Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Erzieher/in während der Ausbildung

Die Ausbildung ist staatlich anerkannt und findet anfangs und vorrangig schulisch statt. Während der Ausbildung Erzieherin oder Erzieher lernst du also vor allem theoretisch. Du eignest dir ein pädagogisches Fachwissen an, erlernst entwicklungspsychologische Grundlagen und auch Techniken der kreativen Gestaltung werden vermittelt.

Im Fach Deutsch lernst du vor allem Kinderliteratur kennen und erarbeitest dir Wissen zum Thema Sprachentwicklung und Sprachstörungen. Die Zeit und das Wissen, das du in der Schule mitnimmst, sind sehr wichtig für deinen späteren Arbeitsalltag.

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Erzieher/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher dauert zwischen zwei und vier Jahren, je nach Bundesland. Die staatlich anerkannte Ausbildung findet rein schulisch an Fachschulen oder Akademien statt. Dabei gibt es sowohl private als auch staatliche Träger. Zu beachten ist hierbei, dass es für manche Träger von Bedeutung ist, welche Konfession du hast und dass man dich aufgrund dieser sogar ablehnen darf.

Während dieser Zeit erarbeitest du dir das nötige theoretische Wissen in unterschiedlichen Bereichen Literatur, Pädagogik, Inklusion, Sprachbildung, Wertevermittlung, Medienkompetenz und mehr. In einigen Fällen ist es auch möglich zusätzlich zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben.

Im anschließenden Anerkennungsjahr arbeitest du in einem entsprechenden Betrieb für mindestens 30 Stunden in der Woche, um deine Ausbildung Erzieherin oder Erzieher abschließen zu können. In dieser Zeit erhältst du erstmals eine Vergütung. Im Anerkennungsjahr setzt du das erworbene theoretische Wissen aus der Schule ein und lernst es anzuwenden.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen um Erzieherin oder Erzieher zu werden?

Um die Ausbildung zum Erzieher machen zu können, benötigst du mindestens einen
Realschulabschluss. Gerne darfst du aber auch das Abitur mitbringen.




Falls du den Hauptschulabschluss hast und dennoch gerne Erzieher/in werden möchtest, kannst du dir deinen Traum aber dennoch erfüllen. Du kannst zunächst die Ausbildung zum Sozialassistenten machen und an diese dann die Ausbildung zum Erzieher anknüpfen.

Teil der Bewerbung an der Fachschule ist es, ein Motivationsschreiben aufzusetzen. Jeder Bewerber wird einzeln und individuell geprüft. Männer ergreifen bisweilen seltener den Beruf des Erziehers, werden aber sehr gerne gesehen, weshalb man inzwischen auch gezielt versucht Männer für die Ausbildung des Erziehers zu gewinnen. Stellenangebote als Erzieher sollen daher auch besonders männliche Interessenten ansprechen.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung Erzieherin oder Erzieher arbeiten?

Hast du die Ausbildung zum/zur Erzieher/in erst einmal beendet, stehen dir viele Türen offen!

Du kannst klassisch im Kindergarten arbeiten, Jobs als Erzieher/in findest du aber auch im Hort oder einer Krippe. Doch da hören die Möglichkeiten noch nicht auf. Denn denkbar wäre auch die Arbeit mit Jugendlichen in Jugendwohnheimen oder bei Familienberatungsstätten.

Was verdiene ich als Erzieher/in nach meiner Ausbildung?

Nach deiner Ausbildung darfst du mit einem Einstiegsgehalt von rund 2580 Euro brutto rechnen. Nach fünf Jahren im Berufsleben bekommen Erzieher/innen ein Gehalt von etwa 3030 Euro brutto. Da es noch viele Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher gibt, ist auch beim Gehalt noch Luft nach oben.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Erzieher oder Erzieherin?

Als Erzieher/in in Vollzeit arbeitest du in der Regel 39 Stunden und an 5 Tagen in der Woche. Das hängt aber auch individuell vom jeweiligen Betrieb ab. Auch eine Teilzeitstelle von etwa 30 Stunden wäre möglich.

Gibt es Besonderheiten im Job als Erzieher/in zu beachten?

Als Erzieher/in solltest du natürlich Kinder mögen und Freude daran haben Zeit mit ihnen zu verbringen. Das Schöne ist, dass du nicht einfach nur mit den Kindern singst und bastelst – du formst und prägst sie auch und hilfst ihnen so zu guten, selbstständigen Menschen heranzuwachsen. Dabei fungierst du als ihr Vorbild. Mit Kreativität und Aufmerksamkeit motivierst du die Kinder, sich neuen Aufgaben zu stellen und selbst kreativ zu werden.

Du solltest Geduld mitbringen und den Wunsch, dich um andere zu kümmern. Dabei ist auch sehr viel Einfühlungsvermögen gefragt. Du unterstützt die Kinder, bist für sie da. Du bist Streitschlichter und gute/r Freund/in. Liegt ein Problem vor, wenden sich die Kleinen vertrauensvoll an dich.

Dabei ist kein Tag, wie der andere! Eines ist in jedem Fall sicher: Dein Arbeitsalltag wird sicher niemals langweilig. Und das merkst du bereits in deiner Ausbildung Erzieher/in.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Als Erzieher/in hast du gute Zukunftsaussichten in deinem Beruf. Erzieher werden immer gebraucht – egal ob nun im Kindergarten, Hort oder der Krippe. Sie werden mittlerweile sogar händeringend gesucht, da seit 2013 alle Kinder ab einem Jahr ein Anrecht auf einen Krippenplatz haben und somit ein erhöhter Bedarf für Erzieher vorhanden ist. Auch KITA-Leitungen werden häufig gesucht.

Stellenangebote und Plätze für eine Ausbildung Erzieherin oder Erzieher sind also reichlich vorhanden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.