
Schneidwerkzeugmechaniker Ausbildung (m/w/d)

Ob Haushaltsgerät oder Schneidwerkzeug für Handwerk und Industrie: Wo geschnitten wird, da muss das Werkzeug scharf, präzise und sicher zu handhaben sein. Darauf bereitet dich die Schneidwerkzeugmechaniker Ausbildung am besten vor.
Inhaltsverzeichnis
Als Schneidwerkzeugmechaniker richtest du Maschinen ein, erstellst im Kundenauftrag spezielle Schneidewerkzeuge für den manuellen oder maschinellen Einsatz oder übernimmst die Kontrolle, Datenerhebung und Wartung moderner Maschinen, Schneidwerkzeuge und Schneid- sowie Zerspanungsverfahren.
2018 wurde die Schneidwerkzeugmechaniker Ausbildung reformiert und die Berufsbezeichnung in Präzisionswerkzeugmechaniker geändert.
Auszubildende können sich für die Schwerpunkte Schneidwerkzeuge oder Zerspanungswerkzeuge entscheiden. Der Schneidwerkzeugmechaniker wird aktuell also als Präzisionswerkzeugmechaniker der Fachrichtung Schneidwerkzeuge bezeichnet.
Welche Tätigkeiten übernimmt man während der Ausbildung als Schneidwerkzeugmechaniker?
Die praktische Ausbildung erfolgt in industriellen Werkstätten oder in Handwerksbetrieben. Während der Ausbildung wirst du den Umgang mit verschiedenen Materialien einüben.
Du lernst, wie man eine Werkzeugmaschine einrichtet und wie Präzisionswerkzeuge hergestellt und geschärft werden.
Neben dem Schleifen, Bohren, Fräsen und der Konstruktion von Schneidwerkzeugen stehen die Wartung und Instandhaltung der benötigten Arbeitsmittel auf dem Lehrplan und du erwirbst Kenntnisse im Umgang mit der CNC-Schleifmaschine.
Zu den theoretischen Kenntnissen, die du während der Ausbildung erwirbst, gehört es, alle Arbeitsabläufe präzise vorzubereiten und dabei Sicherheitsvorschriften und Maßnahmen der Qualitätssicherung einzuhalten.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker und wie ist der Ablauf?
Die Schneidwerkzeugmechaniker Ausbildung dauert 3,5 Jahre und ist als duale Ausbildung in praktische und theoretische Anteile untergliedert.
Du benötigst also einen Platz an einer Berufsschule und schließt einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen aus Handwerk oder Industrie ab.
Zur Ausbildung gehört die Gesellenprüfung, die in zwei Phasen absolviert wird. Der erste Teil erfolgt als Zwischenprüfung nach Beendigung des zweiten Lehrjahres, die zweite Prüfung erfolgt am Ende der gesamten Ausbildung.
Während deiner Ausbildung lernst du alle Verfahren und Tätigkeiten kennen, die du als Schneidwerkzeugmechaniker bzw. Präzisionswerkzeugmechaniker beherrschen musst. Dazu gehört beispielsweise
- die Erstellung von technischen Zeichnungen, Dokumenten und Programmierungen,
- die Montage und Demontage sowie Wartung von Schneidwerkzeugen,
- die fachgerechte Bearbeitung von Halbzeugen und Feinblechen.
Im theoretischen Unterricht befasst du dich ebenfalls mit der Herstellung und Wartung von Schneid- und Schleifwerkzeugen und erweiterst deine Allgemeinbildung in Fächern wie Mathematik, Deutsch und Naturwissenschaft.
Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, an einer Zusatzqualifikation „Messer schmieden“ teilzunehmen. Entscheidest du dich dafür, wird die abschließende Gesellenprüfung um diesen Inhalt erweitert.
Hast du einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen, das zu klein oder zu spezialisiert ist, um alle Ausbildungsinhalte zu vermitteln, kannst du einen Teil der Präzisionswerkzeugmechaniker Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten absolvieren.
Verfügst du bereits über eine Ausbildung in einem verwandten Beruf (beispielsweise als Fachkraft für Metalltechnik), kann die Ausbildungsdauer auf 1,5 Jahre verkürzt werden.
Welche Voraussetzungen musst man für diese Ausbildung erfüllen?
