Wie schreibt man einen Praktikumsvertrag? Aufbau, Muster und Tipps
Der Praktikant, der nur für frischen Kaffee zuständig war, gehört zu Recht längst der Vergangenheit an. Die Praktikanten von heute verfügen über ein hohes Bildungsniveau, können flexibel eingesetzt werden und sind in der Lage, kleine Projekte nach kurzer Einarbeitung selbstständig zu übernehmen.
Sie stellen für Unternehmen eine vielseitige Unterstützung dar, gerade, wenn es zu Engpässen kommt. Da es sich auch bei einem Praktikum um ein Arbeitsverhältnis handelt, muss dieses vertraglich festgelegt werden. Der Praktikumsvertrag ist kein einfaches Stück Papier, sondern, ähnlich einem Ausbildungsvertrag, an bestimmte gesetzliche Vorgaben geknüpft.
Der schriftlich verfasste Praktikantenvertrag schafft Sicherheit und Vertrauen auf beiden Seiten, für Praktikanten und Arbeitgeber. Darüber hinaus bildet der Praktikumsvertrag den rechtlichen Rahmen, falls es zu juristischen Auseinandersetzungen kommen sollte. Doch dieser unschöne Umstand kann auf beiden Seiten durch ein positiv geprägtes Arbeitsverhältnis vermieden werden.
Worauf es beim Praktikumsvertrag ankommt, wo Sie eine Mustervorlage finden und wer als Praktikant in Frage kommt, lesen Sie hier. ⬇️
Inhalt
- Was ist ein Praktikant?
- Welche Vorteile haben Praktikanten für ein Unternehmen?
- Welche Praktikumsarten gibt es?
- Versicherungspflicht im Praktikantenarbeitsverhältnis
- Wann ist ein Praktikumsvertrag erforderlich?
- Warum ist die Aufklärung der Praktikanten so wichtig?
- Mustervorlage Praktikantenvertrag
- Vergütungsanspruch im Praktikum
- Wer unterschreibt den Praktikumsvertrag?
- Kündigung des Praktikumsvertrages
- Fazit
Was ist ein Praktikant überhaupt?
Fast jeder weiß, wofür ein Praktikant eingesetzt werden kann. Jeder Unternehmer kennt auch den Unterschied zwischen Praktikanten, Auszubildenden und Angestellten. Doch die Wenigsten können auf Nachfrage exakt definieren, was ein Praktikant genau ist. Auch von Seiten der Gesetzgebung ist hierzu keine klare Definition vorgesehen.
Jedoch lassen sich Praktikanten in vier verschiedene Gruppen klassifizieren, wie aus dem Mindestlohngesetz (MiLoG) deutlich hervorgeht:
„Ein Praktikant ist jemand, der über einen begrenzten Zeitraum Erfahrungen und Kenntnisse zu einer von ihm gewünschten Tätigkeit als Vorbereitung auf seinen Berufsweg in einem Unternehmen sammelt.“
Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Berufsausbildung nach dem Berufsausbildungsgesetz oder um eine ähnlich gestellte praktische Ausbildung.
Praktikanten werden nach Art des Praktikums klassifiziert. Praktika lassen sich folgendermaßen unterscheiden:
1. Praktikum aufgrund einer schulrechtlichen/hochschulrechtlichen Bestimmung
2. Praktikum von bis zu drei Monaten zur Orientierung auf eine Berufsausbildung oder Aufnahme eines Studiums
3. Berufsbegleitendes oder hochschulbegleitendes Praktikum
4. Praktikum zur Einstiegsqualifizierung nach § 54a des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGB) oder an einer Berufsausbildungsvorbereitung nach §§ 68 bis 70 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG)
Welche Vorteile haben Praktikanten für ein Unternehmen?
Praktikanten können einem Unternehmen eine Reihe von Vorteilen bringen. Diese Vorteile tragen zur Stärkung und Entwicklung des Unternehmens bei.
Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die Praktikanten einem Unternehmen bieten können:
Frische Perspektiven
Praktikanten bringen oft neue und frische Perspektiven ein, da sie aus unterschiedlichen Hintergründen und Generationen kommen. Dies kann zu kreativen Ideen und innovativen Ansätzen führen, die das Unternehmen bereichern können. 🌬️
Talentpool für zukünftige Mitarbeiter
Ein Praktikum bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, potenzielle zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen. Wenn ein Praktikant sich während seines Praktikums bewährt und gut zur Unternehmenskultur passt, kann er später als Vollzeitmitarbeiter angestellt werden.
Einsparung von Kosten
Praktikanten arbeiten oft zu einem niedrigeren Lohn oder sogar unentgeltlich, was für das Unternehmen eine Kostenersparnis bedeuten kann. Auf diese Weise kann das Unternehmen Arbeitskräfte für befristete Projekte oder saisonale Arbeitsspitzen gewinnen, ohne langfristige finanzielle Verpflichtungen einzugehen. 💶
Flexibilität
Praktikanten können flexibel eingesetzt werden, um kurzfristigen Personalbedarf zu decken. Dies kann insbesondere in Zeiten von Spitzenbelastungen oder bei spezifischen Projekten von Vorteil sein.
Wissens- und Erfahrungsaustausch
Praktikanten können auch von der Erfahrung und dem Fachwissen der Vollzeitbeschäftigten im Unternehmen profitieren, was zu einem positiven Lernumfeld für alle Beteiligten führt. 🧠
Welche Praktikumsarten gibt es?
Bevor Sie einen Praktikanten einstellen, klären Sie genau ab, um welche Art des Praktikums es sich handelt. Freiwillige Praktika und Pflichtpraktika weisen große Unterschiede auf, was sich auch in vielen Punkten des Praktikumsvertrages widerspiegelt. Vor allem Praktikumsdauer, Gehalt und Urlaub sowie Versicherung der Praktikanten können sich erheblich unterscheiden.
Fehler im Praktikumsvertrag könnten sich später als rechtlich schwierig erweisen. Sie als Unternehmen sorgen mit einem Praktikumsvertrag für Transparenz, die sich im späteren Praktikumsverhältnis durch gute Leistungen und eine positiv geprägte Zusammenarbeit auszahlt.
Auch wenn sich Fehler in den Praktikumsvertrag eingeschlichen haben, lassen sich daraus entstandene Probleme in den meisten Fällen mit Toleranz und Diplomatie auf beiden Seiten lösen.
Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Fakten zu den Praktikumsarten:
Pflichtpraktikum
Grund: Vorschrift der Studienordnung
Gesetze: Berufsbildungsgesetz, ggf. Studienordnung
Mindestlohnanspruch: Nein
Urlaubsanspruch: Nein
Lohnfortzahlung bei Krankheit: Nein
Probezeitdauer: 1 Woche bis 4 Monate
Kündigungsfrist während Probezeit: fristlose Kündigung möglich
Kündigungsfrist nach der Probezeit: 2 Wochen (nur von Praktikantenseite)
❗ Hinweis:
Der Arbeitgeber ist nicht zu einer Vergütung des Pflichtpraktikanten verpflichtet. Viele Arbeitgeber gewähren dennoch eine Vergütung, um die Arbeit des Praktikanten wertzuschätzen.
Der Lohnanspruch im Krankheitsfall entfällt jedoch im Pflichtpraktikum. Wenn Sie als Unternehmen auf der sicheren Seite sein möchten, vermerken Sie eindeutig im Praktikumsvertrag, dass kein Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall besteht.
Freiwilliges Praktikum
Grund: freiwillig Berufserfahrung sammeln
Gesetze: § 26 BBiG und Arbeitnehmergesetze
Mindestlohnanspruch: Ja, wenn länger als 3 Monate
Urlaubsanspruch: mind. 2 Tage pro Monat
Lohnfortzahlung bei Krankheit: 6 Wochen
Probezeitdauer: 1 Woche bis 4 Monate
Kündigungsfrist während Probezeit: fristlose Kündigung möglich
Kündigungsfrist nach der Probezeit: 2 Wochen (nur von Praktikantenseite)
❗ Hinweis:
Der Urlaubsanspruch für freiwillige Praktikanten wird im Vertrag mit zwei Tagen pro Monat bemessen. Der Mindestanspruch pro Jahr beträgt 20 Arbeitstage.
