
Ausbildung zum/zur Textilgestalter/in (m/w/d)

Inhaltsverzeichnis
Die Textilgestalterin bzw. Textilgestalter Ausbildung ist auf jeden Fall eine Ausbildung mit Zukunft. Die Gestaltung und die Herstellung von Textilien wie Stickereien, Strickwaren, Webarbeiten oder Gewebe sind die Hauptaufgaben für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Beruf.
Nicht nur Bekleidung, sondern auch Gardinen oder Tischwäsche sind Textilien, die du als Textilgestalter/in herstellst oder bearbeitest. Du kannst also aus einem Hobby oder einer Leidenschaft einen Beruf machen, wenn der Umgang mit Stoffen und Bekleidung schon in deiner Schulzeit zu deinen Hobbies gehörte.
Welche Tätigkeiten übernimmst du in der Textilgestalter/in Ausbildung?
Die Ausbildung als Textilgestalterin bzw. Textilgestalterist eine klassische duale Ausbildung. In dieser Ausbildungsform bist du in der Regel zwei Tage pro Woche in der Berufsschule, wo du die theoretischen Grundlagen des Berufs lernst.
Die verbleibenden Arbeitstage pro Woche verbringst du im Ausbildungsbetrieb, wo dir die Praxis durch die Ausbilderinnen und Ausbilder gezeigt wird. Du wirst im Ausbildungsbetrieb sehr schnell in die Tätigkeiten des Betriebes eingebunden.
Nachdem dir die Sicherheitsregeln und die Maschinen sowie Räumlichkeiten gezeigt wurden, wirst du durch deine Ausbilder/innen direkt in die Praxis eingeführt. Du erstellst zunächst einige Übungsstücke, bevor du die Mitarbeiter des Betriebes unterstützen kannst oder sogar schon erste kleine Teile selbst fertigst. Nichts ersetzt die Praxis und die Übung beim Erlernen eines Berufes.
Dauer und Ablauf der Textilgestalter Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung der Industrie- und Handwerkskammer statt und nach dem dritten Ausbildungsjahr findet die Abschlussprüfung statt.
In deiner schulischen Ausbildung lernst du die theoretischen Grundlagen deines Berufs. Du lernst die verschiedenen Stoff- und Lederarten kennen, die Gewebe, die Garne und Faden und die Werkzeuge. Du lernst, wie du den Materialbedarf für ein Produkt feststellst, wie du ein Schnittmuster fertigst und wie du Stoffe und Materialien kombinieren kannst. Textiles und handwerkliches Gestalten wird dir in der Berufsschule ebenso gezeigt.
In der betrieblichen Ausbildung ist es wichtig, dass du zunächst die Sicherheitseinrichtungen und die Produktionsmaschinen und Ausbilder/innen kennenlernst. Du lernst den Produktionsprozess kennen, welche Materialien die Maschinen verarbeiten und wie man mit den Maschinen umgeht, damit sie das gewünschte Produkt herstellen.
Du lernst auch unterschiedliche Fertigungstechniken an unterschiedlichen Maschinen und in verschiedenen Produktionsstraßen kennen. Unter Umständen hast du auch Kontakt zum Kunden, um seine Wünsche in der Produktion umzusetzen und um gegebenenfalls nachzubessern. Du arbeitest im Team mit deinen Kollegen zusammen. Ihr stimmt euch ab, damit die Produktion unterbrechungsfrei läuft.
Spezialisierungen der Ausbildung
Als Textilgestalter/in im Handwerk in der Ausbildung kannst du dich auf verschiedene Fachrichtungen spezialisieren:
• Filzen
• Posamentieren
• Klöppeln
• Sticken
• Stricken
• Weben
Die verschiedenen Fachrichtungen werden in den Berufsschulen angeboten. In der Regel entscheidest du über die Wahl deines Ausbildungsbetriebes, welche Fachrichtung du wählst. Ein Betrieb erstellt selten verschiedene Arten von Textilien, sodass der Ausbildungsbetrieb auch nur Textilgestalter/innen einer bestimmten Fachrichtung ausbildet.
Beim Filzen werden aus Wolle Filzstoffe und Filzprodukte produziert. In der Fachrichtung Posamentieren werden Schmuckartikel und Zusatzteile für Bekleidung gefertigt. Klöppeln ist eine spezielle Herstellungsform für Klöppelspitze oder Klöppeldeckchen und -umrandungen.