Für die Schneidwerkzeugmechaniker bzw. Präzisionswerkzeugmechaniker Ausbildung benötigst du keinen speziellen Schulabschluss. Förderlich ist es jedoch, einen guten Hauptschulabschluss oder einen Realschulabschluss vorlegen zu können.
Wichtig ist in jedem Fall, dass du technisches und naturwissenschaftliches sowie mathematisches Grundverständnis mitbringst und geschickt mit Präzisionswerkzeugen umgehen kannst.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Schneidwerkzeugmechaniker arbeiten?
Nach der Ausbildung als Schneidwerkzeugmechaniker findest du überall Jobs, wo Schneidwerkzeuge hergestellt und/oder genutzt werden.
Es kommen also Betriebe wie Messerschleifereien oder Messerschmieden infrage, aber auch die Werkzeug- und Maschinenbauindustrie bieten interessante Arbeitsplätze für Schneid- und Präzisionswerkzeugmechaniker.
Dabei kann es sich um Unternehmen aus der Metall- oder Holzbearbeitung handeln, um Maschinenbauer und natürlich um Produzenten landwirtschaftlicher Maschinen oder von Werkzeugmaschinen.
Schneidwerkzeugmechaniker arbeiten zudem in Haushaltsfachgeschäften oder Reparaturwerkstätten.
Was verdiene ich als Schneidwerkzeugmechaniker nach meiner Ausbildung?
Das Durchschnittsgehalt für Schneidwerkzeugmechaniker liegt in Deutschland bei 40.352 Euro brutto.
Das Einstiegsgehalt häufig bei zunächst ca. 26.776 Euro brutto, die Gehaltsobergrenze bei 53085 Euro brutto. Dazwischen ist alles möglich – manchmal kommt es auch auf dein Verhandlungsgeschick an.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Schneidwerkzeugmechaniker?
Als Schneidwerkzeugmechaniker hast du in der Regelarbeitszeiten, wie sie in Handwerksbetrieben üblich sind.
In größeren Unternehmen und Werkstätten, in denen rund um die Uhr produziert und gewartet wird, kann aber auch Schichtarbeit gefordert sein.
Gibt es Besonderheiten im Job als Schneidwerkzeugmechaniker zu beachten?
Fräsen, bohren, schleifen und polieren sind typische Arbeitsprozesse, die den Alltag als Schneidwerkzeugmechaniker prägen. Sie erfordern hohes Geschick, Konzentrationsfähigkeit und besondere Schutzmaßnahmen.
Als Schneidwerkzeugmechaniker wirst du während der Arbeit daher überwiegend Schutzkleidung tragen, beispielsweise Arbeitshandschuhe, Schutzbrille und einen Gehörschutz.
Da du Werkzeuge herstellst, die bei schlechter Ausführung eine Gefahr darstellen können, sind Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt wichtige persönliche Voraussetzungen, die du erfüllen musst.
Du solltest körperlich belastbar sein, über ein gutes Sehvermögen verfügen und keine Allergien gegen bestimmte Stoffe wie beispielsweise Schmierfette oder gegen Metalle haben.
Zu deinen Tätigkeiten kann das Herstellen von manuellen Schneidwerkzeugen gehören, aber auch das Programmieren von Maschinen und Schneidautomaten. Von Vorteil ist es daher, wenn du handwerkliches Geschick und ein hohes Maß an technisch-mathematischem Verständnis aufweist.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive nach der Ausbildung aus?
Industrie und Handwerk sind auf qualifizierte Schneidwerkzeugmechaniker bzw. Präzisionswerkzeugmechaniker angewiesen, sodass sich die berufliche Perspektive als gut bezeichnen lässt.
Verbessern kannst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt noch, wenn du dich schon während der Ausbildung für eine Zusatzqualifikation wie „Messer schmieden“ entscheidest.
Hast du dann erste Erfahrungen im Betrieb erworben, findest du zahlreiche Weiterbildungen, die es dir ermöglichen, beruflich aufzusteigen, beispielsweise indem du die Meisterprüfung ablegst oder dich zum/zur Technikerin qualifizierst. Alternativ kannst du dich mit einer Ausbildung als Schneidwerkzeugmechaniker auch selbstständig machen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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