Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Fotograf/in während der Ausbildung?

In der Ausbildung Fotograf oder Fotografin lernst du, Fotos auf klassische, traditionelle oder digitale Weise zu machen. Als Fotografin oder Fotograf fotografierst Personen, Objekte oder Landschaften. Der genaue Bereich hängt von deinem Arbeitsbereich ab. Unabhängig von deinem Schwerpunkt wird dir vermittelt, wie du Bilder bearbeitest, Farben und Lichter gezielt einsetzt und Charaktere oder Requisiten auf attraktive Weise ablichtest.

In deinem Ausbildungsbetrieb lernst du darüber hinaus Kundengespräche zu führen, die Betriebs-Organisation, das Einrichten von Kameras, die Verwendung von Licht und das Archivieren von Bilddateien. Im zweiten Lehrjahr wirst du mit der Erstellung von Bildpräsentationen, dem Einsetzen von technischen Hilfsmitteln in der Bildbearbeitung und der auftragsbezogenen Bildkonzeption vertraut gemacht. Ebenso zählt die Planung von Terminen, Arbeitsschritten und der Einsatz von Requisiten zu deinen Aufgabenbereichen.

Die Ausbildung zur Fotograf/in wird in vier Bereichen angeboten: Produktfotografie, Porträtfotografie, Industriefotografie sowie Architektur- und Wissenschaftsfotografie. Im Bereich der Porträtfotografie liegt der Schwerpunkt auf der Fotografie von Menschen. Hier kommt zu deiner fachspezifischen Tätigkeit außerdem die Kundenberatung, die Koordinierung von Aufnahmesituationen und der Einsatz von Beautyretuschen hinzu.

Im Schwerpunkt Produktfotografie zählt zu deinen Hauptaufgaben die Projektplanung nach Kundenwunsch, der Einsatz von Fachkamerasystemen und die Platzierung von Produkten nach Layoutvorgaben. Du lernst Produktanzeigen im Bereich Werbung zu konzeptionieren, beispielsweise als Tätigkeit innerhalb einer Marketing-Abteilung.

In der Industrie- und Architekturfotografie erfährst du, wie die Projektplanung abläuft, Baustile zu unterscheiden, Wetterbedingungen zu berücksichtigen und Kamerasysteme nach Bedarf einzusetzen.

In der Wissenschaftsfotografie erlangst du ebenfalls Kenntnisse über die Projektplanung, das Durchführen von Aufnahmen im Makrobereich und die Infrarot- und UV-Fotografie.

Zu Beginn deiner Ausbildung wird dir zunächst der Betrieb vorgestellt. Du wirst Einblicke in die Kundenstruktur und Terminplanung bekommen. Hier werden dir auch die wichtigsten Rahmenbedingungen der Kundenberatung gezeigt. Außerdem wirst du bei der Organisation von Aufnahmesituationen und Requisiten eingesetzt.

Dann bekommst du bald die Möglichkeit deine kreativen, fotografischen Fähigkeiten zu testen und dich mit den verschiedenen Kameras vertraut zu machen. Dabei kannst du deinen ersten Erfahrungen testweise machen. Im weiteren Verlauf deiner Ausbildung bekommst du Einblicke in die Bildbearbeitung. Du lernst den Umgang mit unterschiedlicher Bildbearbeitungs-Software kennen und verschiedene Techniken zur Aufbereitung des Bildes im Nachhinein.

Wie lange dauert die Ausbildung Fotograf/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zum Fotograf oder zur Fotografin ist eine duale Ausbildung. Das heißt, du wechselst zwischen Berufsschule und deinem Betrieb. Mögliche Ausbildungsbetriebe sind Fotostudios, Verlage oder Agenturen. Die Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber bei entsprechender Leistung auf zwei Jahre reduziert werden. In der Berufsschule hast du Lernfelder, die sich mit Aufnahmesystemen, Licht und Auftragsarbeit beschäftigen. Ebenso besuchst du allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Sozialkunde.

