Stellenanzeige schreiben – Muster und Tipps von den Experten
Sie sind händeringend auf der Suche nach neuem Personal? Schnell ein paar Infos zum Anforderungsprofil, ein paar Stichpunkte zu den Aufgaben in den Standardtext einfügen und fertig ist der Köder für potenzielle Kandidaten? So einfach ist es leider nicht. Moderne Bewerber müssen individueller aus dem Talentpool gefischt werden.
Noch immer schöpfen Unternehmen bei weitem noch nicht ihr volles Potenzial im Recruiting aus. Dabei gehören Stellenanzeigen zu den Basis-Aufgaben von Personalern. Stellen sie doch die Grundlage für den Bewerbungsprozess dar.
Wie Sie eine Stellenanzeige schreiben, mit der Sie die passenden Mitarbeiter ans Land ziehen, lesen Sie in diesem Ratgeber – inklusive Mustervorlagen und Expertentipps! 💪
Inhalt
Darum sind gute Stellenanzeigen so wichtig
Die aktuelle Candidate Experience Studie von stellenanzeigen.de zeigt: 60 Prozent aller Jobsuchenden nutzen generalistische Online-Jobbörsen „häufig oder immer“ um neue Jobangebote zu finden. 25 Prozent geben an, letztlich über generalistische Online-Jobbörsen ihren aktuellen Job gefunden zu haben.
Online-Stellenanzeigen sind somit enorm wichtig, wenn es darum geht, qualifizierte Bewerber anzusprechen.
Doch genau die gewünschten Personen als Interessenten zu gewinnen, stellt Recruiter vor einige Herausforderungen. Wird die Stellenausschreibung zu speziell formuliert und die Anforderungen sehr eindeutig, so bewerben sich wahrscheinlich nur sehr wenige Menschen.
Und wenn Sie Pech haben, ist gar kein passender Kandidat dabei. Formulieren Sie die Stellenausschreibung aber zu offen, so riskieren Sie eine Flut an Bewerbungen, aus denen Sie eine Vielzahl an Bewerbern herausfiltern müssen, die die gewünschten Qualifikationen gar nicht aufweisen.
Deshalb müssen Sie stets einen Mittelweg finden, um genau die Bewerber anzusprechen, die Sie auch für Ihr Unternehmen gewinnen wollen.
Denken Sie daran: Je besser Sie eine Stellenanzeige schreiben, desto besser sind die potenziellen Kandidaten für die Stelle. Eine gute Stellenanzeige verbessert das Recruiting sowie die damit verbundene Qualität der Bewerber und den Fit zwischen Bewerber und Unternehmen.
Und last but not least, stärken Sie auch noch Ihr Employer Branding. Nutzen Sie die Chance und geben Sie Einblicke in die Unternehmenskultur. Zeigen Sie, was die Arbeit in Ihrem Unternehmen ausmacht.
Stellenanzeige schreiben: Wer ist verantwortlich?
Wer kümmert sich eigentlich um eine Stellenausschreibung? Eine Stellenanzeige ist nicht von jetzt auf gleich bereit, veröffentlicht zu werden. Die Formulierungen sollten mit viel Fingerspitzengefühl und einer Prise Kreativität punkten – und dabei natürlich die richtige Zielgruppe ansprechen und nicht gegen Gesetze verstoßen.
Oft ist es so, dass eine Vorlage die Basis für die meisten Stellenanzeigen bildet. Alles gut und schön, nur ist diese Vorlage meistens schon mehrere Jahre alt und wurde seit langem nicht mehr aktualisiert.
Hinzu kommt, dass die Personalabteilung meistens die Vorlage liefert und die Fachabteilung die Stellenanzeige verfasst. Die Personalabteilung stellt die Anzeige dann online – ohne dass ihre geschulten Augen noch einmal einen Blick darauf werfen.
Das kann im Nachhinein ärgerlich werden für beide Parteien. Denn wer mag schon stundenlang unpassende Bewerber aussieben, die einfach nicht für die Stelle geeignet sind?
