Ausbildung Bäcker/in (m/w/d)
Wie lange dauert die Ausbildung zum Bäcker oder zur Bäckerin und wie ist der Ablauf?
Bäcker oder Bäckerin ist ein traditioneller Handwerksberuf. Er ist einer der anerkannten deutschen Ausbildungsberufe, die in einer dreijährigen, dualen Ausbildung erlernt werden können. Diese ist durch die deutsche Ausbildungsverordnung geregelt. Die Ausbildung kann in der Industrie oder im Handwerk absolviert werden. Daneben besuchst du als Auszubildende/r die Berufsschule, um die theoretischen Grundlagen zu erlernen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Bäcker oder Bäckerin zu werden?
Rechtlich gesehen ist kein besonderer Schulabschluss vorgeschrieben, um eine Ausbildung als Bäcker oder Bäckerin zu absolvieren. Die meisten Auszubildenden in diesem Beruf, nämlich 49%, haben einen Hauptschulabschluss. Etwa 21% besitzen die mittlere Reife und 8% die Hochschulreife. In etwa 20% üben diesen Beruf ohne abgeschlossene Schulbildung aus.
Gibt es Besonderheiten im Job als Bäcker/in zu beachten?
Wichtig ist es, dass du in den Fächern Mathematik, Deutsch und Chemie gute Noten mitbringst. Die Grundkenntnisse in Mathematik brauchst du dringend, um Zutaten abzuwiegen, Gewichtsangaben und Maße umzurechnen, Mischverhältnisse zu berechnen und Rezepte anzupassen und zu ändern. Deutsch in Wort und Schrift solltest du gut beherrschen, um auch deine Kunden gut beraten und deine Waren verkaufen zu können. Chemie ist eine wichtige Voraussetzung, da z.B. Gärung und ähnliche chemische Ereignisse in der Backstube häufig vorkommen.
Wenn du dich fragst, ob du Bäcker oder Bäckerin werden solltest, solltest du folgende Fragen mit einem „Ja“ beantworten können: Bist du körperlich belastbar und hast kein Problem damit, immer wieder schwere Bleche oder Säcke mit Mehl und anderen Lebensmitteln zu heben? Bist du verantwortungsbewusst und kannst hygienische und lebensmittelrechtliche Vorschriften einhalten? Bist du geschickt und hast auch einen Sinn für Ästhetik, um nicht nur wohlschmeckende, sondern auch schön aussehende Backwaren herzustellen? Bist du kundenorientiert, kreativ und bereit, dein Sortiment neuen Trends und den Wünschen deiner Kunden anzupassen? Wenn du diese Dinge eindeutig mit „Ja“ beantworten kannst, dann solltest du dich um einen Ausbildungsplatz als Bäcker oder als Bäckerin bewerben.
Ein Praktikum in einer Bäckerei, egal ob in einem handwerklichen oder industriellen Betrieb, können dir sicher helfen, dich zu entscheiden, ob dieser Beruf der richtige für dich ist. Außerdem ist es nie schlecht, wenn du bei einer Bewerbung in diesem Bereich bereits verschiedene Praktika vorweisen kannst. Du zeigst damit, dass du engagiert bist und wirklich Interesse an dem Beruf hast. Außerdem kannst du klare Aussagen dazu machen, ob du rein körperlich für diesen Beruf geeignet bist und mit den unterschiedlichen Arbeitszeiten umgehen kannst.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Bäcker/in arbeiten?
Dein Arbeitsplatz während der Ausbildung Bäcker/in und auch hinterher kann entweder eine handwerkliche Bäckerei oder auch eine industrielle Großbäckerei sein. Natürlich gibt es auch Fachgeschäfte wie Bio-Bäckereien oder Diätbäckereien. Auch in der Gastronomie oder beim Catering kannst du als gelernte/r Bäcker oder Bäckerin arbeiten, ebenso wie in Hotels. Der Ort deiner Beschäftigung ist entweder die Backstube oder eine Werkhalle in der Industrie. Auch in den Verkaufsräumen der Bäckerei sind die Bäcker/innen natürlich selbst zu finden. Als selbständiger Bäcker erledigst du natürlich auch Aufgaben im Büro.
Welche Tätigkeiten übernimmt ein Bäcker oder eine Bäckerin während der Ausbildung?
Als Bäcker oder Bäckerin ist deine Hauptaufgabe das Herstellen von Brot, Brötchen und anderen Backwaren. Auch süßes Gebäck gehört zu deinem Repertoire. Du stellst verschiedene Gebäcksorten her und bereitest Torten und Kuchen zu. In vielen traditionellen Bäckereien bist du heutzutage auch dafür zuständig, Partygebäck oder kleine Gerichte zuzubereiten. Dazu probierst du verschiedene Rezepte aus, veränderst sie oder verbesserst diese nach deinem oder dem Geschmack der Kunden. Du bist dafür zuständig, die Teigbildung und den Backvorgang zu überwachen. Am Ende ist es auch deine Aufgabe, die Waren zu verfeinern, zu glasieren oder zu garnieren.
Arbeitest du als Bäcker oder Bäckerin in der Industrie, fertigst du die Backwaren nach vorgegebenen Rezepten mit Hilfe moderner Geräte und Maschinen an. Während deiner Ausbildung wirst du in diesen Aufgabenfeldern zunächst von deinem Ausbilder angeleitet. Nach und nach kannst du auch kleinere Aufgaben eigenverantwortlich durchführen. Er wird dir die Grundlagen des Backens und der verschiedenen Zutaten beibringen, genauso wie das Umrechnen und Verändern von Rezepten. Aber auch Reinigungsarbeiten in der Backstube werden während deiner Ausbildung Bäcker/in sicher zu deinen Aufgaben gehören.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Bäcker/in?
Im Handwerk sind die Arbeitszeiten eines Bäckers oder einer Bäckerin nach wie vor vorwiegend in der Nacht und den frühen Morgenstunden. In der Industrie wird meist im Schichtbetrieb gearbeitet. Deine Arbeitszeiten richten sich also nach den Vorgaben deines Arbeitgebers.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Bäcker aus?
Die Zukunftsaussichten für Bäcker sind gut. In vielen Regionen Deutschlands gibt es sehr viel mehr freie Stellen als Bewerber. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich fortzubilden und beispielsweise einen Meisterbrief zu erwerben.
Was verdiene ich als Bäcker/in nach meiner Ausbildung?
Das Durchschnittsgehalt eines Bäckers oder einer Bäckerin liegt in Deutschland bei 31232 Euro im Jahr. Starte bei uns einen Gehaltsvergleich.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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