Was Jobsuchende am Bewerbungsprozess nervt – Tipps zur Optimierung
Seit Mitte des Jahres 2020 hat die Stellensuche stetig zugenommen. Einen Grund dafür stellt sicherlich die Corona-Pandemie dar. Viele Arbeitnehmer haben Angst, ihren Job zu verlieren oder nach der weltweiten Krise schlechter dazustehen. Darum schauen sie sich proaktiv nach einer neuen Stelle um. Dabei fällt auf, dass besonders im Jahr 2021 die Stellensuche von einer großen Unsicherheit und Lethargie befallen ist. Motivierte Bewerber schreiben zum Teil bis zu 120 Bewerbungen, führen unzählige (virtuelle) Vorstellungsgespräche und werden immer wieder vom Bewerbungsprozess enttäuscht. Die Gründe hierfür bleiben den Betroffenen meist unbekannt, was die Bewerber auf die Dauer nicht nur nervt, sondern langfristig auch verunsichert und beim ein oder anderen zu Selbstzweifeln führt.
Stellenausschreibung zerstört meist den Bewerbungsprozess
Die Unternehmen sind sich häufig nicht bewusst, dass sie der Auslöser für diese zunehmend frustrierende Situation seitens der Bewerber und auf dem Stellenmarkt generell sind, denn meist liegt es an der Personalabteilung oder dem Prozess in der Rekrutierung, die zur Unzufriedenheit auf der Bewerberseite führt. Um als Arbeitgeber weiterhin motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, schlägt die Uhr bereits fünf vor Zwölf. Jetzt ist es dringend an der Zeit, Bewerbungsprozesse zu optimieren und mit mehr Etikette auf dem Stellenmarkt aktiv zu sein!
Oft beginnt das Problem schon mit der Stellenausschreibung. Liest man die zahlreichen Jobangebote, so merkt man schnell, dass viele der Ausschreibungen unklar sind. Besonders hervorgehobene Spezifikationen schüchtern die Bewerber zusätzlich ein. Seit der Bologna–Reform schießen die Bachelor– und Master-Abschlüsse wie Pilze aus dem Boden.
Das führt schnell dazu, dass Bewerber mit ihrem spezifischen Hochschulabschluss nicht genau in das gewünschte Profil der Arbeitgeber passen. Entweder werden sie dann vom Parser, der über das Bewerberprofil läuft, gar nicht erst gefunden, oder sie scheiden direkt aus dem Verfahren aus, weil andere Mitbewerber genau diesen Abschluss haben, aber dafür wiederum zahlreiche andere Kompetenzen fehlen.
Warum die Stellenprofile von Unternehmen nicht gut ankommen
Es ist verständlich, dass die Unternehmen in unsicheren Zeiten und Phasen, in denen Mitarbeiter flexibel einsetzbare Multitalente sein sollten, die Ausschreibungen gerne für etwas „interpretierbar“ halten. Zeitgleich werden noch in Kombination mit den verschiedensten Fähigkeiten und Kompetenzen ganz besondere Qualifikationen und Erfahrungen erwartet. „Wie passt das zusammen?“ Eine Frage, die sich zahlreiche Bewerber stellen, die bei der Stellensuche schnell das Gefühl haben, den Erwartungen der Arbeitgeber nicht zu genügen oder allgemein nicht gut genug zu sein.
Die Unternehmensbeschreibung in der Stellenanzeige liest sich meist für die Interessenten noch flüssig und klar, eben auf den Punkt gebracht. Mission, Vision und Ziele kommen klar herüber. Doch kaum liest der Bewerber weiter und erreicht die Beschreibung des Aufgabenbereichs, tritt die Unsicherheit an den Platz der zuvor dagewesenen Begeisterung.
Meist sind die gewünschten Profile sehr komplex und hoch anspruchsvoll, eben geschrieben für die „kunterbunte und eierlegende Wollmilchsau“. Das Aufgabengebiet umfasst scheinbar in einem Stellenprofil einfach alles; vom Sekretariat über die Sachbearbeitung bis hin zur Projektleitung schwieriger Kundenanfragen und der Übernahme von Verantwortung in der Entscheidungsfindung von komplexen IT-Lösungen.
“All in one wanted!“ - Der Wunsch nach Generalisten, Spezialisten und Andersdenkenden
Neben dem generalistischen Verständnis und allen erdenklichen Kompetenzen soll dann noch eine Spezialisierung mit vielen Jahren Berufserfahrung das Profil des Bewerbers, der bestenfalls dynamisch und jung sein sollte, abrunden. Meist ist an dieser Stelle schon klar: Entweder ist der Bewerber Hochschulabgänger, hat jahrzehntelange Erfahrung, ist ein Generalist oder bringt eine gewünschte Fachrichtung mit in den Bewerbungsprozess – doch kaum ein Bewerber wird zu 100% auf diese Art der Stellenangebote passen!