Deshalb: Zusammenarbeit zwischen HR und der Fachabteilung sowie gegenseitiges Feedback ist hier das A und O.
Welche Inhalte von Stellenanzeigen sind wichtig?
Nun sind die Zuständigkeiten geklärt und Sie können eine Stellenanzeige schreiben. Bestimmt fragen Sie sich jetzt, was alles in eine Stellenausschreibung gehört. stellenanzeigen.de hat bei Jobsuchenden nachgefragt: Für fast 64 Prozent der Befragten stellt die Aufgabe im Job an sich den wichtigsten Grund für eine Bewerbung dar.
Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Arbeitsaufgaben und fachliche Anforderungen von fast 90 Prozent der Befragten recht deutlich am höchsten bewertet werden. Auf Platz zwei folgen Angaben zum Gehalt, wie die Gehaltsspanne oder Tarifgruppe (60,8 Prozent) und auf dem dritten Rang mit knapp 50 Prozent Informationen zur Unternehmenskultur beim Arbeitgeber.
Bevor Sie eine Stellenanzeige schreiben, sollten Sie sich diese Fragen stellen:
- Wen suchen Sie?
- Was erwarten Sie?
- Wer sind Sie?
- Was können Sie bieten?
- Wie kann man sich bewerben?
Eine perfekte Stellenanzeige sollte also diese Elemente enthalten:
- Jobtitel
- Aufgabenbeschreibung
- erwünschtes Anforderungsprofil
- Benefits
- Unternehmensbeschreibung
- Informationen zum Bewerbungsprozess
- Unternehmenskontakt
👉 Werfen wir nun einen näheren Blick auf die einzelnen Bestandteile einer Stellenanzeige. 🔍
1. Der Jobtitel
Er soll Neugierde bei den Bewerbern wecken, aber gleichzeitig auch nicht zu skurril klingen: Wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, sollten Sie auf einen angemessen Jobtitel achten.
Beachten Sie, dass der Jobtitel klar definiert ist und behalten Sie im Hinterkopf, dass der Jobtitel das Bewerberverhalten beeinflusst. Je genauer der Jobtitel formuliert ist, desto leichter haben Sie es nachher bei der Personalauswahl.
Hier ein Beispiel:
Statt der allgemeinen Stellenbezeichnung „Online Marketing Manager (m/w/d)“ grenzen Sie Ihre Zielgruppe am besten mit dem Zusatz „Junior“ oder „Senior“ vor dem Jobtitel noch weiter ein. So integrieren Sie gleich die gewünschte Berufserfahrung in der Stellenbezeichnung und erhalten nur Bewerbungen von Personen, auf die dieses Kriterium zutrifft.
Sie sollten außerdem eine Spezialisierung im Jobtitel integrieren, wenn der neue Mitarbeiter nur in einer bestimmten Abteilung Ihres Unternehmens tätig sein soll: „Online Marketing Manager SEA (m/w/d)“.
Achten Sie darüber hinaus auch darauf, dass Sie das Arbeitszeitmodell und die Branche im Jobtitel mit angeben. Wenn Sie einen passenden Bewerber ins Auge gefasst haben, der aber statt der erforderlichen 40 Stunden pro Woche nur in Teilzeit arbeiten kann, ist das nicht nur für Sie, sondern auch für den Kandidaten mehr als ärgerlich.
Beachten Sie zudem stets, dass der Jobtitel gendergerecht formuliert ist. Das gilt übrigens nicht nur für den Jobtitel. Achten Sie in der ganzen Ausschreibung auf eine genderneutrale Sprache!
Sie sind sich noch nicht sicher, wie lange der optimale Jobtitel sein soll? Sie möchten noch erfahren, welche Berufsbezeichnungen oft gesucht werden?
