Welche Tätigkeiten übernimmt man während der Orthopädieschuhmacher  Ausbildung?

Deine Expertise ist in diesem Beruf immer nach der Orthopädieschuhmacher Ausbildung gefragt, wenn bei Jemandem der Schuh drückt. Egal ob eine Fußfehlstellung oder eine Behinderung des Bewegungsapparates vorliegt. Für die Betroffenen führt in der Regel leider kein Weg an den Sanitätshäusern vorbei.

In der Ausbildung nimmst du unter Anleitung orthopädische Haltungsanalysen vor. Danach erstellst du am Computer 3-D-Modelle von Prothesen, die anschließend angefertigt werden. Genaue Zeichnungen helfen dir darüber hinaus perfekt sitzende Einlagen zu entwickeln.

Deine Lehrzeit ist weiterhin von den Tätigkeiten geprägt, die der klassische Schuhmacher-Beruf mit sich bringt. Du hämmerst Schuhleisten an die Modelle und benutzt den Wetzstahl zum Ausbessern der Schärfe.

 

Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?

Diese duale Ausbildung gehört mit einer Laufzeit von dreieinhalb Jahren zu den zeitaufwendigsten Bildungswegen Deutschlands. Die Lehrlinge erlernen diesen Beruf sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule, wobei der Unterricht entweder als Block oder im wöchentlichen Turnus vermittelt werden kann.

In der ersten Hälfte der Orthopädieschuhmacher Ausbildung erhalten die Azubis im Unternehmen Einblicke in die Anatomie, die Bearbeitung von Werkstoffen und die Vorbereitung der Modelle. Gleichzeitig warten in der Berufsschule Themen wie die Herstellung der orthopädischen Einbauelemente und die Anfertigung der orthopädischen Einlagen auf die Schüler. Vor dem Ende des zweiten Lehrjahres müssen die Lehrlinge dann den ersten Teil ihrer Gesellenprüfung absolvieren.

Der zweite Teil der Ausbildung als Orthopädieschuhmacher widmet sich vorwiegend der Vertiefung des erlangten Wissens. Außerdem werden medizinische Fußpflegemaßnahmen, die Anfertigung von Prothesen und der Austausch mit den Auftraggebern und Auftraggeberinnen in den Fokus gerückt.

Nach den 42 Monaten wartet der zweite Part der Gesellenprüfung auf die Azubis. Wenn sie diesen ebenfalls erfolgreich hinter sich gelassen haben, dürfen sie sich von nun an eigenständig ihrem Job widmen.

 

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Orthopädieschuhmacher zu werden?

Da der Gesetzgeber keinen speziellen Schulabschluss für diese Lehre vorschreibt, können sich theoretisch alle Interessenten um einen Ausbildungsplatz bewerben. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Firmen vermehrt auf Kandidaten und Kandidatinnen mit einem Realschulabschluss setzen.

Auf deinem Zeugnis wird ein besonderer Blick auf deine Noten in den Fächern Werken und Technik geworfen. In deinem späteren Job ist handwerkliches Geschick erforderlich. Du solltest deshalb schon früh Erfahrungen an der Werkbank gesammelt haben.

Des Weiteren zeichnest du dich durch fabelhafte Leistungen in Mathematik aus. Materialberechnungen sind für dich ebenso mühelos zu bewältigen wie die Kostenaufstellung für eine Behandlung.

Der Umgang mit Computern dürfte dir in der digitalen Welt, in der wir mittlerweile leben, weiterhin keine Schweißperlen auf die Stirn zaubern. Nur durch die Anwendung von Computerprogrammen lässt sich eine bemerkenswerte Genauigkeit erzielen.

 

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Orthopädieschuhmacher arbeiten?

Die Eingewöhnung bei einem neuen Unternehmen dürfte dir nach deiner Orthopädieschuhmacher Ausbildung nicht unbedingt schwerfallen. Du wirst wahrscheinlich in einem Sanitätshaus oder einem Fachbetrieb für Orthopädie arbeiten. Arbeitsorte, die du schon aus deiner Lehre kennst.

Krankenhäuser und Reha-Zentren zählen ebenfalls zu deinen potenziellen Arbeitgebern. Hier wirst du sogar noch enger in die Betreuung der Patienten und Patientinnen eingebunden, da du diese täglich siehst.

 

Was verdiene ich als Orthopädieschuhmacher nach meiner Ausbildung?

Auch beim Gehalt drückt der Schuh nach der Ausbildung nicht. Zu Beginn stehen dir zwar nur 19.500 Euro im Jahr zur Verfügung, das durchschnittliche Gehalt liegt jedoch bei 37.000 Euro brutto im Jahr.

Dieser Anstieg beweist, dass sich gute Leistungen in diesem Beruf auf dem Konto bemerkbar machen. Wenn du dauerhaft mit deiner Arbeit überzeugst, kannst du bis zu 44.000 Euro brutto verdienen.

 

Welche Arbeitszeiten habe ich als Orthopädieschuhmacher?

In der Regel findest du in diesem Beruf geregelte Arbeitszeiten vor. Die Sanitätshäuser öffnen ihren Eingangsbereich beispielsweise am frühen Morgen für den Kundenverkehr, ehe sie in den Abendstunden wieder schließen.

In der Werkstatt eines Fachbetriebes und in den Verkaufsfilialen kannst du mitunter auch am Samstag zur Arbeit gerufen werden. Da du als Ausgleich unter der Woche einen Tag freibekommst, überschreitest du deine 40 Stunden pro Woche nur in Ausnahmefällen.

Gibt es Besonderheiten im Job als Orthopädieschuhmacher zu beachten?

Der Kontakt mit den Kunden und Kundinnen steht bei deiner Arbeit natürlich im Fokus. Aus diesem Grund darfst du keine Berührungsängste haben. Durch ein sicheres Auftreten vermittelst du Fachkompetenz und Sicherheit. Das nimmt deiner/deinem Gegenüber ein bisschen die Angst.

Der Umgang mit den anderen Arbeitskräften ist genauso wichtig einzustufen. Nur als Team lassen sich die komplexen Herausforderungen angehen, die an einem langen Arbeitstag auf die Belegschaft zukommen. Nutzt eure jeweiligen Stärken, um zufriedenstellende Resultate zu erzielen.

In den Werkstätten trägst du zu deiner eigenen Sicherheit stets Schutzkleidung, die aus einer Arbeitshose, einer Schutzbrille und Sicherheitsschuhen besteht. Mit einem Geräuschschutz wird die Belastung für die Ohren obendrein um ein Vielfaches reduziert.




 

Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Orthopädieschuhmacher aus?

Ein Drittel aller Deutschen weist heutzutage eine Fußfehlstellung auf. Falsches Schuhwerk und Übergewicht tragen zu diesem Problem häufig bei. Für diese Menschen bist du ein Held. Du hilfst ihnen, wieder beschwerdefrei laufen zu können. Stellenangebote für Orthopädieschuhmacher gibt es daher konstant.

Um deine Position im Unternehmen weiter zu festigen, kannst du eine Prüfung zum Orthopädieschuhmachermeister/in ablegen. Mit dem Abitur in der Tasche bist du nach der Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher in der Lage ein Studium zu beginnen. Im Studiengang Orthopädietechnik wirst du gleichzeitig auf viel Vertrautes und viel Neues stoßen.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.