Schuhfertiger sorgen in Werkshallen und Reparaturabteilungen dafür, dass der Nachschub an solide gefertigten oder professionell reparierten Schuhen nicht abreißt.

In der Schuhfertiger Ausbildung bedienst du nicht nur Maschinen, die automatisiert stanzen oder schneiden. Du fertigst auch Vorlagen an, kümmerst dich um Materialien und Design oder prüfst, ob Aufträge fristgerecht erfüllt werden können

Welche Tätigkeiten übernimmt man während der Schuhfertiger Ausbildung?

Während deiner Ausbildung zum Schuhfertiger lernst du idealerweise alle unterschiedlichen Abteilungen und Tätigkeiten dieses Berufs kennen.

Beispielsweise die Montagehalle, wo die Schäfte angebracht werden, oder die Zuschneiderei, wo du unter Anleitung am Cutter arbeitest oder Daten für die automatisierte Produktion erfasst.

Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung besteht darin, verschiedene Materialien unterscheiden zu lernen und ihre Qualität zu bewerten.

Darüber hinaus wirst du praktisch tätig, übst an der Nähmaschine, wie man Nähte anfertigt und welche Sticharten es gibt, probierst dich darin, Verschlüsse anzubringen und Schaftteile zu verkleben.

Auch die Erstellung von Modellen und der Verpackungs- und Versandvorgängen gehören zu den Aufgaben, an denen du während deiner Ausbildung mitarbeitest.

Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung als Schuhfertiger dauert drei Jahre. Als duale Ausbildung findet sie tage- oder blockweise in der Berufsschule statt, der Unterricht kann auch in länderübergreifenden Klassen abgehalten werden.

Den größten Teil der Schuhfertiger Ausbildung verbringst du in deinem Ausbildungsbetrieb.

Im ersten Teil der Ausbildung wirst du vor allem mit der Herstellung von Schäften befasst sein. Dazu gehört auch, die hierfür erforderlichen Werkstoffe gründlich kennenzulernen sowie sich im Zuschneiden und Stanzen zu üben.

Im zweiten Teil vertiefst du deine Kenntnisse und befasst dich mit der Herstellung von Bodenteilen sowie mit dem Schuh-Finishing und der Vorbereitung für den Verkauf.

In der Berufsschule erwirbst du weitere detaillierte Kenntnisse – beispielsweise darin,

  • wie man Leder und Textilien zuschneidet,
  • wie man mit Klebstoffen arbeitet,
  • wie man selbst Schuhmodelle entwirft,
  • wie man Schuhe präsentiert.

Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab, nach deren Bestehen du dich offiziell als Schuhfertiger bezeichnen darfst.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Schuhfertiger zu werden?

Für die Ausbildung solltest du über Grundkenntnisse in Mathematik verfügen, sodass du Maße und Mengen bestimmen und Kosten oder Flächen berechnen kannst.

Wenn du in diesen Bereichen gute Kenntnisse aus dem Besuch einer Haupt- oder Realschule mitbringst, steht deiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz nichts im Wege.

Technisches Verständnis, Fingerfertigkeit und die Bereitschaft, Neues zu lernen, auch im Umgang mit automatisierten Fertigungsverfahren und der erforderlichen Software sollten natürlich ebenfalls vorhanden sein.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Schuhfertiger arbeiten?

Schuhfertiger arbeiten überwiegend in Werks- und Produktionshallen der Schuhindustrie.

Darüber hinaus finden Sie Beschäftigung in Serviceabteilungen großer Kaufhäuser, sofern diese über eine eigene Schuhabteilung mit Reparaturangebot verfügen.

Arbeitgeber sind entweder Produktionshallen, die als Zulieferer für die Schuhindustrie dienen, oder namhafte Hersteller, die eigene Produktionsstätten betreiben.

Je nach Größe des Unternehmens wirst du für einen bestimmten Bereich oder als „Allrounder“ eingestellt – beispielsweise für die Bearbeitung von Schäften oder das Nähen und Steppen bestimmter Schuharten.

Was verdiene ich als Schuhfertiger nach meiner Ausbildung?

Das Einstiegsgehalt, das du als Schuhfertiger erhältst, beläuft sich auf etwa 21.000 Euro brutto im Jahr. Das Durchschnittsgehalt ist bei ca. 27.510 Euro brutto erzielen.

Mit zunehmender beruflicher Erfahrung und bei ausreichender Qualifikation kannst du sogar bis zu ca. 34.000 Euro brutto im Jahr.

Das hängt aber immer auch davon ab, wo und in welcher Abteilung du arbeitest. Insbesondere als Teamleiter ist es möglich, noch höhere Einkommensstufen zu erreichen.

Das Spitzengehalt für Schuhfertiger liegt in Deutschland derzeit bei 47.235 Euro brutto jährlich.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Schuhfertiger?

Schuhfertiger arbeiten vielfach in Vollzeit und in Wechselschichten. Je nach Auftragslage und Saison kann auch die Arbeit am Samstag üblich sein. Einige Aufgaben werden im Akkord durchgeführt.

Gibt es Besonderheiten in der Schuhfertiger Ausbildung zu beachten?

Als Schuhfertiger arbeitest du in Produktionshallen, in denen zumeist Schutzkleidung getragen werden muss. Da ein Großteil der Arbeit an Maschinen erbracht wird, umfasst dies auch einen Gehörschutz.

Um die Tätigkeit ausführen zu können, solltest du körperlich belastbar sein und nicht allergisch auf bestimmte Gerüche oder auf Materialien wie beispielsweise Klebstoffe reagieren.

Deine Tätigkeit ist überwiegend praktisch ausgerichtet, weshalb du eine gute Feinmotorik mitbringen solltest.

Selbstständiges Arbeiten, Sorgfalt und Präzision bei der Vorlagenerstellung sowie im Umgang mit den Materialien, die gestanzt und geschnitten werden müssen, sind für Schuhfertiger ebenfalls unverzichtbar.

Speziell das Arbeiten im Akkord verlangt zudem eine hohe Team- und Konzentrationsfähigkeit von dir.




Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Schuhfertiger aus?

Die Zahl der Ausbildungsplätze für Schuhfertiger ist in Deutschland nicht besonders hoch. Umso besser, wenn du deine Ausbildung erfolgreich abschließt, denn insgesamt handelt es sich um eine krisensichere Branche, für die namhafte Hersteller viele interessante Stellen anbieten.

Möchtest du dich beruflich weiterentwickeln, stehen dir verschiedene Wege offen. So kannst du eine Aufstiegsweiterbildung zum Industriemeister machen oder eine Spezialisierung für bestimmte Fertigungsverfahren anstreben.

Hast du eine Hochschulzugangsberechtigung, kannst du dich über ein Studium in einem relevanten Fach höher qualifizieren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.