Weitere hilfreiche Tipps zur Gestaltung des Jobtitels finden Sie hier oder im HR Total Video mit Christoph Athanas von metaHR und personalmarketing2null-Blogger Henner Knabenreich. Jetzt reinklicken! 🖱️
Tipp: Der erste Absatz einer Stellenanzeige sollte besonders hohe Aufmerksamkeit erregen. Er ist nämlich dafür ausschlaggebend, ob der Jobsuchende weiterliest oder zum nächsten Stellenangebot wechselt. Verzichten Sie zu Beginn auf den Satz „Ab sofort suchen wir Verstärkung als …“ oder auf eine Standardfloskel der Unternehmensbeschreibung. Fokussieren Sie sich stattdessen auf die Aspekte, die Sie als Arbeitgeber besonders attraktiv und einzigartig machen.
2. Aufgabenbeschreibung
Natürlich möchte der Kandidat wissen, welche Aufgaben er zu erwarten hat. Wenn Sie den Tätigkeitsbereich beschreiben, sollten Sie die jeweiligen Aufgaben unbedingt in Stichpunkten formulieren. Fünf bis acht Stichpunkte sind ideal. Achten Sie auch darauf, die Aufgaben in der Reihenfolge ihrer Prioritäten zu benennen. So wissen Jobsuchende sofort, ob sie dem Anforderungsprofi der Stelle gerecht werden können oder nicht.
Gehen Sie bei der Aufgabenbeschreibung ruhig ins Detail, da der Bewerber möglichst genau wissen möchte, was ihn erwartet, wenn er die neue Stelle antritt. Geben Sie auch Softskills Raum (z.B. „eigenständige Bearbeitung von …”) und erwähnen Sie erforderliche Kenntnisse zu spezifischen Programmen/Software-Lösungen.
Die Aufgaben werden besonders dann anschaulich, wenn Sie konkrete Projekte nennen, die in der Vergangenheit auf dieser Position erfolgreich abgeschlossen wurden oder die in der nächsten Zeit geplant sind.
Wichtig ist, dass Sie die Tätigkeiten ehrlich beschreiben. Sie wollen dem Bewerber ein klares Bild von seinem neuen Aufgabenfeld geben.
Außerdem sollten in der Stellenanzeige diese Fragen beantwortet werden:
- Mit wem arbeitet der neue Mitarbeiter künftig zusammen?
- Ist es eine Voll- oder Teilzeitstelle?
- Ist die Stelle befristet?
- An welchem Standort wird der Mitarbeiter eingesetzt oder ist Homeoffice/remote möglich?
Gerade für qualifizierte Bewerber der Generationen Y und Z sind diese Aspekte sehr wichtig: Welchen Einfluss wird er im Team haben? Wie sieht die Zusammenarbeit mit anderen Teams aus? Wie ist die hierarchische Struktur innerhalb des Unternehmens?
Mit der Aufgabenbeschreibung setzen Sie einen guten Filter, um redundante Bewerbungen in Ihrem Recruiting-Prozess zu vermeiden. Diesen Filter verfeinern Sie, indem Sie die für die Aufgabe relevanten Fachbegriffe nutzen. So reichern Sie Ihre Stellenanzeige fachlich an und optimieren die Voraussetzung dafür, dass sie von geeigneten Kandidaten gefunden wird.
Achten Sie dabei auf den Einsatz branchenadäquater Begriffe. Sie sollten jedoch auf unternehmensinterne Fachtermini und Abkürzungen verzichten, die von Außenstehenden nicht oder missverständlich aufgenommen werden können.
3. Anforderungsprofil
Das Anforderungsprofil umfasst die notwendigen Voraussetzungen, die ein Bewerber mitbringen muss. Auch sie werden in Stichpunkten aufgelistet. Um während des Bewerbungsprozesses Kandidaten zu filtern, können die Ansprüche je nach zu erwartender Bewerberzahl entsprechend gesenkt oder erhöht werden.
Was gehört nun in ein Anforderungsprofil? Hier sollten Sie in jedem Fall die Fachkenntnisse, die für die entsprechende Stelle erforderlich sind, die Berufserfahrung und auch die Qualifikationen in Form eines Studiums oder einer Ausbildung aufführen.
