Schulferien als Problem für berufstätige Eltern – Wie können Arbeitgeber Unterstützung leisten?
Ferien sind die schönste Zeit – zumindest für die schulpflichtigen Kinder selbst. Während diese sich über insgesamt 15 Wochen Schulferien im Jahr freuen können, haben berufstätige Eltern hier so manche Probleme.
Immerhin haben diese bei einem Vollzeitjob nur etwa 25 Urlaubstage – und damit ganze 50 Tage weniger als ihre Kinder.
Selbst dann, wenn beide Elternteile bei einem Vollzeitjob versetzt Urlaub nehmen, kommen diese auf höchstens 60 freie Tage jährlich – immer noch zehn Tage zu wenig, um die Kinder während der Ferien selbstständig betreuen zu können. Gemeinsame Familienurlaube werden so ebenfalls zur Unmöglichkeit.
Was können hier Arbeitgeber tun, um berufstätige Eltern, deren Urlaubstage längst nicht ausreichen, zu unterstützen? 🤔
Inhalt
Kinderbetreuung notwendig - und jetzt?
Eine Menge Arbeitnehmer haben das Problem, nicht genügend Urlaub und somit Zeit für ihre Kinder zu haben. Kein Wunder also, dass es berufstätige Eltern in Deutschland nicht unbedingt leicht haben, Karriere zu machen.
Meist muss zumindest eines der beiden Elternteile beruflich zurückstecken, um die Kinder zu betreuen.
Schon direkt nach der Geburt sehen sich Elternteile mit dieser Problematik konfrontiert. Häufig sind es die Mütter, die im Durchschnitt mindestens ein Jahr Elternzeit nehmen, damit sie sich während dieser Zeit um das Baby kümmern können.
Wird im Anschluss nicht sofort ein Kita-Platz gefunden, sehen sich Eltern meist dazu gezwungen, zugunsten ihrer Kinder auf ihren Job zu verzichten.
Ist der Wiedereinstieg ins Berufsleben dann gelungen – spätestens, wenn die Kinder in den Kindergarten oder die Schule gehen – sind es die Schulferien, die zu einem zunehmend großen Problem werden.
Dabei können Sie als Arbeitgeber einen wichtigen Beitrag leisten, um Ihren Mitarbeitern genau hierbei unter die Arme zu greifen.
Eine private Kinderbetreuung zu finden, ist nicht nur schwer, sondern oft auch teuer
Auch wenn Großeltern vielleicht eine große Rolle im Leben einer jungen Familie spielen, kommen diese nicht immer für die Kinderbetreuung in Frage.
Gerade dann, wenn diese nicht mehr ganz fit und aktiv sind, können kleine Kinder eine unüberwindbare Herausforderung für sie darstellen, der sie nicht gewachsen sind.
Nicht jede Familie hat das Glück, Großeltern in der Nähe zu haben. Oftmals gibt es keine Verwandten, die sich in den Ferien um die Kinder kümmern könnten.
Auch andere Bekannte und Freunde, die diese Aufgabe übernehmen könnten, gibt es nicht immer. Vor allem nicht für einen entsprechend langen Zeitraum.
Eine privat organisierte Kinderbetreuung in Form einer Tagesmutter, eines Au Pairs oder eines Babysitters kann hierbei zwar Abhilfe schaffen.
Jedoch ist dies alles andere als kostengünstig und die wenigsten Eltern können sich eine Möglichkeit wie diese leisten. Beruflich zurückzustecken lohnt sich finanziell meist besser – auch wenn weniger Arbeit natürlich auch einen geringeren Lohn bedeutet.
Auch eine betreute Ferienfreizeit kostet Geld
Oftmals haben Eltern aus beruflichen Gründen nicht die Möglichkeit, mit seinen Kindern gemeinsam zu verreisen. Wer diesen aber trotzdem erholsame und vor allem spannende Schulferien bieten will, kann seine Kinder mit einer betreuten Ferienfreizeit verreisen lassen.
Allerdings kostet das nicht nur viel – vor allem bei mehreren Kindern – sondern lässt zeitlich gesehen nur wenig Spielraum. Außerdem gehen die meisten Kinderfreizeiten nur rund eine Woche.
Einige Schulen und Kindergärten bieten Ferienbetreuungen für Kinder an. Auch hier gilt jedoch: Nicht alle Einrichtungen haben ein solches Angebot. Und sie decken meist nicht die gesamte Ferienzeit ab.
Was die Kinderbetreuung in den Schulferien angeht, herrscht also eine Menge Handlungsbedarf. Doch was können Sie tun, um Müttern und Vätern Probleme wie diese zu ersparen?
Kinderbetreuung in den Ferien: Diese Alternativen gibt es für berufstätige Eltern

Attraktive Ferienprogramme für Kinder - Siemens oder BASF zeigen wie's geht
Zahlreiche Unternehmen haben sich dieser Problematik bereits angenommen und ermöglichen Kindern ihrer Arbeitnehmer Angebote für die Ferien.
BASF bietet Kindern von Mitarbeitern für bis zu acht Tage jährlich ein attraktives Ferienprogramm, bei dem die Kinder zwischen verschiedenen Forscherkisten wählen können.