Zu den Lehrinhalten des ersten und zweiten Ausbildungsjahres gehören die Bildkonzeption, die Arbeitsplanung, die Handhabung von Kameras, das Einsetzen von Licht, die Bildbearbeitung und das Archivieren. Die Zwischenprüfung legst du nach den ersten 18 Monaten ab. Im zweiten Ausbildungsjahr kommt als Lehrinhalt die Erstellung von Aufnahmeentwürfen, die Entwicklung von Bildideen und die Kreation einer eignen Bildsprache hinzu. Die Gesellenprüfung legst du nach dem dritten Ausbildungsjahr ab.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Fotograf/in zu werden?

Theoretisch kannst du mit allen Schulabschlüssen Fotograf/in werden. Mit künstlerischem Talent, guten Noten und Motivation kannst du im Bewerbungsprozess punkten. Du solltest über technische Designfähigkeiten sowie manuelle Fähigkeiten und technisches Wissen im Umgang mit Kameras und anderen Geräten verfügen. Neugierde und die Bereitschaft, dein Fachwissen kontinuierlich auszubauen, sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen für die Branche.

Der Umgang mit Kunden und die auftragsbezogene Arbeit sollte der liegen. Dafür ist eine gute zwischenmenschliche Kommunikation notwendig, besonders wenn du im Bereich Porträtfotografie tätig sein willst, denn hier arbeitest du sehr nah am Menschen und für eine gute Aufnahme sollte sich der Kunde in deiner Nähe entspannen können.

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Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Fotograf/in arbeiten?

Als Fotograf/in bist du zum Beispiel in Fotostudios, bei Agenturen oder Fotohändlern beschäftigt. Daher ist das häufigste Arbeitsumfeld als Fotograf/in ein Geschäft oder Fotohandel. Fotografen und Fotografinnen haben in der Regel flexible Arbeitszeiten und Geschäftsreisen nur unter besonderen Umständen. Deine Arbeitsbedingungen können je nach Ausbildungsbetrieb und Region sehr unterschiedlich aussehen. Fotostudios verfügen über eine hohe Anzahl an Kundenbeziehungen und arbeiten oft mit mehreren externen Kollegen zusammen. Ab und zu stehen Termine außerhalb der regulären Öffnungszeiten an, vor allem, wenn du auf Events, Hochzeiten oder anderen Anlässen tätig bist.

Was verdiene ich als Fotograf/in nach meiner Ausbildung?

Dein Gehalt als Fotograf oder Fotografin hängt vom Arbeitsplatz, Bereich und deiner Berufserfahrung ab. Wenn dein Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden ist, folgt dein Gehalt als Fotograf den dort festgelegten Regeln. Welcher Tarifvertrag für deine spezifische Situation gilt, hängt von der Branche und der Region ab. Der Einstiegsgehalt kann je nach Branche zwischen 1.500 und 3.000 Euro variieren.

Gibt es Besonderheiten im Job als Fotograf/in zu beachten?

Die Ausbildung zum Fotografen erfordert keinen bestimmten Schulabschluss. Im Allgemeinen stellen die meisten Unternehmen aber vorwiegend Absolventen mit Realschulabschluss ein. Du solltest technisches Geschick und Kreativität mitbringen sowie den Umgang mit Kunden schätzen.

Dabei bist du agil im zwischenmenschlichen Umgang, kannst dich auf die Kundenbedürfnisse einstellen und deine fotografische Kreativität motiviert umsetzen. Wetterfestigkeit und Kondition sind vor allem bei Außenaufnahmen wie beispielsweise auf Events, in der Natur oder in Städten notwendig.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Nach Abschluss der Ausbildung Fotograf oder Fotografin hast du einige Weiterbildungsmöglichkeiten. Beispielsweise kannst du als leitende/r Fotograf/in, Medienexperte/in, Fotodesigner/in oder technische/r Foto- und Medientechniker/in tätig werden. Oder, du studierst. Mögliche Studiengänge sind Fotografie, Medientechnik oder Medienwissenschaft. Du kannst dann nicht nur in Fotostudios, sondern auch bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen arbeiten, oder in einer Werbe- und Medienagentur. Außerdem kommt eine Selbständigkeit oder eine Tätigkeit bei Events infrage.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.