Dabei sollten Sie immer dazu schreiben, welche Qualifikationen unverzichtbar sind („must have“) und welche nicht unbedingt notwendig sind (“nice to have“). Wenn kein Abschluss und keine besonderen Vorkenntnisse notwendig sind, sollten Sie das ebenfalls klar kommunizieren.
Bei der gewünschten Berufserfahrung sollten Sie konkrete Angaben wie „mindestens 2 Jahre“ oder „drei bis fünf Jahre“ statt „erste“ oder „langjährige“ Berufserfahrung in die Stellenanzeige schreiben.
Bei den Softskills ist Vorsicht geboten. Zwar sind Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und eine eigenständige Arbeitsweise immer wünschenswert, allerdings werden diese Eigenschaften von nahezu jedem Unternehmen gefordert und passen demzufolge auch zu jeder Stelle.
Nutzen Sie den Platz in Ihrer Stellenausschreibung lieber dafür, um ganz spezielle Kompetenzen herauszuarbeiten, die Sie sich von Ihren Bewerbern wünschen, die jedoch alles andere als selbstverständlich sind und die eben nicht jeder mitbringt.
Die Anforderungen sollten jedoch nicht zu hoch sein, um potenzielle Bewerber auf diese Weise nicht abzuschrecken. Genauso sollten Sie diese aber auch nicht zu niedrig halten – auch hier ist der Mittelweg am besten.
Zu guter Letzt: Bleiben Sie realistisch. Suchen Sie nicht nach der eierlegenden Wollmilchsau, die gibt es nicht. Arbeiten Sie mit Textvorlagen für Ihre Stellenanzeige? Dann prüfen Sie die standardisierten Anforderungsprofile, ob diese auch für die zu besetzende Stelle zutreffend sind.
4. Benefits
„Was können wir bieten?” Machen Sie sich darüber Gedanken, bevor Sie eine Stellenanzeige schreiben. Die Benefits Ihres Unternehmens sollten Sie möglichst direkt nach den Anforderungen platzieren. Jobinteressierte erhalten so also direkt nacheinander einen Überblick über das, was Sie mitbringen sollten und das, was Sie im Gegenzug dafür erhalten. Hier darf alles rein, was Ihr Unternehmen von anderen abhebt und was Ihren Angestellten direkte Vorteile bietet.
Von Bewerbern werden besonders gewünscht: finanzielle Vorteile wie Altersvorsorge, Gewinnbeteiligung, Boni usw., unternehmenseigene Kantine, Essenszuschuss, Sportkurse und Mitarbeiterevents. Hoch im Kurs stehen außerdem flexible Arbeitszeiten, Homeoffice sowie Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. Weitere Benefits finden Sie hier.
60 Prozent der Bewerber bei Stellenanzeigen wünschen sich konkrete Informationen zum Gehalt und mehr Transparenz in vielen anderen Bereichen.
Das Thema Gehalt spielt bei den meisten Bewerbern eine wichtige Rolle. So ist für 96 Prozent der Kandidaten ein attraktives Grundgehalt wichtig.
Gehaltsangaben in Stellenanzeigen: ja oder nein?
In Ihrer Stellenanzeige schreiben Sie vom „attraktiven Gehalt“ oder einer „leistungsgerechten Bezahlung“? Transparenz in Sachen Geld ist in Deutschland noch nicht überall auf der Tagesordnung.
Aus Sicht des Unternehmens ist es in gewisser Weise nachvollziehbar, über das Gehalt zu schweigen. Dennoch kann fehlende Entgelttransparenz einen falschen Eindruck beim Bewerber hinterlassen. Er fragt sich vielleicht, ob der Arbeitgeber ihn wohl zu möglichst niedrigen Konditionen beschäftigen wird. Also doch lieber über’s Gehalt reden?
Dann müssen Sie sich gut informieren, welches Gehalt für die ausgeschriebene Stelle attraktiv ist. Überlegen Sie, welche Position Sie besetzen, in welchen Städten und Bundesländern Arbeitgeber am meisten zahlen und in welcher Branche sich Ihre Firma befindet.