§ 26 BBiG kurz zusammengefasst:
Der Paragraf 26 BBiG sagt aus, dass für Personen, die nicht in einem festen Arbeitsverhältnis stehen, sondern für einen gewissen Zeitraum eingestellt werden, um berufliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten zu sammeln, die Probezeit abgekürzt, auf Vertragsniederschrift verzichtet und bei vorzeitiger Lösung des Arbeitsverhältnisses nach Ablauf der Probezeit kein Schadenersatz verlangt werden kann.
Diese Punkte sind damit ebenfalls vertragsrelevant zu berücksichtigen.
Anmerkung:
Ein Praktikumsvertrag zeichnet sich durch Anpassungsfähigkeit aus. Daher sollte der Praktikantenvertrag nicht nur hinsichtlich der Form des Praktikums modifiziert werden. Gleichermaßen sollte diese Vereinbarung zusätzlich immer den Einsatzbereich des Praktikanten sowie die damit verbundenen Anforderungen beinhalten. So werden Missverständnisse während der Praktikumszeit vermieden.
Versicherungspflicht im Praktikantenarbeitsverhältnis
Pflichtpraktikum
Die Versicherungspflicht im Pflichtpraktikum obliegt immer der Einzelprüfung. Generell besteht für Pflichtpraktikanten keine Verpflichtung zur Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.
Erhält der Praktikant jedoch eine monatliche Vergütung von über 520 Euro, kann sich das ändern. Dies ist ein kritischer Punkt im Praktikantenvertrag, bei dem der Gesetzgeber keinen Spaß versteht. Fehler bei diesem wichtigen Kriterium können Sie möglicherweise durch die Verwendung einer Mustervorlage vermeiden. Sind Sie unsicher, lassen Sie diesen Punkt von einem Anwalt prüfen.
Freiwilliges Praktikum
Auch hier richtet sich die Sozialversicherungspflicht nach der Höhe der Vergütung.
Wann ein Praktikumsvertrag erforderlich ist
In vielen Unternehmen herrscht auch heute noch die gängige Meinung, dass ein Praktikumsvertrag nicht zwingend notwendig ist. Andererseits bezahlen immer mehr Unternehmen ihre Praktikanten bei guter Arbeitsleistung. 📝
Darüber hinaus sieht das Gesetz vor, dass freiwillige Praktika, die länger als drei Monate andauern, entlohnt werden müssen. Dies wiederum erfordert einen schriftlich verfassten Praktikumsvertrag.
Laut § 26 BBiG besteht für alle anderen Praktika keine Verpflichtung zur Ausstellung eines schriftlichen Praktikumsvertrages. Dennoch gehen immer mehr Arbeitgeber dazu über, auch für Kurzzeit-Praktikanten eine schriftliche Vereinbarung zu verfassen. Die meisten Unternehmen entlohnen Praktikanten heute generell für ihre Leistung.
Damit ist genau geregelt, wann ein Praktikumsvertrag erforderlich ist und wann dies nicht der Fall ist: Sobald das Mindestlohngesetz greift, ist die schriftliche Abfassung eines Praktikumsvertrages gesetzlich vorgeschrieben.
Anwälte empfehlen inzwischen generell die Ausstellung eines Praktikumsvertrages, wenn Sie einen Praktikanten einstellen. Sie kommen damit generell Ihrer Nachweispflicht nach. Der Praktikant fühlt sich wertgeschätzt.
