Neue und geeignete Mitarbeiter zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Der klassische Ansatz hierfür ist die Stellenausschreibung.
Im besten Fall ist die Anzeige perfekt positioniert, gut sichtbar und stellt für die Kandidaten alle relevanten Informationen bereit. Sachlich und authentisch verfasst sowie übersichtlich und angenehm gestaltet macht sie Lust auf die Bewerbung.
Aber Achtung ⚠️ Ihre Stellenanzeige kann schlimmstenfalls das Gegenteil bewirken. Die Kandidaten sind verwirrt und desinteressiert, wenn Ihre Ausschreibung nicht eindeutig formuliert und fehlerbehaftet ist.
In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen zehn häufige No Go’s in Stellenanzeigen vor und geben Tipps, wie Sie diese vermeiden können.
Inhalt
No Go 1: Zu hochtrabend klingende Jobtitel
No Go 2: Diskriminierung in der Stellenanzeige (AGG)
No Go 3: Die Stellenanzeige ist ein endloser Fließtext
No Go 4: Unrealistisches Anforderungsprofil: Das gesuchte Talent soll alles können
No Go 5: Keine oder unrealistische Benefits
No Go 6: Übertrieben positive Unternehmensdarstellung
No Go 7: Fehlerhafte oder unvollständige formale Angaben
No Go 8: Unprofessionelle Präsentation der Stellenausschreibung
No Go 9: Komplizierte und langsame Prozesse im Bewerbungsverfahren
No Go 10: Das Vorstellungsgespräch: Mangelhaft vorbereitet und unter Zeitdruck abgehalten
No Go 1: Zu hochtrabend klingende Jobtitel
Viele Unternehmen agieren in der globalisierten Welt international. Um dem auch formal zu entsprechen und die Konkurrenzfähigkeit zu demonstrieren, werden Stellenbezeichnungen oft in englischer Sprache angegeben. Das klingt meistens attraktiver und wertiger, kann bei Bewerbern aber zu Missverständnissen führen.
Häufig wird in Stellenanzeigen beispielsweise nach „Sales Account Managern“ oder Mitarbeitern im „Customer Support“ gesucht. Übersetzt sind diese Jobtitel oft und überhöht. Warum spricht man nicht besser von Angestellten im Vertrieb oder im Kundendienst? Suchende verwenden bei Jobportalen bevorzugt konkrete deutsche Bezeichnungen.
Nutzen auch Sie entsprechende Titel, die eindeutig sind und von den Bewerbern verstanden werden.
Verzichten Sie besser auf aufgeblasene Jobtitel, die unglaubwürdig und möglicherweise abschreckend wirken.
No Go 2: Diskriminierung in der Stellenanzeige (AGG)
Häufig heißt es in der Stellenausschreibung: „Assistentin der Geschäftsführung“, „der ideale Kandidat“ oder „langjährige Berufserfahrung“ – Formulierungen, die als diskriminierend interpretiert werden können.
Entsprechend dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) muss jede Stellenausschreibung so verfasst werden, dass Kandidaten aus Gründen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität NICHT von vornherein von der Möglichkeit der Bewerbung ausgeschlossen werden.
Halten Sie sich nicht an diese Grundsätze und schränken die Gruppe der möglichen Bewerber durch eine absichtliche oder versehentliche Formulierung in Ihrer Anzeige ein, berauben Sie sich selbst möglicher Kandidaten.
Erteilen Sie einem Bewerber eine Absage, die sich auf die Nichtbeachtung des AGG zurückführen lässt, drohen Ihnen Gerichtsverfahren und Entschädigungszahlungen. ⚖️
Achten Sie daher in Ihren Stellenanzeigen auf Geschlechtsneutralität in der Ansprache und vermeiden Sie missverständliche oder diskriminierende Formulierungen.
No Go 3: Die Stellenanzeige ist ein endloser Fließtext
Text, Text und noch mehr Text. Fließtext ohne Absätze und Gliederung. Nach wenigen Zeilen steigen die meisten Interessenten aus. 🥱
Lange Texte zu lesen ist anstrengend und kostet Zeit. Zumal sich der Großteil der Jobsuchenden im Internet umsieht. Hier ist man es gewohnt, Schrift aufgelockert durch Aufzählungen und unterbrochen von Bildern und Grafiken serviert zu bekommen.