Das kurze Forscherprojekt sorgt dabei nicht nur für Beschäftigung und Spaß, sondern hilft den Kindern außerdem dabei, Neues zu lernen und ihre freie Zeit sinnvoll zu nutzen.
Ähnlich sieht es bei Siemens aus: An gleich 15 Standorten bietet das Unternehmen eine Kinderbetreuung für berufstätige Eltern an.
Die Ferienbetreuung ist nicht nur für Kinder von drei bis 16 Jahren ausgelegt, sondern bietet auch ein vielfältiges Programm, das keinen Raum für Langeweile zulässt.
Ob Kanufahrten, Radtouren oder Aktivitäten im Haus – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, den Kosten hingegen schon. Lediglich rund 50 Euro wöchentlich fallen hierbei an Betreuungskosten an, Geschwisterkinder zahlen dabei häufig sogar noch weniger.
Damit ist die Ferienbetreuung für Eltern nicht nur erschwinglich, sondern in vielfacher Hinsicht entlastend. Diese wissen ihre Kinder nicht nur in guten Händen.
Sie gewährleisten dabei auch, dass die Ferien genau das sind, was sie sein sollten: eine unbeschwerte Zeit voller Spaß und Spannung.
Ferienbetreuung oft nur bei großen Unternehmen
Zugegeben: Nicht jedes Unternehmen kann sich eine solche Ferienbetreuung für Kinder leisten.
Eltern sind möglicherweise dazu bereit, eine Gebühr für die Bespaßung ihrer Kinder entrichten und weitaus mehr als 50 Euro pro Woche zu bezahlen.
Trotzdem übersteigen aber die Kosten für die Organisation und die Durchführung der Aktivitäten den Betrag meist um ein Vielfaches.
Nicht verwunderlich also, dass oftmals nur große Unternehmen finanziell dazu in der Lage sind, ihren Arbeitnehmern auf diese Weise entgegenzukommen.
Homeoffice entlastet berufstätige Eltern und Arbeitgeber oft gleichermaßen
Wer familienfreundlich sein will, kann das jedoch auch auf andere Weise tun. Können oder wollen Sie sich eine solche Kinderbetreuung für Ihre Firma nicht leisten, aber Berufstätige mit Kindern dennoch unterstützen, bietet sich die Möglichkeit des Homeoffice an.
Spätestens mit der Corona-Pandemie sind zahlreiche Unternehmen dazu gezwungen worden, Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen.
Was viele Firmen zunächst vor viele Ängste stellte, hat sich für die meisten letztendlich als großer Gewinn herausgestellt – nie wäre die Digitalisierung sonst auf so schnelle und effektive Weise vorangeschritten.
Und nie hätten Firmen und Arbeitnehmer erkannt, welche Vorteile das Arbeiten von zu Hause aus für beide Seiten bieten kann: Eine enorme Kostenersparnis und Flexibilität für Sie als Unternehmen.
Außerdem die Chance, individuell auf die Bedürfnisse der Familie eingehen zu können. Gerade bei berufstätigen Eltern, für die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben eine Herausforderung darstellt, führt dies zu einer gesteigerten Zufriedenheit. Diese wirkt sich dann positiv auf die Arbeitskraft aus.
Wie wäre es also, wenn Sie die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit auf Homeoffice bieten, sofern es die privaten Verhältnisse erfordern und so für eine gute Work-Life-Integration sorgen?

Weitere Möglichkeit für berufstätige Eltern: Unbezahlter Urlaub
Wenn in Ihrem Unternehmen keine Ferienprogramme für die Kinder Ihrer Mitarbeiter angeboten werden können oder die Option zur Heimarbeit bei Ihren Angestellten weniger Begeisterung auslöst, gibt es dennoch eine Lösung.
Zeigen Sie als Arbeitgeber Ihre Kulanz und ermöglichen Sie berufstätigen Eltern, unbezahlten Urlaub zu nehmen. So bekommen diese die Chance, die Ferienzeit mit ihren Kindern zu überbrücken.
Finanziell wird man schnell feststellen, dass vier Wochen Ferienprogramm oftmals mehr kosten, als monatlich verdient wird.
Fazit: Zeigen Sie Unterstützungsangebote auf
Betreuungsmöglichkeiten für berufstätige Eltern während der Schulferien ihrer Kinder sind nicht nur rar, sondern häufig auch teuer – für Eltern und Unternehmen gleichermaßen.
Abhilfe könnten Maßnahmen des Arbeitgebers wie Homeoffice, unternehmensinterne Ferienprogramme oder auch unbezahlter Urlaub schaffen. Dabei gilt es stets die Vor- und Nachteile genau abzuwägen.
Bieten Sie in Ihrem Unternehmen Ferienprogramme für Berufstätige mit Kindern an? Was muss Ihrer Meinung nach noch passieren, damit die Kinderbetreuung in den Schulferien nicht zum Problem wird? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da! 🗨️
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Bildquelle: „berufstätige Mutter“ ©gpointstudio – istockphoto.com, „Kinderbetreuung im Homeoffice“ ©MOODMAN – giphy.com, „Schulkinder auf Entdeckungstour“ ©Hybrid Images – istockphoto.com, „Mutter mit Kind im Homeoffice“ ©Ulza – istockphoto.com
- Kategorie: Personalmanagement
- 20. Juli 2022
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