Welt mitwirken will. Das sind hohe Ansprüche, die sich so im Detail in der Praxis natürlich nicht in Gänze umsetzen lassen können. Gerade große Unternehmen sind in den Führungsebenen sehr divers, sodass einzelne Personen nur schwerlich als Referenz für das gesamte Unternehmen dienen können.
Hier helfen praktische Ansätze, mit denen die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach mehr Nachhaltigkeit und Ökologie befriedigt werden können. Achten Sie auf die Herkunft der Produkte und kaufen Sie Bio-Lebensmittel ein. Beispielsweise könnte auch die Betriebskantine in Zukunft einen Veggie-Day einrichten, um so den Kauf und Konsum von Fleisch auch im eigenen Unternehmen zu reduzieren.
Im Hinblick auf Büromaterialien könnte darauf geachtet werden, dass der Papierverbrauch gesenkt wird. Schauen Sie, dass in Ihrem Unternehmen nur noch das ausgedruckt wird, was auch wirklich notwendig ist. Achten Sie dabei auch stets darauf, dass Sie Recycling-Papier verwenden. Das Umweltzeichen “Blauer Engel” gibt Ihnen einen Hinweis. Außerdem sollte beim Kauf von Werkzeugen und anderen Büromaterialien sich nicht darauf fokussiert werden, ob es das Billigste ist, sondern ob die Qualität stimmt. Übrigens: Auch Hygieneartikel für Ihr Unternehmen gibt es aus Recycling-Papier.
Recycling ist ein großes Thema, mit dem ein Unternehmer sehr leicht und sogar kostensparend bei seinen Angestellten punkten kann. Nicht nur die Senkung des Papierverbrauchs, oder aber die Einrichtung von Müllsammelstationen und Mülltrennung sind praktische Maßnahmen, die von den Mitarbeitern gerne mitgetragen und wertgeschätzt werden.
Es muss auch nicht immer alles neu sein: Mittlerweile gibt es einige Anbieter, die sich auf Secondhand-Möbel spezialisiert haben. Auf used-office.de oder gruenebueromoebel.de beispielsweise gibt es auch eine Vielzahl an gebrauchter Büromöbel. Durch den Kauf von Secondhand-Produkten tun Sie und Ihr Unternehmen nicht nur der Umwelt etwas Gutes, Sie können auch Geld sparen. Alte Büromöbel, die Sie ausrangiert haben, werfen Sie lieber nicht gleich weg. Sozial- und Wohlfahrtsverbände wie AWO oder Caritas nehmen oftmals Möbelspenden entgegen.
Möglichkeiten gibt es somit viele. Es kommt nur noch darauf an, diese auch wirksam umzusetzen und so den Willen zur Nachhaltigkeit zu unterstreichen.

Die EMAS-Zertifizierung und CSR als mögliche Lösungen für mehr Nachhaltigkeit
CSR ist der fachlich spezifische Oberbegriff für alle Maßnahmen, die die Nachhaltigkeit des Unternehmens nachweisen und belegen. Das Kürzel steht für den englischen Ausdruck „Corporate Social Responsibility“. Dahinter verbergen sich alle Maßnahmen, die auf das Wohlergehen der Mitarbeiter aller Unternehmensebenen abzielen und sogar darüber hinausgehen. Die Lieferketten sind hier genauso relevant, wie die Versorgung der Mitarbeiter mit hochwertigem Essen und andere Maßnahmen. Im Mittelpunkt stehen bei CSR faire Geschäftspraktiken, eine Personalpolitik, die sich auf ihre Mitarbeiter fokussiert, der sparsame Einsatz natürlicher Ressourcen sowie das gesellschaftliche Engagement.
Die großen Unternehmen im DAX haben das bereits erkannt, und beschäftigen deswegen sogar eigene Unternehmensabteilungen speziell für dieses Thema. Kleine Unternehmen können von dem hier erworbenen Fachwissen und Know-How profitieren und einzelne Lösungen in ihren Betrieb übernehmen. Nimmt man einen Bäckereibetrieb als Beispiel, so kann dieser unverkaufte Brötchen entweder seinen Mitarbeitern nach Hause mitgeben oder an die Tafel verkaufen, anstatt sie wegzuwerfen.
Bei größeren Unternehmen, wie beispielsweise Deutsche Post, zählen die Ausarbeitung eines Verhaltenskodexes, die Nutzung umweltfreundlicher Fahrzeuge oder humanitäres Engagement (z.B. die kostenlose Logistik von Medikamenten in Entwicklungsländern) zu möglichen CSR-Maßnahmen. Auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter oder die Gründung von betriebsinternen Kindertagesstätten sind Beispiele für CSR-Aktivitäten.
Die EMAS-Zertifizierung ist ebenfalls eine Lösung, mit deren Hilfe nachhaltige Methoden und Lösungen effektiver in das Unternehmen integriert werden können. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat, welches durch die EU vergeben wird. EMAS steht für Eco-Management und Audit Scheme. Dabei handelt es sich um Vorgaben, die Unternehmen erfüllen müssen, um sich mit dem begehrten EMAS-Label auszeichnen zu dürfen. Derzeit sind knapp 3.000 Unternehmen aus der ganzen EU an dem Label interessiert, oder haben die strengen Vorgaben schon vollständig umgesetzt. Mittelfristig und langfristig soll diese Zahl deutlich steigen.
Fazit: Mitarbeiter nicht nur mitnehmen, sondern in das Unternehmen integrieren
Mitarbeiter sind die besten Markenbotschafter. Aus diesem Grund müssen Unternehmer einen großen Wert auf die Integration legen. Einen Mitarbeiter zu integrieren, bedeutet nicht, dass er ausschließlich überzeugt von seiner Arbeit ist und die Produkte des Unternehmens kaufen möchte. Das ist lediglich das Ziel. Aus ganzheitlicher Sicht ist die Integration der Mitarbeiter ein Angebot, welches diese überzeugt und begeistert. Dazu gehört eine Reihe von Maßnahmen, die das gesamte Unternehmen nachhaltiger machen und für die Zukunft optimal aufstellen. Dadurch erhalten Mitarbeiter die Chance zu gestalten, zu entscheiden und ihre Arbeitskraft dem Unternehmen nicht mehr „nur“ zur Verfügung zu stellen.
Der Mitarbeiter versteht das Unternehmen als einen Teil seines Lebens, möchte es verbessern und den Kunden ein optimales und nachhaltiges Produkt anbieten. Dieses Anspruchsdenken müssen aber nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Führungskräfte verinnerlichen und verwirklichen wollen. Nur so kann die komplexe Transformation hin zu einem nachhaltigen Unternehmen mit hochwertigen Angeboten erfolgreich gelingen.
Wie gelingt Ihnen die Integration von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in Ihre Arbeitgebermarke? Wir freuen uns über Ihre Tipps und Erfahrungen. Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.
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- Kategorie: Personalmanagement, Personalführung, Employer Branding
- 22. September 2021
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