Teilzeitarbeit: Definition, Rechte und Pflichten im Überblick
Die DACH-Länder gehören nach den Niederlanden zu den Ländern mit der höchsten Teilzeitquote. Während in Holland 42,7 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit arbeiten, sind es hierzulande 29 Prozent. Davon geht fast die Hälfte der Frauen einer Teilzeit-Beschäftigung nach. Bei den Männern sind es lediglich 11,6 Prozent (Statista).
Ein Teilzeitjob bietet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Chancen auf mehr Flexibilität. Auf der Seite des Arbeitgebers entsteht ein Arbeitsverhältnis in Teilzeit, weil die Position keinen Vollzeiteinsatz erfordert und nicht von bereits Beschäftigen zu bewältigen ist. Die Forderung nach Teilzeit geht dann von den Arbeitssuchenden und Beschäftigten aus, wenn der Wunsch nach mehr Freizeit besteht. Auch das Privatleben kann mögliche Gründe liefern.
Was Arbeitgeber über das Teilzeitarbeitsverhältnis wissen müssen, erfahren Sie hier. ⬇️
Inhalt
- Definition: Teilzeitarbeit
- Arten von Teilzeitarbeit
- Brückenteilzeit
- Wann haben Mitarbeiter das Recht auf Teilzeit?
- Rechte und Pflichten bei Teilzeitarbeit für Arbeitgeber
- Vorteile und Nachteile von Teilzeitarbeit
- Antrag auf Teilzeit
- Alternativen zur klassischen Teilzeitbeschäftigung
- Kann der Arbeitgeber den Wunsch nach Teilzeit ablehnen?
- Fazit
Was versteht man unter Teilzeitarbeit?
Bei Jobs in Teilzeit ist die Wochenarbeitszeit einzelner Beschäftigter geringer als die im Betrieb bei vergleichbarer Tätigkeit übliche Wochenarbeitszeit. Ungeachtet der Rahmenbedingungen kann die Teilzeit von Montag bis Freitag bei reduzierter Stundenzahl ausgeübt werden oder tageweise in Vollzeit.
Neben den Interessen der Mitarbeiter hat der Arbeitgeber die betrieblichen Erfordernisse zu berücksichtigen. Dem Wunsch nach Teilzeitmodellen, die den Ablauf und Auftrag der Betriebsstätte gefährden, müssen Arbeitgeber nicht nachkommen. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff „Teilzeit“ auf fest vereinbarte Arbeitszeiten und -tage oder ist in Form einer Jahresarbeitszeit definiert.
Arten von Teilzeitarbeit
Es gibt verschiedene Arten von Teilzeitarbeit, die sich je nach Arbeitszeitmodell und Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterscheiden.
Nachfolgend sind einige der gängigsten Arten von Teilzeitarbeit aufgeführt:
Feste Teilzeitarbeit
Teilzeitbeschäftigte arbeiten regelmäßig an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Zeiten in der Woche. Die Arbeitszeiten sind konstant und im Voraus festgelegt.
Flexible Teilzeitarbeit
Teilzeitbeschäftigte haben mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Sie können ihre Arbeitszeit nach Bedarf oder in Absprache mit dem Arbeitgeber anpassen. Dies kann bedeuten, dass sie an einigen Tagen mehr und an anderen Tagen weniger Stunden arbeiten.
Teilzeitarbeit mit variabler Stundenanzahl
Bei diesem Modell variiert die Arbeitszeit von Woche zu Woche oder von Monat zu Monat. Die genaue Arbeitszeit wird oft kurzfristig mit dem Arbeitgeber vereinbart. 🕥
Job-Sharing
Bei Job-Sharing teilen sich zwei oder mehr Teilzeitbeschäftigte eine Vollzeitstelle. Sie teilen sich Verantwortung, Aufgaben und Arbeitszeit. 🤝
Saisonale Teilzeitarbeit
In einigen Branchen gibt es saisonale Spitzenzeiten, in denen zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden. In diesen Zeiten könnten Teilzeitarbeitskräfte eingestellt werden, um den erhöhten Bedarf abzudecken.