Seit dem 1. Januar 2015 gelten zur Ausstellung von Praktikantenverträgen strengere Regeln. Noch vor Beginn des Praktikums muss der fertiggestellte Praktikumsvertrag gemäß NachwG § 2 Abs. 1a mindestens folgende Angaben beinhalten:
- Name und die Anschrift des Praktikanten und des Unternehmens sowie Praktikumsort;
- Lern- und Ausbildungsziele des Praktikums;
- Beginn des Praktikums und Praktikumsdauer;
- Regelmäßige tägliche Praktikumsarbeitszeit;
- Höhe der Praktikumsvergütung;
- Anzahl der Urlaubstage;
- Ein allgemein gehaltener Hinweis auf Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen, die während der Dauer des Praktikumsverhältnisses Anwendung finden;
- Pflichten des Praktikanten (das Einhalten der Praktikumsordnung, von Vorschriften und Stillschweigen über Unternehmensinterna, Verhalten bei Arbeitsausfällen/Krankheit);
- Pflichten des Praktikumsunternehmens (Aufgaben, Haftung, Vertraulichkeit, Erstellung des Praktikumszeugnisses bei Praktikumsende);
- Mögliche Probezeit bei Pflichtpraktika;
- Auch das Thema Kündigung zählt insbesondere bei Langzeitpraktika zu den vertragsrelevanten Themen;
- Ort, Datum, Unterschriften beider Vertragsparteien.
Warum ist die Aufklärung der Praktikanten so wichtig?

Für Sie als Arbeitgeber bedeutet ein Praktikumsvertrag im herausfordernden Arbeitsalltag möglicherweise eine lästige Zusatzaufgabe. Abgesehen davon, dass dieser Vertrag für bestimmte Praktikaformen gesetzlich verpflichtend ist, klärt dieser den Praktikanten über seine Rechte und Pflichten auf.
Versetzt man sich in die Situation der Praktikanten, so betreten diese mit ihrem ersten Praktikum in einem Unternehmen völlig neues Terrain. Da sind Unsicherheiten vorprogrammiert. Ein rechtlich einwandfrei ausgestellter Praktikantenvertrag schafft daher eine vertrauliche Grundlage.
Ein klarer Praktikumsvertrag ist wichtig, um sicherzustellen, dass beide Parteien – das Unternehmen und der Praktikant – ein klares Verständnis der Bedingungen und Erwartungen haben, die während des Praktikums gelten. Dies trägt dazu bei, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden und schafft eine transparente Grundlage für die Zusammenarbeit.
Warum sollte man seine Praktikanten gut aufklären?
Rechtliche Klarheit
Ein gut formulierter Praktikumsvertrag stellt sicher, dass der Status des Praktikanten korrekt definiert ist und die gesetzlichen Anforderungen wie Mindestlohn, Arbeitszeit, Sozialversicherung und Versicherungsschutz erfüllt werden. ⚖️
Erwartungshaltung
Der Vertrag legt die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Ziele des Praktikums fest. Dies hilft dem Praktikanten zu verstehen, was von ihm erwartet wird. Das Unternehmen kann so seine Anforderungen klar kommunizieren.
Vergütung und Leistungen
Der Vertrag enthält Angaben über die Vergütung oder andere Leistungen, die der Praktikant erhält, sowie über eventuelle Zusatzleistungen wie Urlaub oder Ausbildung.
Vertraulichkeit und Datenschutz
Die Vertraulichkeit von Informationen und Datenschutzrichtlinien können im Vertrag festgelegt werden, um sicherzustellen, dass der Praktikant mit sensiblen Daten angemessen umgeht. 🖥️
Beendigung des Praktikums
Der Vertrag kann auch die Bedingungen für eine vorzeitige Beendigung des Praktikums sowie etwaige Kündigungsfristen festlegen.
Wann und wie sollten Praktikanten informiert werden?
In der Regel sollte die Information persönlich erfolgen, am besten in einem Gespräch zwischen dem Praktikanten und einem Vertreter des Unternehmens. Dieses Gespräch bietet die Möglichkeit, den Vertrag im Detail zu besprechen und eventuelle Unklarheiten zu beseitigen. Der Praktikant sollte die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern, um sicherzustellen, dass er den Vertrag und seine Rechte vollständig versteht.
