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Hausarbeit im Handumdrehen - die «Zauberfrau» per Agentur

08.10.2001

Münster - Sie putzt, schrubbt, wäscht und bügelt.

Bei Bedarf verrichtet sie Gartenarbeit, kocht und betreut Kinder - die so genannte «Zauberfrau». Dabei handelt es sich laut ihrer Agentur nicht um eine Fantasiegestalt - die «Zauberfrau» organisiere den Haushalt von Singles, Senioren, allein Erziehenden oder Putzmuffeln. Hinter dem Angebot steckt ein inzwischen fünf Jahre altes Münsteraner Dienstleistungsunternehmen für Haushaltsmanagement, das professionelle «Zauberfrauen» an Kunden vermittelt.

Mechthild Konerding (39), Mutter von drei Kindern, gründete 1996 die «Zauberfrau»-Agentur in Nottuln (Kreis Coesfeld), nachdem die gelernte Konditormeisterin wegen einer Berufskrankheit ihren Beruf nicht länger ausüben konnte. «Ich steckte in einer Notsituation und überlegte, mich selbstständig zu machen. Plötzlich entdeckte ich eine Marktlücke.» Serviceleistungen für den Haushalt, wie sie etwa in den USA angeboten werden, fehlten ihrer Ansicht nach in Deutschland. Mit dem Einverständnis der Autorin Hera Lind nannte Konerding ihre Agentur für Haushaltshilfen nach dem gleichnamigen Buch «Zauberfrau».

Fünf Jahre später sind 14 Festangestellte, zahlreiche Aushilfen und sogar ein «Zaubermann» an Bord. Alle zwischen 30 und 50-jährigen Mitarbeiter seien sozial-, haftpflicht- und unfallversichert. Die Kunden zahlen laut Konerding einen Stundenpreis von 35 bis 40 Mark, wovon die Arbeitskraft 15 Mark brutto erhalte. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sei allerdings garantiert. Je nach Bedarf besuchen die «Zauberfrauen» ihren Kunden täglich oder wöchentlich.

Das größte Problem der Haushaltshilfen-Vermittlung ist der Unternehmerin zufolge nicht fehlender Bedarf, sondern Schwarzarbeit in privaten Haushalten. «Den Auftraggebern wie den illegal arbeitenden Haushaltshilfen ist oft nicht bewusst, dass sie sich strafbar machen», glaubt Konerding. Nach Angaben von Axel Kleiner von der Oberfinanzdirektion in Münster können Auftraggeber aber wegen Steuerhinterziehung angeklagt werden. Hinterzogene Steuern müssten mit Zinsen zurückgezahlt werden. Geldbußen und in Extremfällen sogar Freiheitsstrafen drohten für die unangemeldete «Zugehfrau».

Einer bisher einmaligen Erhebung der Bundesanstalt für Arbeit aus den Jahren 1991 bis 1993 zufolge beschäftigen rund vier Millionen Haushalte in Deutschland eine Hilfe. Davon waren lediglich 34 000 als sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse gemeldet. Bis zum vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl auf 40 000. Über die restlichen «Putzfrauen» gibt es keine verlässlichen Informationen. Neben den Finanzbehörden ist aus den offiziellen Vermittlern die unangemeldete Konkurrenz ein Dorn im Auge.

Um dem Schwarzarbeiter- Problem den Kampf anzusagen, gründete Mechthild Konerding 1999 mit zwei weiteren Unternehmern eine Arbeitsgemeinschaft gegen die weit verbreitete «schwarze» Hilfe im Haushalt. Der Zusammenschluss wuchs inzwischen auf 25 Mitglieder - ihre Aufklärungsversuche seien jedoch weitgehend erfolglos geblieben, beklagt die «Zauberfrau».

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