Stricken und Sticken sind auch spezialisierte Verfahren. Durch Sticken werden Stoffprodukte verziert und individualisiert. Durch die handwerkliche Gestaltungsform Stricken werden Strickprodukte erstellt. Häufig produziert man Strickkleidung für die Winterzeit. Durch Weben werden Webprodukte hergestellt wie beispielsweise Teppiche.
Die Fachrichtung wird durch den Betrieb und die Produktion vorgegeben. Allerdings kannst du dich bei einem Stellenwechsel auch auf Arbeitsplätze als Textilgestalter/in mit anderen Schwerpunkten bewerben, denn du kannst die Spezialisierung durch Anleitung oder eine Weiterbildung leicht lernen. Die Grundlagen sind in allen Fachrichtungen gleich.
Welche Voraussetzungen musst du für Textilgestalter erfüllen?
Die schulische Voraussetzung ist mindestens ein abgeschlossener Hauptschulabschluss. Wichtig ist auch Interesse an Textilien sowie handwerkliche Fertigkeiten.
Kreativität und Sicherheit im Umgang mit Nadel und Faden sind natürlich in dem Beruf von Vorteil. Arbeitest du in einem Industriebetrieb mit Maschinen, dann ist Sorgfalt und Zuverlässigkeit sehr wichtig.
Wo kannst du nach der Textilgestalterin Ausbildung arbeiten?
Nach der Ausbildung findest du Arbeitsplätze im handwerklichen und industriellen Umfeld. Die Textilbranche allgemein ist der wesentliche Bereich, in dem sich Arbeitgeber für diese Berufe tummeln.
Auch der kleine Handwerksbetrieb ist heute wieder modern. Möglicherweise möchtest du dich auch selbständig machen.
Die Fachrichtungen können dir als Spezialisierung helfen, den richtigen Arbeitgeber zu finden. Der Hutmacher, die Schneiderei, die Filz- oder Klöppelwerkstätte sind kleine Handwerksbetriebe, die deine Qualifikation suchen.
Wie ist das Einkommen als Textilgestalter/in nach der Ausbildung?
Das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen als Textilgestalter/in beträgt 43.100 Euro. Je nach Erfahrung im Beruf bewegt sich dein Grundeinkommen brutto zwischen 25.000 Euro und 62.200 Euro pro Jahr.
Dazu kommen Urlaubsgeld, Weihnachtsgratifikation und gegebenenfalls eine Schichtzulage oder Überstundenzulage. Daneben erhältst du von deinem Arbeitgeber unter Umständen auch freiwillige oder zusätzliche tarifliche Leistungen wie betriebliche Altersvorsorge oder ein tarifliches Fahrgeld.
Welche Arbeitszeiten hast du als Textilgestalter/in?
Die Arbeitszeiten im Beruf als Textilgestalter/in sind die gewöhnlichen wöchentlichen und werktäglichen Arbeitszeiten. Im Handwerksbetrieb richten sich die Arbeitszeiten an den Öffnungszeiten des Betriebes.
In einem Industriebetrieb kann Schichtarbeit zur Auslastung der Maschinen der Fall sein. Der Beruf ist grundsätzlich für eine Teilzeitarbeitsstelle geeignet. Dies hängt jedoch von der Organisation des Handwerks- oder Industriebetriebs ab. Für das Homeoffice ist der Beruf als Textilgestalter/in ungeeignet.
Welche Besonderheiten im Job als Textilgestalter/in sind zu beachten?
Es ist eine Besonderheit in diesem Beruf, dass du im Handwerk und in der Industrie gleichermaßen Arbeitsplätze finden kannst. Du kannst dich auch in einer Marktnische selbständig machen, wenn du dein eigener Herr sein willst.
Wie sind die Zukunftsaussichten nach der Textilgestalter/in Ausbildung?
Die Zukunftsaussichten als Textilgestalter/in sind vielversprechend. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dieser Qualifikation werden in Industrie und Handwerk gesucht. Das Gehalt für diesen Beruf ist eher überdurchschnittlich für handwerkliche und industrielle Berufe.
Als Textilgestalter/in hast du Möglichkeiten, an Weiterbildungen und Anpassungsweiterbildungen an andere Fachrichtungen teilzunehmen.
Du kannst auch noch betriebswirtschaftliche Inhalte lernen und dich selbständig machen. All das trägt dazu bei, dass der Beruf zukunftssicher ist. Der Beruf kann aus der Begeisterung für das Material und das Handwerk hervorgehen. Wenn das der Grund für deinen Berufswunsch ist, dann versuche es mit einer Berufsausbildung zum/zur Textilgestalter/in.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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