Weitere Informationen zu Gehaltsangaben in Stellenanzeigen finden Sie hier.
5. Unternehmensbeschreibung
Sie soll Bewerber neugierig auf Ihr Unternehmen machen, für Ihre Marke begeistern und zu einer Bewerbung anstiften. Sie ist Ihre Visitenkarte: die Unternehmensbeschreibung.
Folgende Fragen sollten Sie sich hier stellen:
- In welcher Branche ist das Unternehmen tätig?
- Welche Dienstleistung / welches Produkt bietet das Unternehmen an?
- Wie viele Mitarbeiter:innen arbeiten an welchen Standorten?
- Welche besonderen Erfolge kann das Unternehmen vorweisen?
- Was macht die Arbeitsatmosphäre aus?
- Welches Ziel / welche Vision verfolgt das Unternehmen?
Sie sollten darauf achten, auf unkreative Standardfloskeln mit Gähnfaktor und eine faktenorientierte Darstellung zu verzichten. Stattdessen sollten Sie versuchen, Lust bei potenziellen Bewerbern zu wecken, Teil des Teams zu werden, Ihre Unternehmenskultur zu leben und tatkräftig dabei zu helfen, das Unternehmen voranzubringen. Denken Sie daran: Der erste Eindruck zählt.
Schreiben Sie also unbedingt auch über Ihre Unternehmenswerte, Ziel und Visionen. Ihre Unternehmenskultur sollte in allen Bereichen der Stellenanzeige zu spüren sein – vom Inhalt bis zu den Formulierungen.
Der Bewerber soll erkennen: Kann er sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren, würde er dort hineinpassen und sich wohlfühlen? Legt Ihr Unternehmen Wert auf Nachhaltigkeit, Familienfreundlichkeit oder soziale Verantwortung? Gibt es genügend Freiraum zur Entwicklung und Weiterbildung?
Schon über das Anforderungsprofil filtern Sie unqualifizierte Bewerber heraus. Vermitteln Sie dazu noch ein attraktives und authentisches Bild Ihres Unternehmens, sprechen Sie genau die passenden Bewerber an.
6. Informationen zum Bewerbungsprozess
Die Aufgaben wurden genannt, das Anforderungsprofil klar kommuniziert und das Unternehmen ansprechend vorgestellt? Dann steht der Bewerbung eigentlich nichts mehr im Weg, oder?
Bevor die Stellenanzeige veröffentlicht wird, müssen Sie noch den organisatorischen Ablauf der Bewerbung klären.
Zeigen Sie auf, wie sich ein Interessent auf die Stelle bewerben kann. Vergessen Sie nicht, am Ende der Stellenanzeige die Kontaktdaten (Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer) des zuständigen Ansprechpartners im Unternehmen anzugeben.
Wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, sollten Sie am Ende einen klaren Call to Action – also eine Handlungsaufforderung – einfügen. Das kann ein Button sein, der direkt zum Online-Bewerbungsformular führt oder das Mail-Programm öffnet.
Tipp: Die Bearbeitung der Bewerbungen soll so schnell wie möglich ablaufen. Was dabei helfen kann, sind Bewerbermanagementsysteme. Sie helfen, die zu besetzenden Stellen und eingehenden Bewerbungen zu verwalten. Doch das ist nicht alles. Wozu Bewerbermanagementsysteme noch in der Lage sind, erfahren Sie in unserem HR Total Deep Dive.
Stellenanzeige schreiben: Vermeiden Sie diese Fehler! ❌
Wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, müssen Sie aufpassen, nicht in Fettnäpfchen zu treten. Es gibt Jobsuchende, die beispielsweise auf eine Bewerbung verzichten, wenn Sie keine Infos zum Gehalt finden oder sich nicht richtig angesprochen oder benachteiligt. Damit Sie keine Bewerber verlieren, sollten Sie Ihre Zielgruppe gut kennen und diese Fehler vermeiden.
Gehaltsangabe: Gut oder schlecht?