Aushilfstätigkeiten
Teilzeitbeschäftigte werden für kurzfristige oder vorübergehende Aufgaben oder Projekte eingestellt. Diese Form der Teilzeitarbeit kann in Branchen wie dem Einzelhandel, der Gastronomie und dem Veranstaltungsmanagement üblich sein.
Arbeit auf Abruf
Teilzeitbeschäftigte sind bereit, entsprechend dem Bedarf des Arbeitgebers zu arbeiten. Ohne vertragliche Regelung gilt eine wöchentliche Arbeitszeit von 20 Stunden als vereinbart. Das gleiche gilt für die tägliche Arbeitszeit von drei Stunden pro Abruf, wenn nichts anderes vereinbart ist. 📢
Was hat es mit der Brückenteilzeit auf sich?

Seit Januar 2019 sieht das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) einen Anspruch auf zeitlich befristete Teilzeit vor. Die Dauer beträgt zwischen einem und fünf Jahren. Danach führen die Arbeitnehmer ihre Tätigkeit wieder im ursprünglich vereinbarten Umfang aus.
Vor den Nachteilen einer unbefristeten Teilzeit schützt die Brückenteilzeit beispielsweise nach der Elternzeit. So werden Eltern dabei unterstützt, langsam zurück in den Beruf zu finden und sich gleichzeitig um den Nachwuchs zu kümmern. Eine Verlängerung der Brückenteilzeit sieht das Gesetz nicht vor, auch keine Verkürzung. Das gilt für beide Vertragspartner.
Wann haben Mitarbeiter das Recht auf Teilzeit?
Ein Teilzeitarbeitsverhältnis gilt als unbefristet, wenn die Teilzeit bei Vertragsabschluss vereinbart wurde. Besteht arbeitnehmerseitig der Wunsch nach Reduzierung der Arbeitszeit, kann eine Umwandlung des Arbeitsvertrags in ein Arbeitsverhältnis bei reduzierten Stunden erfolgen. Der Anspruch auf einen unbefristeten Teilzeitvertrag gilt für Arbeitnehmer, wenn:
- das Arbeitsverhältnis länger als 6 Monate besteht und
- im Unternehmen regelmäßig mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt sind.
Gültig ist ein Teilzeitanspruch für Arbeitnehmer, wenn der Arbeitgeber regelmäßig mehr als 45 Angestellte beschäftigt. Allerdings sieht das Gesetz eine Zumutbarkeitsgrenze für Unternehmen mit 46 bis 200 Beschäftigten vor. Hier müssen Arbeitgeber nur einen Arbeitsplatz pro 15 Mitarbeitenden in Teilzeit akzeptieren. Ein Recht auf Rückkehr zu einem Vollzeitarbeitsplatz besteht nach dieser Regelung nicht.
Rechte und Pflichten für Arbeitgeber bei Teilzeitarbeit
Arbeitgeber, die Teilzeitbeschäftigte einstellen, haben bestimmte Rechte und Pflichten, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer fair behandelt und ihre Rechte gewahrt werden.
Im Folgenden sind einige der wichtigsten Rechte und Pflichten von Arbeitgebern in Bezug auf Teilzeitarbeit aufgeführt:
Rechte von Arbeitgebern
- Ausgestaltung des Arbeitsvertrages: Arbeitgeber haben das Recht, die genauen Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitmodelle und andere Details der Teilzeitarbeit im Arbeitsvertrag festzulegen. 📝
- Anpassung der Arbeitszeit: Arbeitgeber können unter bestimmten Voraussetzungen die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten den betrieblichen Erfordernissen anpassen. Dabei muss jedoch der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben.
- Versetzung: Der Arbeitgeber kann Teilzeitbeschäftigte in gewissem Umfang versetzen, sofern dies im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der zumutbaren Belastung erfolgt.
Pflichten von Arbeitgebern
- Gleichbehandlung: Arbeitgeber sind verpflichtet, Teilzeitbeschäftigte in Bezug auf Entgelt, Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen und berufliche Entwicklung genauso zu behandeln wie Vollzeitbeschäftigte in vergleichbaren Positionen.