Die schriftliche Dokumentation dieser Information ist ebenfalls wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. Es ist ratsam, alle besprochenen Punkte schriftlich festzuhalten und gegebenenfalls eine Zusammenfassung des Gesprächs zu erstellen.
Darüber hinaus sollte der Praktikant Zugang zu weiteren Ressourcen haben, die ihm helfen, den Vertrag und andere Unternehmensrichtlinien zu verstehen, wie z. B. das Mitarbeiterhandbuch oder Online-Plattformen, auf denen relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Insgesamt ist die rechtzeitige und umfassende Information der Praktikanten über ihren Vertrag von entscheidender Bedeutung, um eine positive und produktive Praktikumserfahrung zu gewährleisten und mögliche Missverständnisse oder Konflikte zu minimieren.
Muster Praktikumsvertrag: Jetzt herunterladen & auf der sicheren Seite sein
Insbesondere Startups und kleinere Unternehmen, die zum ersten Mal einen Praktikanten einstellen möchten, tun sich schwer mit dem Praktikumsvertrag. Machen Sie es sich einfach und verwenden Sie die Mustervorlage von stellenanzeigen.de.
Experten empfehlen Unternehmen bei Unsicherheiten, sich für den Ernstfall abzusichern und Praktikumsverträge zusammen mit einem Rechtsanwalt zu erstellen.
Hat ein Praktikant generell Anspruch auf eine Vergütung?

Praktikumsabsolventen sind aus rechtlicher Sicht keine Arbeitnehmer. Praktikanten werden heute in vielen Punkten Auszubildenden gleichgesetzt. Auch Praktikanten fallen unter den gesetzlichen Mindestlohn.
Ihnen stehen seit dem 01. Oktober 2022 12,00 Euro brutto pro Stunde zu. Viele Arbeitgeber zahlen auch freiwillig gute Leistungen an Praktikanten bis zu 1.000 Euro pro Monat. Ist die Praktikumsvergütung mit dem Praktikanten abgestimmt, gehört diese ebenfalls in den Praktikumsvertrag. 💸
Wer unterschreibt den Praktikumsvertrag?
Der Praktikumsvertrag wird in der Regel von zwei Hauptparteien unterzeichnet – dem Arbeitgeber, d. h. dem Unternehmen oder der Organisation, in dem bzw. der das Praktikum stattfindet, und dem Praktikanten selbst. Es ist sehr wichtig, dass sowohl der Arbeitgeber als auch der Praktikant den Vertrag sorgfältig lesen und die darin enthaltenen Bedingungen und Erwartungen verstehen, bevor sie ihre Unterschrift leisten. Ziel des Vertrages ist es, eine klare Grundlage für das Praktikum zu schaffen und mögliche Unklarheiten oder Missverständnisse zu vermeiden.
Wie geht es nach der Unterzeichnung des Praktikumsvertrags weiter?
- Einführung: Der Arbeitgeber sollte sicherstellen, dass der Praktikant eine angemessene Einführung erhält, um seine Aufgaben und die Unternehmenskultur zu verstehen.
- Unterstützung und Betreuung: Während des Praktikums sollte der Arbeitgeber den Praktikanten angemessen unterstützen und betreuen, um sicherzustellen, dass er seine Aufgaben erfolgreich erfüllen kann.
- Feedback und Weiterentwicklung: Regelmäßiges Feedback und die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung sind für ein erfolgreiches Praktikum unerlässlich. Der Arbeitgeber kann die Fortschritte des Praktikanten bewerten und ihm die Möglichkeit geben, seine Fähigkeiten zu verbessern.
- Abschluss und Zeugnis: Am Ende des Praktikums kann der Arbeitgeber dem Praktikanten ein Zeugnis ausstellen, das seine Leistungen und Tätigkeiten während des Praktikums bestätigt.
- Mögliche Zukunftsperspektiven: In einigen Fällen kann ein erfolgreich absolviertes Praktikum zu einer möglichen Weiterbeschäftigung im Unternehmen führen. Diese Möglichkeit kann entweder im Vertrag selbst oder in späteren Gesprächen besprochen werden.