Präsentieren Sie Ihr Angebot genau so: Beschreiben Sie stichpunktartig die zu vergebene Stelle und den Aufgabenbereich.
Nennen Sie die wichtigsten Punkte immer zuerst. Dadurch wissen die Interessenten sofort, ob sie dem Anforderungsprofil entsprechen.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, zeigen Sie Ihr Unternehmen in einem kurzen Video. Dadurch werden Emotionen geweckt und die Firma wird greifbarer. Aber bleiben Sie in der Darstellung bei der Wahrheit.
No Go 4: Unrealistisches Anforderungsprofil: Das gesuchte Talent soll alles können
Auch solche Wunschprofile zählen zu den No Go’s in Stellenanzeigen: Mitarbeiter*in, jung, dynamisch, unlängst abgeschlossenes Studium, mit mehrjähriger Berufserfahrung … Hier wird Super(wo)man gesucht. 🏋️
Die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Anforderungsprofile dieser Art sind nach dem Gießkannenprinzip verfasst.
Um möglichst viele Bewerber anzulocken, wird jede erdenkliche Fähigkeit aufgelistet. Doch Interessenten, die sich realistisch einschätzen, werden diese Anforderungen abschrecken. Allen anderen werden spätestens beim Vorstellungsgespräch Zweifel kommen.
Beschreiben Sie die gewünschten Fähigkeiten und Kenntnisse realistisch. Formulieren Sie stichpunktartig die Expertise, Qualifikationen und die Berufserfahrung, die für die Position maßgeblich sind.
Fügen Sie gegebenenfalls weitere willkommene Kompetenzen hinzu, die nicht zwingend erforderlich, aber wünschenswert wären.
No Go 5: Keine oder unrealistische Benefits
Jobsuchende sehen sich auch immer die zusätzlichen Vergünstigungen, den Mehrwert der anvisierten Stelle an. 🎁
Gerade junge Talente mit einem hohen Interesse, Arbeit und Familie gut miteinander koordinieren zu können, legen auf diese Optionen ein besonderes Augenmerk.
Sind derlei Anreize kaum vorhanden oder fehlen komplett, springen die Bewerber zur nächsten Anzeige.
Versprechen die angebotenen Benefits dagegen zu viel, ist wiederum Zweifel angebracht: Kann die Firma diesen Mehrwert wirklich bieten? Oder dienen die Anreize in der Stellenanzeige nur dem Zweck, möglichst viele Bewerbungen zu generieren?
Nennen Sie daher in Ihrer Ausschreibung nur die Benefits, die Sie tatsächlich auch anbieten können.
No Go 6: Übertrieben positive Unternehmensdarstellung
Jedes Unternehmen ist gemäß seiner Selbstdarstellung das beste seiner Gewichtsklasse und allen Konkurrenten weit überlegen.
Diesen Eindruck vermitteln zu wollen, ist nachvollziehbar. Aber wie glaubwürdig ist diese Darstellung? Sie kann Bewerber beeindrucken, aber auch einschüchtern.
Gestalten Sie Ihr Unternehmensprofil glaubhaft und bleiben Sie vor allem authentisch. Fehlende Glaubwürdigkeit wird sehr schnell wahrgenommen und führt zu einem negativen Eindruck. 👎
Vermitteln Sie Ihre Werte und Zahlen konkret und interessant aufbereitet. Begeistern Sie die Interessenten und machen Sie sie neugierig auf Ihr Unternehmen.
Lassen Sie sie spüren, dass Ihr Interesse an Ihnen ehrlich und wahrhaftig ist. Denken Sie daran: Der erste Eindruck zählt!
No Go 7: Fehlerhafte oder unvollständige formale Angaben
Die Stellenausschreibung klingt für die Bewerber interessant und attraktiv.
Das Anforderungsprofil passt genau, die gewünschten Fähigkeiten und Kenntnisse sind vorhanden. Sie nehmen eine angenehme Firma wahr, die auch verschiedene Benefits zu bieten hat.
Jedoch können die Interessenten der Stellenanzeige nicht entnehmen, ob es sich um eine Voll- oder Teilzeitstelle handelt und ob die Anstellung befristet oder unbefristet ausgeschrieben ist. ⚡
Ebenso wenig gibt es Informationen über den Einsatzort und den möglichen Beginn der Tätigkeit.