- Schriftliche Vereinbarung: Arbeitgeber müssen Teilzeitarbeit in einem schriftlichen Arbeitsvertrag oder einer schriftlichen Vereinbarung festhalten, in der die genauen Arbeitszeiten und -bedingungen geregelt sind.
- Diskriminierungsverbot: Arbeitgeber dürfen Teilzeitbeschäftigte nicht wegen ihrer Teilzeitarbeit diskriminieren oder benachteiligen. 🙅♀️
- Vorankündigung der Arbeitszeit: Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitszeiten von Teilzeitbeschäftigten rechtzeitig im Voraus anzukündigen, um deren Planung zu ermöglichen.
- Berücksichtigung von Teilzeitwünschen: Arbeitgeber müssen die Wünsche von Teilzeitbeschäftigten hinsichtlich ihrer Arbeitszeit berücksichtigen, soweit dies mit den betrieblichen Erfordernissen vereinbar ist.
- Überstundenregelung: Teilzeitbeschäftigte können Überstunden leisten. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Überstunden angemessen vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen werden.
- Urlaubsanspruch: Teilzeitbeschäftigte haben den gleichen Anspruch auf bezahlten Urlaub wie Vollzeitbeschäftigte, dieser wird jedoch im Verhältnis zu ihrer Arbeitszeit berechnet.
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass sich die genauen gesetzlichen Regelungen und Vorschriften ändern können und dass es branchenspezifische Unterschiede geben kann. Arbeitgeber sollten sich mit den aktuellen Arbeitsgesetzen und -vorschriften vertraut machen oder sich von einem Fachmann beraten lassen, um sicherzustellen, dass sie die Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit Teilzeitarbeit korrekt umsetzen.
Vorteile und Nachteile von Teilzeitarbeit
Teilzeitarbeit hat Vor- und Nachteile, die je nach individuellen Umständen und Prioritäten unterschiedlich ausfallen können.
Hier einige der wichtigsten Vor- und Nachteile von Teilzeitarbeit:
Vorteile von Teilzeitarbeit
- Flexibilität: Teilzeitarbeit ermöglicht häufig eine bessere Work-Life-Balance, da Arbeitnehmer mehr Zeit für persönliche Angelegenheiten, Familie oder Hobbys haben.
- Zeit für Weiterbildung: Teilzeitarbeit kann die Möglichkeit bieten, mehr Zeit für Weiterbildung, Ausbildung oder persönliche Entwicklung zu haben. 📚
- Gesundheit und Wohlbefinden: Weniger Arbeitsstunden können Stress reduzieren und zur Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit beitragen.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Teilzeitarbeit kann es Eltern erleichtern, sich um ihre Kinder zu kümmern und gleichzeitig berufstätig zu sein. 👪
- Einstieg oder Wiedereinstieg: Teilzeitarbeit kann eine Möglichkeit sein, nach einer Pause wieder ins Berufsleben einzusteigen oder den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.
- Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: Teilzeitarbeit kann die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger ermöglichen.
Nachteile von Teilzeitarbeit
- Geringeres Einkommen: Teilzeitarbeit geht häufig mit einem geringeren Einkommen einher, da die Arbeitszeit reduziert wird. 💸
- Karriereentwicklung: Teilzeitarbeit kann die Aufstiegschancen und die Karriereentwicklung einschränken.
- Geringere Sozialleistungen: Teilzeitbeschäftigte haben unter Umständen weniger Zugang zu bestimmten Sozialleistungen wie Kranken- oder Rentenversicherung.
- Weniger Einfluss: In einigen Fällen können Teilzeitbeschäftigte weniger Einfluss auf Unternehmensentscheidungen oder -strategien haben.
