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Wer führen will, muss wechseln

30.11.2001

Lebenslang auf dem selben Posten hocken ? das ist Vergangenheit. Viele Angestellte haben die Nase voll davon, Jahr für Jahr den selben Job zu machen. Sie suchen sich einen neuen - oder begeistern sich für den Wechsel von Arbeitsplätzen innerhalb ihres Unternehmens. Ob das nun Jobrotation oder Karriereplan heißt, ist Nebensache.

?Rotation ist bei uns Firmenpolitik?, sagt dann auch Kerstin Ahrend, Referentin in der Abteilung Führungskräftepolitik bei der Lufthansa. Vom Finanzressort zu den Personalern zu wechseln, ist dabei ebenso möglich wie aus der Firmenzentrale in ein Filialunternehmen - ?je nach den Fähigkeiten und Zielen des Mitarbeiters?, erläutert die Personalerin. ?Sidesteps? wird das bei der Lufthansa genannt. ?Das sind Wechsel auf vergleichbarer Ebene?, so Kerstin Ahrend. Und ein ?ungeschriebenes Gesetz? für alle, die auf der Karriereleiter vorankommen wollen.

Denn breites Wissen ist gefragt. Darum wird gerade ein fachfremder Wechsel besonders gern gesehen. Auch bei VW gibt es kein ausdrückliches Rotationsprogramm. Aber Rotieren sei eine wesentliche Voraussetzung für die Karriere, erklärt Rolf Grönig, Leiter Personalwesen Management bei Volkswagen.

Wer eine Managementposition einnehmen will, wechselt vorher mehrfach ? im Schnitt fünf Mal ? den Job. Idealerweise quer durch verschiedene Geschäftsbereiche. So sei zum Beispiel ein Wechsel von der Produktion in die Entwicklung nichts Ungewöhnliches, sagt Grönig.

Auslandseinsätze sind besonders erwünscht und ganz im Sinne der Unternehmenskultur. Festgelegt wird das alles in einem persönlichen Entwicklungsplan. Der Mitarbeiter erstellt ihn gemeinsam mit seinem Vorgesetzten, geleitet von der Fragestellung ?Wo will ich hin, welche Möglichkeiten gibt?s im Unternehmen für mich?? ?Mitarbeiter, die rotieren, lernen das Unternehmen besser kennen, gewinnen einen guten Überblick über die verschiedenen Geschäftsbereiche und Zusammenhänge und verfügen über eine größere soziale Kompetenz ?, fasst Grönig die Vorteile der Rotation zusammen.

Das kann auch Thomas Brodocz, Leiter der Führungskräfteentwicklung bei Siemens, nur bestätigen. Er ist selbst über zahlreiche Positionen (?acht oder neun in 25 Jahren?) im In- und Ausland in seiner jetzigen Position gelandet und kennt die Vorzüge bestens. ?Die Welt wird einfach offener durch die Erfahrung?, sagt Thomas Brodocz. Immer wieder ?neu? in einer anderen Position beginnen zu müssen, sieht er nicht als Problem: ?Den Zugewinn an Erfahrung kann man immer auch in anderen Bereichen gewinnbringend einsetzen?, hat er festgestellt. Man habe viel mehr Ideen und auch größeres Verständnis für die Mitarbeiter.

Doch nicht nur die Führungskräfte rotieren: ?Das ist bei uns in allen Hierearchieebenen möglich?, erklärt Brodocz. Kontinuität allerdings ist trotz aller Wechselfreude wichtig. Mindestens drei Jahre sollte man in der neuen Funktion bleiben, so Brodocz? Erfahrung. Schließlich dauert es auch erst mal zwischen einem halben und einem Jahr bis der Mitarbeiter sich voll in die neue Aufgabe eingefuchst hat. Dass es durch Rotation mit der Karriere aufwärts geht, steht für den Siemens-Mitarbeiter außer Frage. ?Schließlich sollen beide Seiten etwas davon haben.? Wird Rotation angeboten, reagieren die Mitarbeiter fast durchweg positiv, so die Erfahrung der Unternehmen. Ist das Interesse nicht so groß, stecken meist familiäre Gründe dahinter, denn der Wechsel ist ja oft auch mit einem Orts- oder sogar Landeswechsel verbunden.

Ein Argument gegen Jobrotation ist für die Unternehmen allerdings eine zu dünne Personaldecke. ?Das wird beim Wechsel problematisch?, sagt Personalleiterin Andrea Longerich von Sony Deutschland. Darum bietet ihr Unternehmen zurzeit auch kein Rotationsprogramm an. Allerdings gibt es über interne Ausschreibungen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, quasi ?Self-made-Rotation?.

Trotzdem sagt Andrea Longerich: ?Jobrotation ist von Vorteil.? Zurzeit macht Sony Schritte in diese Richtung: Seit Anfang April 2001 existiert das neue European Accounting Center in Köln (eines von dreien in Europa), in dem die Buchhaltung für zahlreiche Sony-Gesellschaften übernommen wird. Für die neu besetzten Führungspositionen soll nach der Startphase die Möglichkeit zum Rotieren bestehen.

Denn unterm Strich bleibt: Abwechslung im Job macht den Mitarbeiter zufriedener und universeller einsetzbar. Und ein zufriedener Mitarbeiter bleibt seinem Unternehmen länger erhalten ? egal ob das Programm nun ?Entwicklungsplan? oder ?Jobrotation? heißt.

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