
Ausbildung Drechsler/in (m/w/d)

Welche Tätigkeiten übernimmt ein Drechsler/in während der Ausbildung?
Während der Ausbildung Drechsler oder Drechslerin stellst du kleinere Werkstücke aus Holz her. Hierzu fertigst du vorher genaue Skizzen an und musst dir überlegen, wie dein fertiges Produkt am Ende aussehen soll. Danach folgt die Arbeit an der Drechslermaschine, die den Rohstoff Holz verarbeiten. Dass aus diesem danach verschiedene kleine Kunstwerke werden, ist deiner technischen Fähigkeit zu verdanken. Am Schluss wird das Werkstück noch durch dich poliert.
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Um das jeweilige Holz, das bereits in der Werkstatt liegt und bearbeitet werden soll, hast du dich bereits gekümmert. Dies kann ein Holzstück aus Buche, eine Kantel aus Eiche oder eine Scheibe aus der Birke sein. Jedes Holz wird durch dich und deine Fähigkeiten geformt. Du setzt für die Bearbeitung das Dreheisen fest und beginnst dann das Holz zu drehen.
Meistens dauert es etwas, bis du aus einem großen Holzstück ein optimales Produkt gedrechselt hast. Dazu übst du dich im Umgang mit einem, während das Holz wie an der Drechselbank gesichert ist. Als Auszubildende/r in diesem Handwerksbereich wirst du lernen, dass die Schnittgeschwindigkeit genau berechnet werden muss und die Drehmaschine eingestellt wird.
Wie lange dauert die Ausbildung Drechsler oder Drechslerin?
Die Ausbildung zum Drechsler oder zur Drechslerin dauert insgesamt 3 Jahre. Bei dieser dualen Ausbildungsart wechseln sich die Phasen im Betrieb mit denen in der Berufsschule ab. In der schulischen Ausbildung lernst du Praxis und die Theorie in der Berufsschule oder in der jeweiligen Fachhochschule.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Drechsler/in zu werden?
Für die Ausbildung wird der Hauptschulabschluss empfohlen. Du hast aber generell mit allen Schulabschlüssen eine gute Chance auf diesen Ausbildungsplatz. Zudem solltest du gute Zensuren in Technik, Mathematik und Kunst haben.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Drechsler/in arbeiten?
Die fertig ausgebildeten Drechsler und Drechslerinnen arbeiten in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben, zum Beispiel in Holzspielzeugmacher- oder Drechslerwerkstätten sowie bei den Möbelherstellern.
Auch eine Arbeit als Restaurator oder Restauratorin ist möglich. Meist werden dazu Weiterbildungen absolviert. Das Ziel kann danach auch die Selbständigkeit sein. Ein Drechsler oder eine Drechslerin muss nicht sein oder ihr ganzes Leben lang stets im selben Job das Gleiche tun. Wer heute gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben möchte, der muss vor allem flexibel sein und sich dann und wann weiterbilden. Dazu gibt es jede Menge Kurse, Seminare und Lehrgänge, um sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren. Dies ist zum Beispiel im Möbelbau sowie in der Holzverarbeitung.
Was verdiene ich als Drechsler/in nach meiner Ausbildung?
Das Mindestgehalt nach der Ausbildung beträgt 1500 Euro brutto. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du in einem eher kleinen Unternehmen arbeitest und der Aufgabenbereich entsprechend eingeschränkt ist. Auch das Bundesland kann beim Gehalt von Bedeutung sein. Zum Beispiel verdienst du als Drechsler oder Drechslerin in Baden-Württemberg meist mehr als in Sachsen. Das maximale Einstiegsgehalt liegt aber generell bei circa 1700 Euro pro Monat.
Die Anlehnung an einen Tarifvertrag wirkt sich immer positiv auf das Gehalt aus. Wenn dein Arbeitgeber an diesen gebunden ist, dann muss er sich an die einzelnen Vorgaben bei den Löhnen halten. Wenn du nach der Ausbildung so richtig im Berufsleben angekommen bis und hast zugleich schon Berufserfahrungen vorweisen kannst, dann liegt dein Verdienst bei etwa 2400 Euro.
Wenn du nicht nach einem Tarif bezahlt wirst, kann das Gehalt auch einmal niedriger ausfallen. Dieses kannst du aber mit einer passenden Weiterbildung als Techniker/in oder als Meister/in verbessern. Bist du zum Beispiel als Meister oder Meisterin im Fachbereich Holz in Baden-Württemberg tätig und deine Firma ist an den Tarifvertrag gebunden, sind etwa 3000 Euro Gehalt minimum denkbar. Bist du dann als Teamleiter oder Teamleiterin noch für wenigstens 25 Mitarbeitende zuständig, dann können hieraus auch 3400 Euro brutto im Monat werden. Du siehst daher, dass du als Drechsler oder Drechslerin mit deinem Gehalt richtig weit vorn liegen kannst, solange du Zeit, Mühe und Geld in eine mögliche Weiterbildung investierst.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Drechsler/in?
Ein Drechsler oder eine Drechslerin arbeitet in aller Regel werktags. Auch Schichtarbeiten sind in den einzelnen Unternehmen möglich.
Gibt es Besonderheiten im Job als Drechsler/in zu beachten?
Die Besonderheiten in diesem Beruf liegen vor allem im Bereich der Ausbildung. Ab dem dritten Ausbildungsjahr kann für das verbleibende Jahr zwischen verschiedenen Fachrichtungen gewählt werden. Dies sind das Drechseln und das Elfenbeinschnitzen.
Beim Elfenbeinschnitzen im Bereich des Drechselns fertigst du einzelne Stücke und kleine Serien aus Kunststoff oder Holz, behandelst die Oberflächen und kontrollierst die Maschinen zur Ver- und Bearbeitung des Werkstoffes. Auf dem Gebiet der Elfenbeinschnitzereien stehen die Materialien Horn, Perlmutt und das Elfenbein selbst im Vordergrund. Du kannst zum Beispiel als Verarbeiterin oder Verarbeiter von Bernstein, als Kunststoff-, Hartgummi-, Metalldrechsler oder als Schirm-, Stock-, Flöten- und als Pfeifenhersteller/in arbeiten.
Besonderheiten in diesem Beruf sind eine gute Kreativität sowie ein Gespür für Ästhetik. Dies vor allem auf das Entwerfen und die Fertigung von Holzschmuckstücken zu.
Eine weitere Besonderheit sind die zeichnerischen Fähigkeiten, welche zum Beispiel für die Anfertigung von Arbeitsskizzen und Konstruktionen wichtig sind. Das handwerkliche Geschick ist in erster Linie bei der Oberflächenbehandlung sowie beim Schnitzvorgang von Bedeutung. Dabei besteht eine Unfallgefahr und es sollte eine Schutzbrille getragen werden.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Drechsler/in aus?
Die Spezialisierung auf Kunststoff- und Holzdrechslerei im Bereich des Kunsthandwerks und der Kleinserien hat eine hohe Zukunftschance. Daher ist eine Weiterbildung zur Technikerin oder zum Techniker im Bereich der Holzverarbeitung stets von Vorteil. Auch ein Studium der Holztechnik oder eine Meisterprüfung erhöht die Chancen. Auf dem Gebiet der Holzgestaltung wird stets Personal gesucht. Die sind vor allem Holzspielzeugmacher oder Holzbildhauer. Auch auf dem Gebiet des Modellbaus werden technische Modellbauer/innen immer gesucht.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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