Noch dazu stehen in Stellenbeschreibungen nie konkrete Gehaltshinweise, die aber seitens der ausschreibenden Arbeitgeber Voraussetzungen sind und die in den Bewerbungsunterlagen unbedingt genannt werden sollen. Ein weiteres vorschnelles K.O.-Kriterium für einen Bewerber, der eine komplexe Stellenbeschreibung liest und gleichzeitig das Unternehmen und die Strukturen noch nicht kennt.
Um nicht schon mit der Ausschreibung die guten und talentierten Bewerber zu frustrieren, ist es an der Zeit, schon bei der Formulierung der Aufgaben und den Erwartungen an den Bewerber präziser zu werden und die Notwendigkeit zu verstehen, dass der Bewerbungsprozess optimiert werden muss.
Fehlende Transparenz im Bewerbungsprozess
Viele Bewerber sind genervt vom Bewerbungsprozess, weil ihnen die Transparenz fehlt. Dabei wäre ein kurzer Hinweis in der Stellenausschreibung etwa darüber, in welchem Zeitraum die Vorstellungsgespräche stattfinden werden bereits hilfreich für deren Planung. Zudem lässt sich so besser und schneller abschätzen, ob der persönliche Bewerbungsprozess erfolgreich oder weniger erfolgreich ist. Denn in vielen Fällen ist es nicht klar, ob die ausgeschriebene Stelle noch unbesetzt und aktuell ist.
Besonders bei Stellenausschreibungen im Internet ist es häufig der Fall, dass die Stellen schon lange besetzt sind und das Verfahren seitens der hier genannten Arbeitgeber längt abgeschlossen ist. Doch wie nun seitens der Personalabteilungen den Bewerbungsprozess optimieren? Die Antwort lautet: Mehr Transparenz!
Mehr Transparenz im Bewerbungsprozess lässt sich auch durch die Nennung eines Ansprechpartners für mögliche Fragen gewährleisten. Oft ist auch ein Hinweis über den Ablauf und der, für das Ausfüllen des Bewerbungsportals, benötigten Unterlagen im Stellenausschreibungstext aufschlussreich.
Die Bewerbung verläuft sich im Nirgendwo
Besonders ärgerlich ist es für Bewerber, wenn sie viel Zeit und Kreativität investiert haben, um ihre Bewerbung für das Unternehmen vorzubereiten und außer einer Eingangsbestätigung nichts weiter von der Firma hören. In fast allen deutschen Firmen ist es der Fall, dass im Bewerbungsprozess keine Rückmeldung durch die Personalabteilung erfolgt und Bewerber zu keinem Zeitpunkt wissen, ob das Bewerbungsverfahren noch anhält.
Nicht selten erhalten motivierte Jobsuchende nach einigen Monaten erst eine aus Textbausteinen zusammengebastelte Meldung des Unternehmens, bei dem sie sich vor langer Zeit beworben haben und die Hoffnung oft noch mitschwingt, doch eine positive Antwort zu bekommen. In den meisten Fällen ist es dann aber eine Absage ohne jede Form der persönlichen Bezugnahme auf das Bemühen geschweige denn eines Feedbacks für die Bewerber.
Auch steht meist während des gesamten Bewerbungsprozesses kein Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es Rückfragen zur Stelle gibt. Gibt es einen Kontakt, so sind diese meist nicht zu einem weiteren Austausch mit den Bewerbern bereit oder können keine Auskunft geben, da die Bewerbung es aus dem Portal nicht bis auf ihren Schreibtisch geschafft hat.
Besonders ungerecht empfinden Bewerber es, wenn sie nach einem Vorstellungsgespräch und erstem Kennenlernen keine Rückmeldung erhalten oder genannte Fristen für ein mögliches zweites Gespräch nicht eingehalten werden. Auch an dieser Stelle ertönt der dringende Appell der Arbeitssuchenden: Den Bewerbungsprozess optimieren, beschleunigen und mit mehr Wertschätzung gegenüber den Bewerbern ausschmücken!
Jobsuchende wünschen sich Wertschätzung im Bewerbungsprozess
Bei den meisten Unternehmen gibt es ein klares Verbesserungspotenzial. Das betrifft zum einen die Kommunikation, als auch den Prozess und die Wertschätzung gegenüber den Kandidaten. Die meisten Bewerber wünschen sich einfach mehr Transparenz im Bewerbungsprozess und bitten darum, Fristen zu nennen und diese auch seitens der Fach- und Personalabteilungen einzuhalten.