- Mögliche Überlastung: Teilzeitbeschäftigte können in bestimmten Situationen dazu neigen, mehr Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen, was zu Stress führen kann. 😫
- Begrenzte Arbeitszeit: Teilzeitarbeit kann bedeuten, dass wichtige Projekte oder Aufgaben aufgrund der begrenzten Arbeitszeit nicht rechtzeitig abgeschlossen werden können.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vor- und Nachteile von Teilzeitarbeit von den individuellen Umständen abhängen. Was für eine Person als Vorteil angesehen wird, könnte für eine andere Person ein Nachteil sein. Bei der Entscheidung für Teilzeitarbeit ist es ratsam, die persönlichen Ziele, finanziellen Bedürfnisse und die individuelle Lebenssituation abzuwägen.
Antrag auf Teilzeitbeschäftigung
Der bereits beschäftigte Arbeitnehmer muss einen Antrag auf Brückenteilzeit oder einen Teilzeitantrag stellen. Dieser erfolgt schriftlich und gegebenenfalls digital als E-Mail oder Fax. Der Antrag auf Teilzeit oder Brückenteilzeit ist ohne eigenhändige Unterschrift gültig. Ein mündlicher Antrag reicht hingegen nicht aus. Im Fall einer befristeten Reduzierung entsteht ein neuer Arbeitsvertrag.
Dem Antrag auf Stundenreduzierung soll laut Gesetz eine Erörterung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber oder dessen Stellvertreter folgen. Suchen Sie als Arbeitgeber eine einvernehmliche Lösung. Auch wenn der Arbeitnehmer nicht verpflichtet ist, seine Beweggründe offenzulegen, lassen sich mit Kenntnis der Hintergründe vielleicht Alternativen aus Homeoffice und flexiblen Einsatzzeiten finden.
Möglicherweise finden sich auch in anderen Gesetzbüchern passendere Lösungen und Alternativen. Werfen wir einen Blick darauf.
Weitere Alternativen zur klassischen Teilzeitbeschäftigung
Neben der klassischen Teilzeitbeschäftigung gibt es weitere alternative Arbeitsmodelle, die den Bedürfnissen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gerecht werden können.
Im Folgenden werden einige dieser Alternativen vorgestellt:
Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG)
Elternzeit steht jedem Elternteil oder Elternzeitberechtigten als Rechtsanspruch zu. Dabei sind Berechtigte frei, wann sie die Elternzeit in Anspruch nehmen, sofern dies bis zur Vollendung des achten Lebensjahrs des Kindes geschieht.
Es ändert sich allein die Frist, in der ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin den schriftlichen Antrag auf ein Teilzeitarbeitsverhältnis stellt: spätestens 7 Wochen vor Antritt bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes. Für die Zeit zwischen dem 3. und dem vollendeten 8. Lebensjahr des Kindes ist der Antrag 13 Wochen vor Beginn zu stellen.
Familienpflegegesetz (FPfZG)
Auf bis zu 15 Wochenstunden reduzieren Beschäftigte nach dem Familienpflegegesetz ihre Arbeitszeit, wenn sie die Pflege eines nahen Angehörigen in dessen häuslicher Umgebung übernehmen. Es entsteht ein Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit für die Dauer von maximal 24 Monaten, wenn der Arbeitgeber 25 oder mehr Personen beschäftigt.
In dieser Zeit besteht Kündigungsschutz für den Arbeitnehmer, der frühestens ab der 12. Woche vor der Freistellung beginnt. Ein zinsloses Darlehen des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) gleicht Einkommensausfälle aus dieser Zeit aus.
Pflegezeitgesetz (PflegeZG)
Bis zu sechs Monate gehen Beschäftigte in Teilzeit, wenn sie sich auf das Pflegezeitgesetz berufen. Voraussetzung ist die häusliche Pflege eines nahen Angehörigen mit mindestens Pflegestufe 1. Wie schon beim Familienpflegegesetz gibt es die Möglichkeit, den Einkommensausfall durch ein zinsloses Darlehen der BAFzA zu überbrücken. In beiden Fällen kommen auf den Arbeitgeber keine weiteren finanziellen Verpflichtungen zu.

Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung (SGB IX)
Erfordert die Art oder die Schwere einer Behinderung eine Reduzierung der Arbeitszeit, so muss der Arbeitgeber dem Antrag auf Arbeitszeitverkürzung stattgeben. Für eine Ablehnung des Antrags darf die Erfüllung für den Arbeitgeber nicht zumutbar sein oder sie ist mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden.