In Deutschland ist das Gehalt meist noch ein Tabuthema. Das liegt daran, dass es hierzulande noch keine gesetzliche Verpflichtung zu Gehaltsangaben in Stellenanzeigen gibt, während in Österreich oder Großbritannien zumindest eine Gehaltsspanne ersichtlich werden muss.
Das hat natürlich Vor- und Nachteile sowohl für Bewerber als auch für Sie als Arbeitgeber. Einerseits können sich Jobinteressierte die Bewerbung sparen, wenn die Gehaltsvorstellungen nicht erfüllt werden können – und für Arbeitgeber bleiben nur Bewerber übrig, die mit dem Gehalt zufrieden wären.
Allerdings ergeben sich für Unternehmen mögliche Nachteile: Eine Gehaltsangabe könnte auf Seiten der Bewerber als verbindlich interpretiert werden. Das schreckt diejenigen ab, die ein höheres Gehalt erwarten oder ihr Gehalt grundsätzlich verhandeln.
Wenn Sie den Zusatz „Das Gehalt ist abhängig von Berufserfahrung und Qualifikation verhandelbar“ in die Stellenanzeige schreiben, zeigen Sie Bereitschaft, mit den Bewerbern in einen Dialog zu treten und das Gehaltsthema gemeinsam anzugehen.
Siezen oder duzen – Was ist korrekt?
Ansprache für Frauen fehlt
Rechtliche Schwierigkeiten: AGG in Stellenanzeigen
Wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, müssen Sie auch aus rechtlicher Sicht einige Aspekte beachten. So müssen Sie unbedingt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) befolgen.
Das besagt, dass sich eine Stellenanzeige nicht nur auf bestimmte Personengruppen beziehen darf. Es darf also kein Bewerber aufgrund des Geschlechts, des Alters, der Religion, der sexuellen Identität, ethnischer Herkunft oder Weltanschauung im Bewerbungsprozess benachteiligt werden.
Lässt sich eine Absage auf einen der genannten Aspekte zurückführen, kann Sie das vor Gericht bringen und hohe Entschädigungszahlungen (bis zu drei Bruttomonatsgehälter!) mit sich ziehen.
Beachten Sie deshalb folgende Punkte:
1. Merkmale bezüglich des Geschlechts:
Formulieren Sie stets geschlechtsneutral. Seit Januar 2019 sollten Sie die Angabe zusätzlich erweitern um den Passus (m/w/d) oder (m/w/x). Die Abkürzung steht für „männlich, weiblich und divers“.
Sie wollen wissen, wie man genderneutral formuliert? Lesen Sie dazu diesen Beitrag.
2. Merkmale bezüglich des Alters:
Achten Sie darauf, dass Formulierungen, die die Berufserfahrung betreffen, als eine Diskriminierung wegen des Alters eines Bewerbers ausgelegt werden können. Verzichten Sie also auf Formulierungen wie „langjährige Berufserfahrung“ oder „für unser junges dynamisches Team suchen wir“.
3. Merkmale bezüglich der ethnischen Herkunft:
Vermeiden Sie folgende Formulierungen: „Deutsch als Muttersprache“, „fließende Deutschkenntnisse“, „akzentfreie Aussprache“.
4. Merkmale bezüglich einer Behinderung:
Damit Sie Menschen mit einer Behinderung nicht diskriminieren, sollten Sie außerdem diese Formulierungen aus Ihrem Wortschatz streichen: „Sie sind körperlich belastbar“, „mobil“, „geistig flexibel“.
Hinweis: Es gibt auch Ausnahmen im AGG bei der Stellenausschreibung. Eine ungleiche Behandlung kann zulässig sein, wenn es um eine „wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung“ geht. Wenn die Produktion für einen Film zum Beispiel eine weibliche Schauspielerin sucht, dann ist diese Ungleichberechtigung zulässig, weil die Art der Tätigkeit es erfordert.
