
Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter/in (m/w/d)

Überall in unseren Straßen stoßen wir auf Baustellen. Manchmal wird der Straßenbelag erneuert, werden die Kanäle saniert oder neu gebaut, Glasfaserleitungen für schnelles Internet gelegt oder es finden Gleisbauarbeiten für die Straßenbahn statt. Ein Beruf wird für all diese Arbeiten dringend gebraucht: der/die Tiefbaufacharbeiter/in.
Inhaltsverzeichnis
Während der Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung kannst du zunächst eine allgemeine Ausbildung mit Gesellenbrief abschließen und dich dann in einer Spezialisierung in dem Gebiet ausbilden lassen, das dich besonders interessiert. Also, – warum nicht eine Ausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in, einem Beruf mit Zukunft, beginnen.
Welche Tätigkeiten übernimmt man in der Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung?
Die Ausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in ist eine duale Ausbildung. Du lernst die Praxis in einem Bauunternehmen, das auf Tiefbauarbeiten spezialisiert ist. Zusätzlich wirst du an zwei Tagen pro Woche in der Berufsschule in der Theorie des Tiefbaus und in allgemeinen Themen unterrichtet.
Neben den allgemeinen Fächern der Berufsschule wie Deutsch, Mathematik oder Rechnungswesen lernst du dein Gewerk in verschiedenen Fächern, die sich mit folgenden Grundlagen beschäftigen:
• Einrichten einer Baustelle
• Sicherheitsvorkehrungen, Absperrungen
• Erdarbeiten und Fundamente
• Schalungen für Betongussteile
• Werkzeuge und Maschinen
All das musst du zunächst kennenlernen, damit du in deinem Ausbildungsbetrieb eine ordentliche Arbeit als Auszubildende/r und später als ausgebildete/r Tiefbaufacharbeiter/in leisten kannst.
Im Ausbildungsbetrieb kannst du von Anfang an mithelfen. Deine Ausbilder zeigen dir zunächst den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen sowie Sicherheitseinrichtungen. Danach kannst du in den aktuell laufenden Bauarbeiten deine Ausbilder unterstützen und direkt in der Praxis den Job des/der Tiefbauchfacharbeiters/in erlernen.
Du bekommst zunächst kleinere Aufträge oder richtest die Baustelle zusammen mit erfahrenen Facharbeitern ein. Nach entsprechender Erfahrung kannst du Aufträge auf der Baustelle selbständig oder im Team mit anderen Facharbeitern erledigen.
Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?
Die Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung dauert zwei Jahre. Nach diesen zwei Jahren schließt du diese Ausbildung mit einer Gesellenprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab und spezialisierst dich dann in der Regel für ein weiteres, drittes Lehrjahr in einer der folgenden Fachrichtungen:
• Straßenbauer
• Gleisbauer
• Kanalbauer
• Rohrleitungsbauer
• Brunnenbauer
• Spezialtiefbauer
Wenn du drei Ausbildungsjahre dabeibleibst, hast du damit zwei Ausbildungen abgelegt und bist auf die Arbeit in deinem Fachgebiet optimal vorbereitet.
Während der Praxis in deinem Ausbildungsbetrieb wirst du in vielen Fähigkeiten und praktischen Arbeiten geschult. Zunächst wird dir gezeigt, wir Baustellen ordentlich abgesichert werden. Das können Absperrungen auf Straßen sein oder Absturzsicherungen an Baugruben. Das uneingeschränkte Tragen von Sicherheitsausrüstung wie Warnweste, Helm, Handschuhe und Sicherheitsschuhwerk ist Pflicht in dem Beruf.
Die weiteren Arbeiten, in denen du geschult wirst, hängen stark von dem Fachgebiet deines Ausbildungsbetriebes ab. Die Tätigkeiten können so aussehen:
• Planung von Bauarbeiten
• Lesen und Umsetzen von Bauplänen
• Aufbau von Schalungen für Betonguss
• Mischen von Mörtel, Putz oder Beton
• Bedienung von Maschinen und Werkzeugen
• Einbringen von Beton in ein Bauwerk
• Herstellen von Kanälen, Entwässerungen oder anderer baulicher Maßnahmen
• Aufbau von Ver- und Entsorgungssystemen
• Verlegung von Rohren und Kanälen
• Einbau von Hausanschlüssen
• Aufbau von Straßenbelägen, Straßenentwässerung
• Einbringen von Bitumen, Teer oder Asphalt
• Verlegung von Bauplatten, Wegen und Randsteinen
• Einbau von Versorgungsöffnungen
Die Liste kann noch beliebig verlängert werden. Es hängt ganz von dem Ausbildungsbetrieb ab, in dem du deine Berufsausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in machst, welche Arbeiten du schließlich lernst und ausführst. Und so hängt auch in der Konsequenz die Möglichkeit der Spezialisierung im Anschluss an den ersten Ausbildungsabschnitt ganz wesentlich von deinem Ausbildungsbetrieb ab.
