Tipps für den Ausbildungsstart: So erleichtern Sie Ihren Azubis den Einstieg
Der Arbeitsmarkt ist heiß umkämpft: Es herrscht Fachkräftemangel in so gut wie jeder Branche. Viele Betriebe, besonders aus dem Bereich des Handwerks, klagen über den Nachwuchs, der oft kaum das erste Ausbildungsjahr übersteht. Woran liegt das? Sicherlich gibt es eine große Bandbreite von Gründen, warum ein Auszubildener seinen Betrieb verlässt. Tatsächlich können Sie als Arbeitgeber aber einiges tun, damit der junge Mensch sich gut in den Betrieb einfindet und Probleme gar nicht erst entstehen. Überprüfen Sie anhand unserer Check-Fragen zum Ausbildungsstart, ob und wie die gemeinsame Zusammenarbeit solide und qualitativ hochwertig werden kann.
Check-Fragen für einen gelungenen Ausbildungsstart
Noch vor dem Ausbildungsstart
Check 1: Passt alles?
Besonders in den kleinen Betrieben ist Zeit vor allem Geld. Daher überfliegen viele Chefs nur die Bewerbungen. Doch schon hier können Sie sich zukünftigen Ärger und damit ebenfalls vertane Zeit sparen, indem Sie die Lebensläufe gründlich lesen: Auf welcher Schule war der Azubi? Wie ist seine Abschlussnote und worum ging es in der Abschlussarbeit? Wie viele Praktika hat er absolviert und wo?
Auch ein Blick in die Praktika-Arbeitszeugnisse lohnt sich, denn hier erhalten Sie einen Eindruck, wie andere Arbeitgeber Ihren zukünftigen Mitarbeiter gesehen und bewertet haben, welche Stärken er hat und an welchen Stellen noch gearbeitet werden sollte. Wenn alles passend für Ihr Unternehmen klingt, geht es an die Vorbereitung.
Check 2: Ein eigener Arbeitsplatz?
Je nachdem, welche Art von Betrieb Sie führen, stellt sich die Frage, ob der Azubi einen eigenen Arbeitsplatz benötigt. Solch eine Arbeitsecke, die Sie im Vorfeld einrichten, vermittelt zwei wichtige Botschaften: „Wir haben auf Sie gewartet“ und „Sie sind ein vollwertiger Mitarbeiter“. Auch wenn der Neuankömmling selbstverständlich viel lernen soll, bekommt er so von Anfang an das Gefühl, ernstgenommen zu werden und für das Unternehmen wichtig zu sein.

Check 3: Welche Aufgaben soll der Azubi übernehmen?
Verbunden mit der Frage nach dem eigenen Arbeitsplatz ist die Überlegung, welche konkreten Aufgaben, besonders in der Anfangszeit, der Azubi bekommen soll. Hier sollten Sie ein Gleichgewicht zwischen einem „Zuviel“ und einem „Zuwenig“ finden: Ist der Azubi unterfordert, langweilt er sich schnell. Das ist zum Ausbildungsstart unbedingt zu vermeiden! Bedenken Sie, dass ein junger Mensch von der Schule meist mit hoher Erwartung und Motivation in den Beruf einsteigt! Zeigen Sie möglichst ab dem ersten Tag, dass Ihr Azubi gebraucht wird und Sie froh sind, dass er da ist.
Achten Sie aber bitte darauf, ihn nicht zu überfordern. Er muss schließlich die Abläufe und den Arbeitsalltag, der sich sehr von seinem bisherigen Leben unterscheidet, verstehen lernen. Daher empfiehlt es sich, einige einfache Aufgaben für die ersten Tage festzulegen. Bitte aber nicht nur Kaffee kochen und die Halle fegen! Solche Aufgaben können durchaus dazugehören, aber ausschließlich auf diesem Niveau zu arbeiten, motiviert niemanden!
Suchen Sie nach mindestens einer, besser zwei oder mehr Aufgaben, an denen sich der Azubi üben kann: Das kann vom Holz-Imprägnieren bis zum Korrekturlesen von Texten alles sein! Die Aufgaben können mit der Zeit und steigenden Kenntnissen erweitert werden. Besprechen Sie auch dies mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Check 4: Wissen alle Bescheid?
In ein Team einzusteigen, in dem sich alle kennen und Arbeitsabläufe festgelegt sind, ist niemals leicht. Um Ihren Azubi bereits zum Ausbildungsstart gut zu integrieren, sollten Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Neuankömmling vorbereiten: Informieren Sie das ganze Personal (auch alle, die gerade im Urlaub oder krankgeschrieben sind), dass ein Azubi kommt. Nennen Sie das genaue Datum.
Bitten Sie alle Mitarbeiter, den Neuankömmling freundlich aufzunehmen und ihm bei Fragen zur Seite zu stehen, auch wenn das am Anfang ein wenig Mühe machen sollte. Motivieren Sie Ihre Leute, indem Sie darauf aufmerksam machen, dass die Einarbeitung nur vorübergehend ist und anschließend ein wertvoller Mithelfer die Betriebsabläufe unterstützt.
Die ersten Tage
Check 5: Vorstellungsrunde und Betriebsrundgang
Zum Ausbildungsstart sollten Sie Ihren neuen Mitarbeiter oder Ihre neue Mitarbeiterin dem gesamten Betrieb vorstellen. Vielleicht bitten Sie alle Kolleginnen und Kollegen, kurz zusammenzukommen und den Neuankömmling zu begrüßen. Oder Sie führen Ihren Azubi durch die Firma und zeigen alle Bereiche und Abteilungen und stellen ihn dabei Ihren Leuten vor. Vielleicht haben Sie auch ein kleines Willkommensgeschenk? Das schafft gleich am Anfang eine freundschaftliche und entgegenkommende Atmosphäre.