Altersteilzeit (AltTZG)
Einen gleitenden Übergang in den Ruhestand möchte der Gesetzgeber mit der Altersteilzeit ermöglichen. Das Altersteilzeitgesetz sieht diese Regelung für Beschäftigte vor, die das 55. Lebensjahr vollendet haben und bereit sind, die Wochenarbeitszeit auf 50 Prozent der bisherigen Arbeitszeit zu kürzen.
Der Arbeitgeber stockt den Einkommensausfall in bestimmter Höhe auf und entrichtet die Rentenversicherungsbeiträge. Alterszeit setzt die Bereitschaft des oder der Beschäftigten voraus und ist arbeitgeberseitig nicht gegen deren Willen durchzusetzen.
Kann der Arbeitgeber den Wunsch nach Teilzeit ablehnen?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind gut beraten, sich im Vorfeld gütlich auf eine Arbeitszeitverkürzung zu einigen. Den besten Willen vorausgesetzt, muss der Arbeitgeber betriebliche Gründe angeben, die der Erfüllung entgegenstehen und diese im Fall einer gerichtlichen Auseinandersetzung auch nachweisen. ❌
Im Folgenden finden Sie anerkannte Gründe, einen Antrag auf Teilzeit abzulehnen:
- Wenn nach § 8 Abs. 4 Satz 2 TzBfG wesentliche Beeinträchtigungen der Organisation, des Arbeitsablaufs oder der Sicherheit im Betrieb oder damit verbundene unverhältnismäßig hohe Kosten vorliegen.
- Wenn der Wechsel der Teilzeitarbeitnehmer an einem Arbeitsplatz einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordert, wie etwa bei der Weitergabe einer Vielzahl von Informationen an den nachfolgenden Teilzeitarbeitnehmer.
- Ein Antrag auf Arbeitszeitverkürzung kann auch dann scheitern, wenn etwa erkennbar ist, dass sich der Beschäftigte einen unfairen Vorteil verschaffen möchte. Beispielsweise bei Jahresarbeitsverträgen und einer minimalen Senkung der Arbeitszeit, um vor Weihnachten früher in den Urlaub zu gehen.
- Das unternehmerische Konzept, Kunden einen einheitlichen Ansprechpartner anzubieten, kann ebenfalls zum erfolgreichen Versagen führen.
In der Praxis sind es viel mehr Probleme bei der Beschaffung einer Ersatzkraft für die ausfallenden Arbeitsstunden, die auf Unternehmer und Personalabteilungen zukommen. Desgleichen sind hohe Kosten anzuführen, wenn eine Außendienstelle in Teilzeit besetzt wird und dafür eventuell die Anschaffung eines weiteren Dienstwagens erforderlich wird.
Lehnt ein Arbeitgeber den Antrag auf Reduzierung einer Stelle auf Teilzeit ab, steht es dem Arbeitnehmer nach Ablauf von zwei Jahren frei, den Antrag erneut zu stellen.
Fazit: Teilzeit begünstigt Planbarkeit
Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist die Teilzeit eines der Gestaltungselemente in der Arbeitswelt. Der Gesetzgeber steuert zu wirtschaftlichen Aspekten weitere bei: Mit dem Instrument der Brückenteilzeit verbringen Beschäftigte Zeit mit dem Nachwuchs oder betreuen pflegebedürftige nahe Angehörige, und zwar nicht neben dem Beruf, sondern in einer auf bestimmte Dauer festgelegten Teilzeit. Das garantiert Planbarkeit des Personalbedarfs für Arbeitgeber und in der Personalabteilung.
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Bildquelle: „Vater im Homeoffice“ ©Drazen Zigic – istockphoto.com, „Brückenzeit für Eltern“ ©PIKSEL– istockphoto.com, „Mitarbeiterin in Teilzeit pflegt Angehörige“ ©PIKSEL– istockphoto.com,
- Kategorie: Personalmanagement, Arbeitsrecht
- 30. August 2023
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