Unternehmensvorstellung im Recruiting: So können Sie als Arbeitgeber punkten
Wieso muss ich denn als Arbeitgeber bei meinen zukĂŒnftigen Arbeitnehmer punkten? Die wollen doch was von mir? Wer als Personalverantwortlicher so denkt, der hat schon von vornherein verloren. Die Zeiten, in denen aus einer groĂen Auswahl von Bewerber aus dem Vollen geschöpft werden konnte, sind lange vorbei. Was Sie bei Ihrer Unternehmensvorstellung im Recruiting beachten mĂŒssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Generation Y und Generation Z
Um zu verstehen, warum eine solch antiquierte Haltung nicht mehr funktioniert, muss man nur einen nĂ€heren Blick auf die verschiedenen Generationen werfen. Die Generation Y, zwischen 1980 â 1993 geboren, kam mit den ersten Digital Natives auf den Arbeitsmarkt. đ
Diese Generation zeichnet es aus, dass sie zwar ein Leben ohne Internet und Handy noch kennen, die Digitalisierung aber voll in das Arbeits- und Privatleben ĂŒbernommen haben. Die Entwicklung des Internets, die Globalisierung â Themen, die die Generation Y voll miterlebt und mitgeprĂ€gt hat.
Und sie hat diese Themen genutzt: Viel Arbeiten, viel Netzwerken, global denken. Durch die Globalisierung und dadurch die Bedeutung der unterschiedlichen Zeitzonen wurden Arbeitszeiten ausgedehnter. Die Etablierung des Handys machte es möglich, rund um die Uhr erreichbar zu sein.
Ein Schelm der Böses dabei denkt, dass die statistische Burnout-Entwicklung seither drastisch gestiegen ist. Die Work-Life-Balance wurde zu einem allgemein bekannten Begriff, auch wenn bei der Generation Y die Waage eher zugunsten der Arbeit ausschlĂ€gt als fĂŒr Freizeit und Familie.
Von 1998 bis 2019 wurde die Generation Z wortwörtlich geboren. Diese hat nun den Arbeitsmarkt betreten, und zwar zu einer Zeit von FachkrĂ€ftemangel und ZeitarbeitsvertrĂ€gen. Digital Natives durch und durch ist fĂŒr die Generation Z die Nutzung des Internets und das Vorhandensein von Handys eine NormalitĂ€t, die sie gut zu nutzen weiĂ. đ€łđ»
Unbefristete ArbeitsvertrÀge, eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben, klare Wertvorstellungen werden der Generation Z ebenso als Attribute zugeordnet als auch das Nicht-Vorhandensein des Anspruchs, die Rente im selben Betrieb zu erhalten, in der auch die Ausbildung gemacht wurde.
Sprich: Der Arbeitgeber, das Land, eventuell auch die Branche werden mehrmals und in kĂŒrzeren Intervallen gewechselt als in den Generationen vorher. Spannende Arbeitgeber sind höher im Trend als das Maximum an Gehalt. HochkarĂ€tig ausgebildet kann sich die Generation Z ihre Arbeitsstellen aussuchen.
Unternehmen können also nicht mehr passiv abwarten, bis sich die Young Potentials bei ihnen melden, vielmehr mĂŒssen sie um Talente und gute Mitarbeiter werben und sich entsprechend attraktiv positionieren.

Was bedeutet das fĂŒr Arbeitgeber und Recruiting?
Die logische Schlussfolgerung ist klar. Damit die besten Mitarbeiter ins Unternehmen kommen, muss man am Arbeitsmarkt als hervorragender Arbeitgeber bekannt sein. Das bedeutet: ein schlĂŒssiges und vorausschauendes Recruitingkonzept ist notwendig, um dieses Ziel zu erreichen.
âWar of Talentsâ â es gibt sogar einen Begriff fĂŒr das, was neue Personalgewinnung im digitalisierten Zeitalter bedeutet. Gute Arbeitgeber haben lĂ€ngst erkannt, dass die klassische Zeitungsanzeige in der Tageszeitung nicht mehr die am meisten herangezogene Quelle fĂŒr Stellenanzeigen ist. Social Media, Internetauftritte und Online-Stellenportale haben die Printmedien lange schon ĂŒberholt. Und das ist kein Wunder, die Generation Z ist mehrere Stunden am Tag online.
Die Bewerbung wird online ĂŒbermittelt, und es ist eine schnelle Reaktionszeit gefragt, denn: Durch die stĂ€ndige schnelle Online-Kommunikation ist man an schnelles Feedback gewöhnt. Dies erfordert von Unternehmen prĂ€zise definierte Workflows, ein hoher Anteil von datengefĂŒtterten und standardisierten Prozessen, die einen klaren Ăberblick und eine schnelle Auswertung von Daten ermöglichen.
Ein junges Talent, das sich fĂŒr ein Unternehmen interessiert und sich bewirbt, hat vorher sĂ€mtliche verfĂŒgbare Quellen angezapft, um sich zu informieren:
- Unternehmenswebsites,
- Social Media Netzwerke und
- Business Netzwerke.