Check 6: Wer sind meine Ansprechpartner?
Selbstverständlich sind Sie als Chef oder Chefin der Ansprechpartner Nummer eins. Aber je nach der Größe Ihres Betriebes können Sie sich nicht mit allen Alltagsfragen befassen. Auch gibt es die Tage, an denen Sie vielleicht außer Haus sind. Daher sollten Sie dem Azubi zum Ausbildungsstart seine Ansprechpartner vorstellen, an die er sich mit allen Fragen und Unsicherheiten wenden kann.
Check 7: Lob und Anregung
Seien wir ehrlich: Niemand mag direkte Kritik und als junger Mensch schon gar nicht. Motivieren Sie daher Ihren Azubi bereits zum Ausbildungsstart regelmäßig, indem Sie und alle Kollegen ihm täglich sagen, was er gut macht. Für die ersten Wochen motiviert das den Azubi sehr und schafft eine gute Einstellung, die sich auf die Arbeit überträgt.
Gibt es etwas zu verbessern, versuchen Sie, es sachlich und freundlich zu sagen. Geben Sie möglichst gleich einige Hinweise, wie der Azubi es beim nächsten Mal besser machen könnte. Das hat sowohl für Sie als auch für ihn einen praktischen Nutzen und motiviert, es noch einmal zu versuchen.
Nach den ersten Wochen: Bleiben Sie am Ball
Auch wenn Sie nach vier bis sechs Monaten das Gefühl bekommen, dass Ihr Azubi sich eingearbeitet hat, sollten Sie Ihn auch dann nicht allein lassen. Bedenken Sie, dass der junge Mensch immer noch in der Ausbildung ist! Oft tauchen erst im Arbeitsverlauf Fragen auf, oder nach der ersten Anfangseuphorie gibt es plötzlich Probleme mit einem Kollegen.
Deshalb:
Check 8: Alles ok?
Fragen Sie regelmäßig, ob alles in Ordnung ist. Versichern Sie Ihrem Azubi, dass es keine dummen Fragen gibt und er jederzeit mit Ihnen das Gespräch suchen kann. Das schafft Vertrauen und ein entspanntes Grundgefühl. Unsicherheiten und mögliche Meinungsverschiedenheiten können geklärt werden, bevor sie sich zu einem Konflikt auswachsen.
Check-Fragen zum Ausbildungsstart: Fazit
Begleiten Sie Ihren Azubi freundlich und hilfsbereit durch die gesamte Ausbildungszeit! Formulieren Sie konkrete Aufgaben und Lernziele zum Ausbildungsstart. Sprechen Sie regelmäßig darüber, ob alles gut läuft und Ihre neue Mitarbeiterin bzw. Ihr neuer Mitarbeiter sich wohl fühlt. Nehmen Sie besonders zu Beginn in Kauf, dass vielleicht einige Abläufe durch den Neuankömmling verzögert werden. Aber die investierte Zeit lohnt sich! Denn schon bald haben Sie einen tatkräftigen jungen Menschen für sich gewonnen.
Würden Sie noch andere Check-Fragen zum Ausbildungsstart ergänzen? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar.
Interessiert an unserem Produktportfolio?
Sie sind auf der Suche nach einer reichweitenstarken und individuellen Stellenanzeige oder möchten Ihr Employer-Branding etwas aufleben lassen? Kein Problem, wir haben mit Sicherheit das perfekte Produkt für Sie. Auch spezielle Leistungen, um noch mehr Reichweite generieren zu können finden Sie bei uns im Portfolio. Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
- Kategorie: Recruiting
- 18. August 2021
Verwandte Artikel

stellenanzeigen.de Gehaltsstudie: Die bestbezahlten Jobs 2021



Herausforderungen im Recruiting: Digitalisierung, Active Sourcing & Co.

