So wehren Sie sich gegen Mobbing
15.12.2009
Eine oft genannte Ursache für Stress ist das Mobbing, schätzungsweise wird jeder 9. Arbeitnehmer im Laufe seiner Karriere mindestens einmal gemobbt. Mobbing bedeutet das Verbreiten von Gerüchten, das Austeilen von Gehässigkeiten, das Zurückhalten von Informationen sowie Zuführung von Schäden durch z.B. Einschleusen von Viren in den Computer oder Zerstechen von Autoreifen. Schätzungsweise eine Millionen Deutsche werden gemobbt, das höchste Risiko besteht bei Berufsfeldern im Sozialbereich, danach im Verkauf beschäftigte Personen und Angestellte bei Banken und Versicherungen. Die Gefahr, ein Mobbing-Opfer zu werden, ist für Auszubildende und Arbeiterinnen am höchsten sowie im Alter unter 25 Jahren.
Mobbing-Opfer fühlen sich ausgegrenzt, leiden stark unter Stresssymptome und Angst, die Krankheitsquote ist beträchtlich. Es ist ein langer, zermürbender Nervenkrieg, der meist in lang anhaltender Krankheit oder Kündigung endet.
Tipp: So wehren Sie sich gegen Mobbing:
1. Agieren statt reagieren: Stellen Sie den Täter zur Rede. Fragen Sie ihn nach dem Grund seines Verhaltens, sprechen Sie mit ihm konstruktiv über bestehende Konflikte, teilen Sie ihm klar mit, dass Sie sein Verhalten nicht tolerieren.
2. Überlegen Sie, welchen Anteil Sie daran haben. Sind Sie das typische Opfer? Machen Sie sich kleiner als Sie sind? Strahlen Sie nonverbal etwas aus, das anderen die Möglichkeit gibt, Sie anzugreifen (Wenn Sie zu hilfsbereit sind, kann dies von anderen z.B. als aufdringlich empfunden werden. Geben Sie gut gemeinte Ratschläge, empfinden dies andere vielleicht als Besserwisserei)? Leiden Sie stumm statt sich zu wehren? Fragen Sie einen guten Freund, ob er bei Ihnen etwas sieht, was das Mobbing von Ihrer Seite unbewusst unterstützt. Beenden Sie ihr Opferdasein und strahlen Sie Selbstbewusstsein aus.
3. Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson. Oft genug zeigt die Erfahrung, dass eine Aussprache mit den Tätern das Problem nicht löst. Wenden Sie sich daher immer auch an eine Vertrauensperson im Unternehmen, sei es der Betriebsrat, der Betriebsarzt, die Gleichstellungsbeauftragte, oder reden Sie mit Angehörigen und Freunden über das Problem.
4. Führen Sie ein "Mobbingtagebuch" - Halten Sie darin jede einzelne Mobbingsituation so genau wie möglich fest. Notieren Sie die Uhrzeit, beschreiben Sie wer welche Handlung begangen hat, wer mit anwesend war, wie es Ihnen dabei ging, ob Sie danach krank wurden und was der Täter genau gesagt oder getan hat. Mit einem Mobbingtagebuch schreiben Sie sich nicht nur den Frust von der Seele, sondern erstellen auch ein wichtiges Dokument, um sich gegen die Täter wehren zu können.