Storytelling im Recruiting: So überzeugen Sie neues Personal
Es gibt verschiedenste Mittel und Wege, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Beim Thema „Marketing“ gibt es dafür seit einiger Zeit einen vielversprechenden Trend, der sich bei immer mehr Unternehmen und Personalarbeitern herumspricht – das „Storytelling“.
Wie es der Name bereits vermuten lässt, geht es bei der Marketing-Methode des Storytellings um das Erzählen von Geschichten. Doch wie genau helfen Ihnen erzählte Geschichten bei der Suche nach qualifiziertem Personal? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Geschichten können mächtig sein
Geschichten sind in unserer Gesellschaft praktisch allgegenwärtig. Sie lösen verschiedenste Emotionen in uns aus, inspirieren uns und geben uns häufig auch ein Gefühl der Lebendigkeit. In der Kommunikation zwischen Menschen sind Geschichten ein sehr wirkungsvolles Instrument. Durch spannend erzählte Geschichten schenkt ein Zuhörer den Erzählungen seines Gegenübers viel mehr Aufmerksamkeit als bei der bloßen Übermittlung von Informationen auf trockene Art und Weise.
Wenn Sie also anderen Menschen Informationen geben möchten, kann es sich durchaus lohnen, diese in eine interessante Geschichte zu verpacken. Zuhörer sind dann empfänglicher für die entsprechenden Infos.
Außerdem sorgt das Erzählen von Geschichten immer dafür, dass im Kopf unseres Gegenübers Bilder entstehen. Und da es sehr viele Menschen gibt, die Botschaften durch eigene visuelle Vorstellungen besser aufnehmen und verarbeiten können, kann diese Art der Kommunikation auch bei der Suche nach neuem Personal sehr hilfreich sein. Sobald jemand eine Geschichte zu hören (oder zu lesen) bekommt, tun sich bei diesem Empfänger auch meist direkt einige Fragen auf:
– Was verbinde ich mit der Geschichte?
– Welche positiven Erfahrungen löst sie in mir aus?
– Was will ich selbst erleben?
Gerade der letzte Punkt ist für Personaler oft von entscheidender Bedeutung. Denn dadurch werden beim Zuhörer Sehnsüchte geschaffen – und dies gehört zu den wichtigsten Zielen des Marketings. Außerdem fühlt sich bei einer guten (oder gut erzählten) Geschichte der Empfänger dieser Story auch häufig direkt angesprochen und berührt.
Häufig kann der Empfänger dann seine Situation und seine Umstände besser nachvollziehen, und erkennt bei sich selbst einen Handlungsbedarf. Entweder möchte er nun große negative Empfindungen verarbeiten oder einen möglichst positiven Zustand erreichen.
Storytelling und die Bedeutung von Personas

Beim Storytelling im Recruiting ist für Sie als Arbeitgeber eines der wichtigsten Ziele, dass sich die Zielgruppe, die Sie sich wünschen, auch von Ihrem Storytelling angesprochen fühlt. Um das zu erreichen, ist es sehr empfehlenswert, in einer Geschichte sogenannte „Personas“ unterzubringen.
Bei Personas handelt es sich um Vertreter einer Zielgruppe. Sie geben Ihrer gewünschten Zielgruppe damit sozusagen ein Gesicht. Kommt in einer Ihrer Geschichten beispielsweise ein „männlicher Kunde“ vor, dann beschreiben Sie diesen Kunden möglichst detailliert.
Zum Beispiel als Thomas, 44 Jahre alt, Immobilienkaufmann, 3 Kinder, wohnt in einer Eigentumswohnung im Stadtzentrum, ist sehr sportlich, schätzt gutes Essen und reist im Sommer gerne an den Strand zum Surfen.
Indem im Geschichtsverlauf unterschiedliche Fragen gestellt werden, definieren Sie Ihre geschaffene Persona, und somit auch Ihren Wunschkandidaten, genau. Beschäftigen Sie sich daher mit den folgenden Themen, um Ihre Personas zu kreieren:
– Grundsätzliches: Geschlecht, Alter, Familienstand, Wohnort
– Berufliches: Ausbildung, Job, Karriere, Ziele
– Privates: Soziales Umfeld, Hobbys, Freizeit
– Mit welchen Schwierigkeiten hat die Persona zu kämpfen?
– Wie können wir bei der Problemlösung behilflich sein?
Je konkreter und detaillierter Personas beim Storytelling beschrieben werden, desto größer ist die Wirkung einer Geschichte auf Ihre Zielgruppe. Angesprochene Kandidaten können sich dann nämlich gedanklich in eine bestimmte Rolle versetzen.