Absagen tun weh und sind vor allem nach Monaten des Wartens für die meisten Bewerber frustrierend. Schöner ist es, wenn Bewerber wissen, warum sie den Job nicht bekommen haben. So haben sie die Chance, Qualifikationen nachzuholen oder mit mehr Glück für einen ähnlichen Job woanders anzuheuern. So wird der Bewerbungsprozess bei allem Engagement und der aufgebrachten Zeit für das Schreiben der Unterlagen zu einem Entwicklungsprozess, aus dem Bewerber neue Impulse aufnehmen und gewinnbringend einsetzen können, wenn sie das wollen!
Vielen Unternehmen ist es nicht bewusst, dass die Bewerber mit vielen Emotionen und Erwartungen an die Stellensuche gehen. Diese werden seitens der Betriebe wenig aufgenommen und die Bewerbungsprozesse finden nach wie vor nicht partnerschaftlich und auf Augenhöhe statt. Personalabteilungen können nur davon profitieren, wenn sie Bewerbungen wertschätzen und auf die Personen und ihre Geschichte und Fähigkeiten eingehen. Denn das macht ein Unternehmen nahbar und hinterlässt einen positiven Eindruck.
Bewerber, die etwas Positives erleben, berichten davon und machen Werbung für den Stellenmarkt des Betriebs. Schließlich sind Bewerber wichtige, wenn nicht sogar die bedeutendsten Ressourcen in einem Unternehmen – und nicht zuletzt sind die Bewerber oft auch gleichzeitig Kunden, die Sie durch Ignoranz und Überheblichkeit oder auch Nachlässigkeit im Bewerbungsprozess verlieren.
Den Bewerbungsprozess optimieren und für Diversität im Unternehmen sorgen
Zu viele Personalabteilungen vergessen, dass sie in jedem Gespräch neue Informationen gewinnen. Das sind wichtige Hinweise oder Fakten darüber, wie andere Unternehmen den Bewerbungsprozess durchführen und sich um ihre Mitarbeiter bemühen und später sorgen. Zudem sind die Erwartungen der Bewerber gleichzusetzen mit den eigenen Interessen, denn schließlich sollten Personalabteilung, Fachabteilung und Bewerber sich auf Augenhöhe begegnen.
Dazu zählt eine gute, klare und regelmäßige Kommunikation. Erfolgreiche Betriebe und Personalabteilungen setzen sich dadurch von anderen ab, dass sie wertschätzend und im Dialog durch den Bewerbungsprozess begleiten. Sie sehen Bewerber als ihre Kunden und verfolgen eine Art „Customer Journey. Sie füllen jeden Bewerberkontakt mit einem Mehrwert für beide Seiten aus und schaffen so Synergien.
Vor allem geben Sie den Bewerbern stets ein Feedback und Informationen über den weiteren Verlauf. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation für die Beteiligten, denn schließlich kommt es auch vor, dass gute Bewerber sich in der Zwischenzeit für einen anderen Arbeitgeber entscheiden und im Laufe des Bewerbungsprozesses von selbst ausscheiden – zum Bedauern der Personalabteilung.
Wie Sie den Bewerbungsprozess in Ihrem Unternehmen schnell und einfach verbessern
Vielleicht finden Sie sich in dem ein oder anderen Feedback der Bewerber wieder? Oder können Sie die Emotionen und Enttäuschungen der Bewerber nachvollziehen? Dann ist es an der Zeit zu handeln und den Bewerbungsprozess zu einem Prozess auf Augenhöhe zu machen und Bewerber als etwas Besonderes wertzuschätzen.
Sicherlich gehen im Alltag und in der Zusammenarbeit mit der Fachabteilung immer wieder Dinge unter. Dennoch sind auch die Bewerber ihre persönlichen Kunden und berichten über ihre gemachten Erfahrungen. Heute dank Internet mehr denn je zuvor! Um mit dem Wettbewerb mithalten zu können, ist es daher auch im Verantwortungsbereich von Ihnen, sich der Situation zu stellen.
Den Bewerbungsprozess optimieren bedeutet, sich mit Empathie in die Bewerber hineinzuversetzen und schon im Bewerbungsprozess Unternehmensphilosophie und Mission in Ihrem Auftreten und Verhalten zum Ausdruck zu bringen. Schließlich sind in diesem Moment Sie der erste Eindruck und die Visitenkarte der Firma und Fachabteilung und entscheiden darüber, wie der Bewerbungsprozess verläuft.
Mit mehr Transparenz, einer qualitativen Verbesserung der Stellenausschreibung und einem „Candidate Journey“ sind Sie auf der sicheren Seite, den Bewerbungsprozess auch in unsicheren Zeiten zu einem Entwicklungsprozess und etwas Besonderem für alle Beteiligten zu machen.
Hatten Sie bereits schon mal das ein oder andere Problem mit Ihrem Bewerbungsprozess? Wenn Sie weitere Tipps haben, wie man den Bewerbungsprozess optimieren kann, hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.
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- Kategorie: Recruiting
- 26. August 2021