Formulierungsvorschläge und Tipps, wie Sie Stellenanzeigen juristisch einwandfrei schreiben, lesen Sie im Interview mit Arbeitsrecht-Expertin Livia Merla im Anzeigenratgeber.
Livia Merla, Fachanwältin für Arbeitsrecht
Ideale Gestaltung von Stellenanzeigen
Der Inhalt Ihrer Stellenanzeige steht, nun geht es ans Layout und Design. Wie können Sie eine Anzeige ansprechend und modern gestalten?
Natürlich ist der Gestaltungsspielraum abhängig davon, wo die Stellenanzeige veröffentlicht wird. Dennoch geben wir Ihnen hier einige hilfreiche Tipps mit an die Hand:
Bilder
Sie als Arbeitgeber wollen und sollten auch dem Bewerber so viele Informationen in der Stellenausschreibung präsentieren wie möglich. Das kann ohne Zweifel zu sehr textlastigen Stellenanzeigen führen.
Bilder und Infografiken können das Ganze ein wenig auflockern und den Inhalt untermalen. Sie wecken das Interesse auf den Job und können einen Einblick ins Unternehmen ermöglichen. Dabei sollten maximal zwei aussagekräftige Bilder gewählt werden.
Besonders eignen sich Fotos von Mitarbeitern, weil Bewerber sich dann schneller mit dem Unternehmen identifizieren können. Platzieren Sie die Bilder jedoch besser am Anfang oder am Ende der Anzeige. Sonst kann es leicht passieren, dass Bewerber vom Inhalt der Jobanzeige abgelenkt werden.
Text
Auch den Text an sich kann man ansprechender gestalten. Da der Jobtitel als Erstes ins Auge stechen soll, sollte er größer sein als der restliche Text und eventuell auch fett gedruckt.
Teilen Sie den Text am besten in zwei Spalten auf und platzieren Sie die wichtigsten Informationen in der linken Spalte. Das Auge wandert – zumindest in westlichen Ländern – immer als erstes nach links.
Damit Sie für einen guten Lesefluss sorgen, sollten Sie den Text in der Stellenanzeige in mehrere Abschnitte untergliedern – genau so, wie wir es Ihnen weiter oben schon vorgemacht haben.
Während Sie für die Aufgabenbeschreibung und das Anforderungsprofil Stichpunkte verwenden sollten, kann die Unternehmensbeschreibung in einem Fließtext dargestellt werden. Heben Sie ruhig Kernpunkte oder wichtige Stellen fett hervor.
Videos
Bewegte Bilder haben das Potenzial, uns in andere Welten hineinzuversetzen. Haben Sie schon mal probiert, kurze Videoclips in Ihre Stellenanzeige zu integrieren? Denken Sie mal darüber nach, wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben wollen, ob Sie nicht die ganze Stellenausschreibung im Videoformat gestalten möchten.
Weitere Tipps zur Gestaltung von Stellenanzeigen lesen Sie hier.
Worauf achten Leser in Stellenanzeigen wirklich?
Wir von stellenanzeigen.de haben uns gefragt, worauf potenzielle Bewerber beim Lesen einer Stellenanzeige besonders achten und welche Informationen sie besonders intensiv wahrnehmen? Unsere Candidate Experience Studie liefert wertvolle Ergebnisse.
Ganz klar auf Platz 1 sind die Arbeitsaufgaben und fachlichen Anforderungen, gefolgt von Angaben zum Gehalt und Informationen zur Unternehmenskultur. Bilder und Informationen zur Nachhaltigkeit des Arbeitgebers waren unseren Befragten sogar weniger wichtig.
Die Folgen von Unstimmigkeiten bei den Inhalten von Stellenanzeigen zeigen sich im Verhalten der Bewerber, die ihre Bewerbung zurückgezogen haben. Nahezu ein Viertel dieser Bewerber begründet diesen Rückzug mit Abweichungen in den Anforderungen gegenüber den Angaben in den Stellenanzeigen.