Machst du deine Ausbildung in einem Straßenbaubetrieb, dann wird als Fachrichtung für die Spezialisierung nur Straßenbauer möglich sein. Es gibt wenige große Bauunternehmen, die mehr als eine Fachrichtung für die Spezialisierung anbieten. Du solltest das im Rahmen deiner Bewerbung für die Ausbildung erfragen.
Welche Voraussetzungen musst du für die Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung erfüllen?
Als Schulabschluss für die Ausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in wird mindestens der Hauptschulabschluss empfohlen. Neben diesen schulischen Voraussetzungen solltest du handwerklich geschickt sein. Der Beruf wird auch bei Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter draußen ausgeführt. Damit musst du zurechtkommen, wenn du diesen Beruf ergreifen willst.
Wo kannst du nach der Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung arbeiten?
Nach deiner Ausbildung kannst du in allen Betrieben arbeiten, die sich mit Tiefbau beschäftigen. Auch Betriebe, die sich mit Wasserbau oder Wasserentsorgung beschäftigen, können deine Arbeitgeber werden.
Du kannst um ein Ausbildungsjahr verlängern und dich in einem der Fachrichtungen als Schwerpunkt ausbilden lassen. Dann sind es vor allem Unternehmen, die auf Straßenbau oder Gleisbau spezialisiert sind, welche freie Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Es ist möglich im Hochbau als Quereinsteiger zu arbeiten. Dann beschäftigst du dich mit dem Bau von Wohnungs- oder Gewerbeimmobilien.
Was verdienst du als Tiefbaufacharbeiter/in nach der Ausbildung?
Nach einer abgeschlossenen Tiefbaufacharbeiter/in Ausbildung verdienst du als Grundgehalt je nach Erfahrung zwischen 20.000 Euro brutto pro Jahr und 40.000 Euro brutto pro Jahr. Dein durchschnittliches Jahresbruttogehalt liegt bei etwa 30.000 Euro.
Zu diesem Grundgehalt kommen noch betriebliche oder tarifliche Leistungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgratifikation. Auch freiwillige Leistungen wie eine betriebliche Altersversorgung oder ein Jobticket können noch dazukommen.
Unter Umständen kommen noch Zulagen für Nachtarbeit, Überstunden, Wochenendarbeit oder Schichtarbeit dazu. Nicht selten müssen Baustellen schnell fertig werden und das Bauunternehmen greift auf solche Arbeitsmodelle zurück.
Welche Arbeitszeiten hast du als Tiefbaufacharbeiter/in?
Die üblichen Arbeitszeiten liegen eher vom frühen Morgen bis in den frühen Abend. In der Regel arbeitest du als Tiefbaufacharbeiter/in an fünf oder sechs Tagen pro Woche. Aber es gibt auch Baustellen, auf denen am Wochenende oder mit Schichtplänen gearbeitet wird.
Gibt es Besonderheiten im Job als Tiefbaufacharbeiter/in zu beachten?
Baustellen im Tiefbau sind draußen. Du musst dich auf Wind und Wetter einstellen. Je nach Strenge des Frosts ist in den Wintermonaten Kurzarbeit möglich. Weiter ist besondere Sicherheit in diesem Beruf geboten. In nicht vielen anderen Berufen musst du so viel auf Sicherheit achten, wie im Baugewerbe. Schutzkleidung, die ganz oder zum Teil der Arbeitgeber stellt, ist immer zu tragen.
Wie sehen deine Zukunftsaussichten als Tiefbaufacharbeiter/in aus?
Die Zukunftsaussichten im Tiefbau sind sehr gut hinsichtlich Jobs. Hoch qualifizierte Arbeitskräfte werden auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Sicher gibt es auch Konkurrenz durch Arbeitnehmer, die aus anderen europäischen Ländern auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, aber wenn du dich weiterbildest und qualifizierst, hast du sehr gute Zukunftsaussichten in dem Beruf. Also, – los geht es mit einer Berufsausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in!
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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