Kriterien für Storytelling im Recruiting
Damit Sie das Erzählen von Geschichten auch für Ihr Unternehmen nutzen können, müssen Sie zunächst einmal wissen, welche Kriterien für ein gutes Storytelling zur Personalbeschaffung eingehalten werden müssen.
Vision – die Erwartungen:
Beim Storytelling ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie Ihre Zielgruppe auch mit den richtigen Motiven ansprechen. Viele Arbeitnehmer haben zum Beispiel den Wunsch, sich durch ihre Tätigkeit so gut wie möglich selbst verwirklichen zu können. Wenn Sie innerhalb einer Geschichte also derartige Wachstumsbedürfnisse Ihrer Zielgruppe ansprechen können, ist das für das Storytelling im Recruiting von großem Wert.
Werte – eine sinnstiftende Tätigkeit:
Es gibt mehr als genug erwerbstätige Menschen, die nicht nur allein wegen des Geldes einen bestimmten Beruf ausführen. Meist spielt auch die damit verbundene Sinnhaftigkeit des Jobs eine wichtige Rolle. Wenn Sie also Storytelling als Marketing-Methode verwenden möchten, sollten Sie immer schauen, dass auch die Werte des Unternehmens in einer solchen Geschichte beleuchtet werden.
Darüber hinaus sollten diese Werte nach Möglichkeit für die Glaubwürdigkeit nach außen auch so gut belegt werden, wie es geht. Steht Ihr Unternehmen beispielsweise unter anderem für besonderen Teamzusammenhalt, können entsprechende Belege wie Fotos oder Symbole diesen Wert Ihres Unternehmens unterstreichen.
Unique Employment Proposition (UEP):
Beim Storytelling kommt es auch darauf an, innerhalb einer Geschichte möglichst starke Argumente für das eigene Unternehmen unterzubringen. Indem beispielsweise bestimmte Benefits für Mitarbeiter genannt werden. Auch flexible Arbeitszeitmodelle wären eine Sache, die innerhalb einer Story gut an potenzielle Mitarbeiter übermittelt werden kann. Je mehr starke Argumente für Ihr Unternehmen in Ihrem Storytelling stecken, desto besser.
Geschichten der Mitarbeiter:
Eine der wirkungsvollsten Stories, wenn es um die Gewinnung neuer Mitarbeiter geht, ist die Erzählung der Geschichte eines Mitarbeiters, der einige Zeit vorher in Ihrem Unternehmen angefangen hat. Sobald Sie erzählen, wie positiv der Weg dieses Angestellten in Ihrem Unternehmen verlaufen ist und wie sich die Wünsche dieses Mitarbeiters dadurch erfüllt haben, macht dies auch einen attraktiven Eindruck nach außen. Potenzielle Bewerber denken sich dann vielleicht: „Genau das wünsche ich mir auch für meinen Job! Und das, was der Mitarbeiter dieses Unternehmens geschafft hat, kann ich auch.“

Emotionen durch Bilder:
Für die Kommunikation von Unternehmen ist eine Bildsprache mit Wiedererkennungswert unabdingbar. Aber auch in puncto Storytelling sind passende Bilder äußerst wichtig. Denn eine Geschichte kann noch so toll erzählt oder geschrieben sein – erst, wenn Sie mit Ihrer Firma über genug Bildmaterial über diese Geschichte und Ihre Unternehmensphilosophie verfügen, kann bei Ihrem Gegenüber auch ein umfassender visueller Eindruck von Ihrer Botschaft erzeugt werden.
Die Kraft der Worte:
Beim Storytelling gilt es, die Texte möglichst verständlich und einfach zu halten und so aussagekräftige Begriffe zu verwenden, wie möglich. Wenn Sie also zum Beispiel die Werte Ihres Unternehmens beschreiben möchten, dann tun Sie dies am besten mit starken, emotionalen Begriffen, die bei Ihrer Zielgruppe hängen bleiben.
Fazit: Storytelling als wirkungsvolles Marketing-Instrument
Eine Geschichte zu erzählen, kann sowohl Ihr Unternehmen als auch die dahinterstehende Marke in den Köpfen vieler Interessenten zum Leben erwecken. Durch das Storytelling werden Teile Ihrer Zielgruppe erreicht, die sich nicht mit der stumpfen Wiedergabe aller relevanten Informationen zu einer Firma (oder einem Stellenangebot) zufriedengeben. Generell bleiben verpackte Informationen in einer interessanten Geschichte bei vielen Menschen im Gedächtnis – und dies allein macht das Storytelling zu einem äußerst wirkungsvollen Marketing-Instrument.
Wie nutzen Sie Storytelling im Recruitingsporzess von Mitarbeitern? Wir freuen uns sehr über Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren.
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- Kategorie: Recruiting, Employer Branding
- 26. Januar 2022
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