Auch wenn diese formalen Angaben eigentlich selbstverständlich sein sollten – vergessen Sie sie nicht.
Bei der aufwendigen Gestaltung der Anzeige geraten manchmal die elementaren Auskünfte in den Hintergrund.
Infolgedessen verunsicherte und abspringende Kandidaten wären für Sie ärgerlich.
No Go 8: Unprofessionelle Präsentation der Stellenausschreibung
Die Anzeige ist verfasst. Anforderungsprofil, Tätigkeitsbeschreibung, geforderte Kenntnisse und Ausbildungen sind formuliert. Sie haben ein authentisches Foto Ihres Unternehmens gefunden und Ihr Firmenlogo ist auch vorhanden.
Aber ist die Ausschreibung auch gut und professionell gestaltet? Entsprechen das Vokabular und die Tonalität der Sprache Ihrer Zielgruppe?
Sind die relevanten Informationen stichpunktartig, übersichtlich und leicht verständlich? Haben Sie wichtige Passagen und Überschriften besonders hervorgehoben? Wirkt die gesamte Darstellung aufgeräumt und ansprechend? ✔️
Der Inhalt Ihrer Stellenanzeige sollte sich in ihrer Form unbedingt wiederfinden und Ihrer Unternehmenskultur entsprechen.
No Go 9: Komplizierte und langsame Prozesse im Bewerbungsverfahren
Interessierte Kandidaten haben Ihre Stellenanzeige im Internet gefunden. Besonders junge Talente sind es gewohnt, viele Interaktionen via Smartphone zu erledigen.
Sie suchen in der Anzeige nach dem Link, der ihnen die One-Click-Bewerbung durch die Übertragung ihres gespeicherten Profils an Ihr Unternehmen ermöglicht.
Stoßen sie dagegen auf komplexe Formulare, sehen sie sich lieber die nächste Anzeige an.
Interessenten schätzen zeitnahe Rückmeldungen als Bestätigung des Eingangs ihrer Unterlagen. Wochenlanges Warten oder unpersönlich und allgemein formulierte Reaktionen veranlassen sie zur Bewerbung bei der Konkurrenz.
Wenn Sie vor allem junge Talente locken wollen, dann ermöglichen Sie ihnen einen schnellen und modernen Bewerbungsprozess.
No Go 10: Das Vorstellungsgespräch: Mangelhaft vorbereitet und unter Zeitdruck abgehalten
Fast geschafft, das Vorstellungsgespräch steht an. Sie sitzen dem Bewerber gegenüber und sprechen ihn mit einem falschen Namen an.
Auf dem Tisch liegt Ihr Smartphone und meldet fast im Minutentakt den Eingang neuer Nachrichten. Die Zeit ist knapp, vor der Tür warten schon die nächsten Kandidaten.
Schnell noch ein paar persönliche Fragen zum Beziehungsstatus oder nach einer möglichen Schwangerschaft. Stopp! 🚨
So sollte das Gespräch nicht laufen.
Stattdessen: Bereiten Sie sich gut vor. Schauen Sie sich jede Bewerbung nochmal vor dem Gespräch an.
Seien Sie professionell und geben Sie Ihrem Gegenüber die Bestätigung, dass Sie an ihr oder ihm als Mitarbeiter ernstlich interessiert sind und sich zeitnah zurückmelden werden.
Fazit: Stolperfallen vermeiden & schneller Kandidaten finden!
Eine Stellenausschreibung zu verfassen, sie zu gestalten und mit den Kandidaten Vorstellungsgespräche zu führen, birgt eine Menge Stolperfallen, über die zu stürzen Sie sich ersparen sollten.
Wenn Sie die hier besprochenen No Go’s in Stellenanzeigen vermeiden, sich selbst und Ihre Firma ehrlich und authentisch präsentieren, dürfte einer erfolgreichen Rekrutierung neuer Talente nichts im Wege stehen. 👍
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Fallen Ihnen noch No Go’s in Stellenanzeigen ein, die man vermeiden sollte? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar. ⬇️
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Bildquelle: „Verängstigter Mann vor Laptop“ ©HomePixel – istockphoto.com, „Vom Bewerbungsprozess gelangweilte Bewerberin“ ©fizkes – istockphoto.com