Dies zeigt die enorme Bedeutung inhaltlicher Aspekte in Jobanzeigen. Die Unternehmen sollten die konkreten Anforderungen der zu besetzenden Positionen in den Stellenanzeigen zweifelsfrei und nachvollziehbar kommunizieren.
Bewerber achten außerdem darauf, was für die Bewerbung erforderlich ist, z.B. ob aus der Stellenanzeige ersichtlich wird, dass sie ein Anschreiben verfassen müssen. Knapp 52 Prozent der unter 30-Jährigen sehen deutlich größere Vorteile beim Verzicht auf ein Anschreiben als Personen, die älter als 30 Jahre sind.
Wie wird Ihre Stellenanzeige gefunden?
Der Inhalt ist ansprechend, die Gestaltung ist überzeugend – der Veröffentlichung der Stellenanzeige steht also nichts mehr im Weg.
Mit diesen Tipps wird Ihre Online-Stellenanzeige sichtbar:
Machen Sie sich über Ihre Zielgruppe Gedanken: Wen wollen Sie mit Ihrer Stellenanzeige erreichen? Sind Sie auf der Suche nach Werkstudenten oder einer erfahrenen Elternzeitvertretung in Vollzeit? Welche Jobsuchkanäle bevorzugt die jeweilige Zielgruppe? Bei Werkstudenten könnten Sie in den sozialen Netzwerken erfolgreich sein, bei einer erfahrenen Fachkraft vielleicht eher über generalistische Jobbörsen.
SEO-Tipp:
So oder so: Ihre Stellenanzeige landet mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit im Netz. Damit sie auch von Bewerbern entdeckt wird, sollten Sie bestimmte Keywords verwenden. Werfen Sie dafür einen Blick auf die Schlüsselwörter in anderen Jobangeboten und welche Keywords besonders häufig in Ihrer Branche gesucht werden. Dafür können Sie beispielsweise das Keyword-Tool von Google verwenden. Optimieren Sie Ihre Stellenanzeige nach Begriffen, die die Stelle beschreiben (z.B. Anstellungsart, Bereich, Branche, Unternehmen, Ort).
Setzen Sie bloß nicht auf ein Pferd, wenn es um die Veröffentlichung Ihrer Stellenanzeige geht. Bewerber werden sich nicht nur auf einer Unternehmensseite oder auf einem Jobportal umsehen, sondern die Jobsuche wird so breit wie möglich durchgeführt.
Schauen Sie also, dass Sie auf möglichst vielen Kanälen präsent sind und nutzen Sie auch spezialisierte Seiten für bestimmte Branchen oder Berufe, um sich direkt an Ihre Zielgruppe zu richten. Mit Multi-Posting gelingt es Ihnen, mit wenigen Klicks Ihre Stellenanzeige auf unterschiedlichen Kanälen auszuspielen.
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FAQs – Häufige Fragen
Wie formuliere ich eine gute Stellenanzeige?
Der oberste Grundsatz lautet: Formulieren Sie so, dass Sie niemanden aufgrund des Geschlechts, des Alters, der Religion, ethnischen Zugehörigkeit oder der Weltanschauung benachteiligen oder ausgrenzen. Schreiben Sie Ihre Stellenanzeige immer im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).
Was muss alles in einer Stellenausschreibung stehen?
- ein aussagekräftiger, präziser Jobtitel
- eine ausführliche Aufgabenbeschreibung
- ein realistisches Anforderungsprofil
- eine ansprechende Beschreibung des Unternehmens und Einblicke in die Unternehmenskultur
- attraktive Unternehmens-Benefits
- Kontaktdaten der Ansprechperson
Wo suchen Kandidaten nach Stellenangeboten?
Generalistische Online-Jobbörsen sind unangefochtene Nummer eins, wenn es darum geht, einen passenden Job zu finden. stellenanzeigen.de bringt seit über 25 Jahren Arbeitgeber und Bewerber zusammen.
Wir hoffen, der Guide ist hilfreich, wenn Sie Ihre nächste Stellenanzeige schreiben. Hinterlassen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen! ✍️
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- Kategorie: Recruiting
- 05. September 2022