Der gesamte Prozess von der Unterzeichnung des Praktikumsvertrags bis zur Durchführung und Beendigung des Praktikums sollte von Fairness, Transparenz und gegenseitigem Respekt geprägt sein, um eine positive Erfahrung sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Praktikanten zu gewährleisten.
Kann der Praktikumsvertrag gekündigt werden?
Die Kündigung eines Praktikumsvertrages ist in der Regel wie die Kündigung eines normalen Arbeitsvertrages möglich. Es gelten jedoch bestimmte Bedingungen und Fristen, die im Praktikumsvertrag oder in den geltenden Gesetzen festgelegt sind. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:
Kündigungsfrist
Achten Sie auf die im Praktikumsvertrag festgelegte Kündigungsfrist. Diese Frist gibt an, wie lange im Voraus Sie das Praktikum kündigen müssen.
Schriftliche Kündigung
Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und alle notwendigen Informationen enthalten. Dies kann in Form eines formellen Kündigungsschreibens erfolgen, in dem Sie das Kündigungsdatum und den Kündigungsgrund angeben.
Gesetzliche Bestimmungen
Beachten Sie die geltenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen für Praktikanten. Stellen Sie sicher, dass Sie die Rechte der Praktikanten respektieren und die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
Kommunikation
Informieren Sie den Praktikanten persönlich über die Kündigung und besprechen Sie die Einzelheiten. Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und eine ordnungsgemäße Abwicklung zu gewährleisten.
Arbeitszeugnis
Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Dokumente, wie z. B. ein Arbeitszeugnis, ordnungsgemäß vorbereitet sind. Das Arbeitszeugnis sollte die Tätigkeiten und Leistungen des Praktikanten während des Praktikums bestätigen.
Rückgabe von Eigentum
Klären Sie, ob der Praktikant vor Beendigung des Praktikums Unterlagen oder Eigentum des Unternehmens zurückgeben muss.
Es ist wichtig, den Praktikumsvertrag genau zu lesen und die geltenden Bestimmungen zu beachten, bevor Sie eine Kündigung einreichen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie sich an einen Rechtsbeistand oder einen Arbeitsrechtsexperten wenden, um sicherzustellen, dass Sie die richtigen Schritte unternehmen.
Fazit: Der Praktikumsvertrag als Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit
Wenn Sie einen Praktikanten einstellen, bieten Sie ihm die Chance, weitreichende Erfahrungen für einen zukünftigen Arbeitsplatz oder im Rahmen eines Studiums zu sammeln. Auf der anderen Seite bietet Ihnen der Praktikant seine Arbeitskraft an.
Nicht wenige Praktikanten sind bereits nach kurzer Zeit in der Lage, größere Aufgaben zu übernehmen und abzuwickeln. Für Sie als Unternehmen eröffnet sich mit der Einstellung von Praktikanten eine gute Gelegenheit, mögliche zukünftige Mitarbeiter intensiv kennenzulernen.
Der Praktikumsvertrag bildet die vertrauensvolle Basis für eine gute Zusammenarbeit. Daher ist es von großer Bedeutung für Sie und die Praktikanten, Ihre Aufmerksamkeit auf die korrekte Erstellung des Praktikumsvertrages zu richten.
Mit einer Vorlage sparen Sie Zeit und halten leichter wichtige Regeln ein. Haben die Praktikanten den Vertrag erfüllt, stellen Sie ihnen ein Praktikumszeugnis aus, welches für die jungen Menschen als Türöffner in die Berufslaufbahn eine maßgebliche Rolle spielt.
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Bildquelle: „Praktikumsvertrag unterzeichnen“ ©fizkes – istockphoto.com, „Praktikantin wird über Vertrag aufgeklärt“ ©insta_photos – istockphoto.com „Vergütung im Praktikum“ ©Aaron Amat – istockphoto.com
- Kategorie: Arbeitsrecht, Recruiting
- 09. August 2023
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