Im Idealfall findet sich auch genĂŒgend Information, weil das Unternehmen selbst auf diesen KanĂ€len tĂ€tig ist und Stellenanzeigen auch in den gĂ€ngigen Netzwerken postet. đ±
Hier gilt es, den richtigen Ton zu treffen, denn steifes und umstĂ€ndliches GeschĂ€ftsdeutsch ist dort nicht ĂŒblich. Informativ, interessant, nicht zu aufgebrezelt und mit dem gewissen Etwas, so findet eine Stellenanzeige bei den NachwuchskrĂ€ften Aufmerksamkeit. Die Unternehmen sehen sich der Herausforderung gegenĂŒber, trotz FachkrĂ€ftemangel eine ausgewogene Balance von NachwuchskrĂ€ften und erfahrenen FachkrĂ€ften zur VerfĂŒgung zu haben, um von beiden Seiten profitieren zu können.
Einerseits die âJungen Wildenâ mit frischem Fachwissen, andererseits die âalten Hasenâ, die mit ihrer Berufserfahrung ein ebenso unschĂ€tzbar wichtiger Pfeiler im Erfolgskurs eines Unternehmens sind. Es ist, wie so oft, die richtige Mischung aus unterschiedlichsten Komponenten, die hervorragende Personaler beherrschen und fĂŒr ihr Unternehmen umsetzen können.

Punkten wÀhrend des BewerbungsgesprÀchs
Ein Recruitingprozess folgt einem gewissen Schema:
- Personalbedarfsermittlung,
- Stellenausschreibung,
- Bewerbungsphase,
- Auswahlphase,
- BewerbungsgesprÀche,
- Einstellung.
Sind also die Bewerbungen ausgewÀhlt, die in Frage kommen, und sind die anderen Bewerber entsprechend benachrichtigt worden, so ist der nÀchste Schritt die Einladung zum BewerbungsgesprÀch.
Als Unternehmen erwĂ€gt man hier am besten sehr genau, wer zum GesprĂ€ch kommt. Ist es eine Fachkraft mit Berufserfahrung? Ist es ein BerufsanfĂ€nger oder eine BerufsanfĂ€ngerin? Beide GesprĂ€che gehören gewissenhaft vorbereitet und man muss fĂŒr sĂ€mtliche Themen und Fragen gerĂŒstet sein. Und selbstverstĂ€ndlich ist man auf der Seite des Unternehmens in einer klar bequemeren Position, wenn das Unternehmen einiges fĂŒr die Mitarbeiter bieten kann.
Hochgefragt ist zum Beispiel eine flexible Arbeitszeit. Der sprichwörtliche ânine-to-five-Jobâ ist unattraktiv geworden. Gleichwohl ist es ein Pro-Argument fĂŒr die Bewerber, wenn ein unbefristeter Vertrag angeboten wird, denn finanzielle Sicherheit ist â wir wissen es alle â in der aktuellen Zeit so wichtig wie nie.
Nicht so sehr die Höhe des Gehaltes ist das letzte ZĂŒnglein an der Waage â Steht ein höheres Gehalt gegen einen unbefristeten Arbeitsvertrag, so geht der Trend eindeutig zur Sicherheit. Die Familie hat einen hohen Stellenwert, und Arbeitnehmer möchten eine klare Trennung zwischen Arbeit und Familie.
Gesundheitsvorsorge und entsprechende Angebote des Arbeitgebers sowie Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen oder zeitweise Auslandsaufenthalte sind weitere Benefits, mit denen NachwuchskrĂ€fte und FachkrĂ€fte vom eigenen Unternehmen ĂŒberzeugt werden können. Hat man also als Personaler all dies in der Hinterhand, so ist man in der Lage, ein GesprĂ€ch mit den Bewerber zu fĂŒhren, das auf jeden Fall Eindruck hinterlassen wird.
Von genauso groĂer Bedeutung ist es aber natĂŒrlich auch, dass die Chemie zwischen Personaler, Chef und Bewerber stimmt. Findet man eine gemeinsame Sprache und entwickelt sich das GesprĂ€ch locker und ohne peinliche GesprĂ€chspausen, so hat man als Unternehmen eine gute Chance, dass sie die so dringend gebrauchten High Potentials und FachkrĂ€fte bei sich im Unternehmen als neue Mitarbeiter begrĂŒĂen dĂŒrfen. đ€đ»
Fazit: Die Generationen Y und Z am Arbeitsmarkt verstehen - Erfolgreiches Recruiting durch gezielte Anpassungen
Die Generationen Y und Z haben den Arbeitsmarkt maĂgeblich beeinflusst und erfordern von Arbeitgebern ein Umdenken im Recruiting. Unternehmen mĂŒssen als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden, indem sie ihre PrĂ€senz in Online-Medien und sozialen Netzwerken stĂ€rken. FlexibilitĂ€t, klare Trennung von Arbeit und Privatleben sowie unbefristete VertrĂ€ge sind wichtige Faktoren, um junge Talente anzuziehen. ZusĂ€tzlich zu praktischen Benefits sollten auch zwischenmenschliche Beziehungen im BewerbungsgesprĂ€ch gepflegt werden. Ein proaktives und vorausschauendes Recruitingkonzept ist entscheidend, um die besten Talente fĂŒr das Unternehmen zu gewinnen.
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- Kategorie: Recruiting, Employer Branding
- 17. August 2020
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