
Ausbildung zum Tierwirt/in (m/w/d)

Wenn du einen Beruf in der Landwirtschaft suchst, gerne Tiere pflegst und fütterst, dann ist eine Tierwirt/in Ausbildung genau das Richtige für dich. In diesem Beruf hast du jeden Tag mit Tieren zu tun. Du pflegst und fütterst sie.
Inhaltsverzeichnis
Du züchtest Tiere und produzierst Lebensmittel durch deine Tiere. Häufig bist du in diesem Beruf selbständig, dein eigener Herr und den ganzen Tag in der Natur oder bei den Tieren. Wenn das dein Interesse ist, dann versuche es mit einer Berufsausbildung als Tierwirt/in
Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?
Die Ausbildung zum/zur Tierwirt/in dauert drei Jahre. Die Ausbildung zum/zur Tierwirt/in ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule lernst und die praktischen Grundlagen in deinem Ausbildungsbetrieb.
Erstes Ausbildungsjahr
Im ersten Ausbildungsjahr beschäftigst du dich mit den allgemeinen Grundlagen des Berufes. Dazu gehören die folgenden Kenntnisse:
- Umgang mit den Maschinen, Werkzeugen und Geräten
- Pflege und Reinigung von Stallungen und Unterkünften
- Biologie der Tiere
- Moderne tiergerechte Haltung
Zweites Ausbildungsjahr
Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern sich deine Kenntnisse um folgende Bereiche:
- Zucht und Vermehrung von Tieren
- Medizinische Pflege und Umgang mit Krankheiten der Tiere
- Gewinnung & Herstellung von Lebensmitteln aus der Tierhaltung
Es geht nicht nur um die Vermehrung, sondern auch darum, wie du die Tiere hältst, damit sie erwachsen werden & selbst später als Lebensmittel dienen können. Es geht vor allem darum, den Tierbestand gesund zu erhalten. Tierseuchen, die von außen in den Tierbestand eingebracht werden können, sind auch ein wichtiges Thema, das du kennen musst.
Drittes Ausbildungsjahr
Nach dem zweiten Ausbildungsjahr legst du eine Zwischenprüfung ab und nach dem dritten Jahr findet die Abschlussprüfung statt. Nach der Zwischenprüfung, also für das dritte Ausbildungsjahr, legst du dich für eine Fachrichtung deiner Tierwirt Ausbildung fest:
- Rinderhaltung
- Schweinehaltung
- Geflügelhaltung
- Schafhaltung
- Imkerei
Nach der Wahl des Schwerpunktes lernst du im dritten Ausbildungsjahr vor allem speziell die Fachrichtung deiner Wahl kennen. In der Regel wird sich die Wahl deines Schwerpunktes nach dem richten, was dein Ausbildungsbetrieb anbieten kann.
Also, wenn du in einem Schweinemastbetrieb deine Ausbildung begonnen hast, dann ist die Fachrichtung Schweinehaltung deine Wahl. Wenn du in einem landwirtschaftlichen Betrieb lernst, der mehrere Fachrichtungen anbietet, hast du natürlich eine gewisse Freiheit, was die Wahl angeht.
Du kannst nach deiner Tierwirtin Ausbildung durch eine Anpassungsqualifikation auch noch eine andere Fachrichtung kennenlernen und deine Kenntnisse verbreitern.
Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Tierwirt/in während der Ausbildung?
Während deiner Ausbildung als Tierwirt bzw. Tierwirtin wirst du folgende Tätigkeiten ausführen:
- Dich um Tiere haltungsgerecht kümmern und sie füttern
- Tiere pflegen & züchten
- Maschinen und Werkzeuge dieses Berufs bedienen
- Lebensmittel wie Eier aus der Tierhaltung gewinnen
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Tierwirt/in zu werden?
Die schulische Voraussetzung für die Berufsausbildung zum/zur Tierwirt/in ist der Hauptschulabschluss. Ein Teil der Auszubildenden hat einen mittleren Ausbildungsabschluss, aber eine Hauptschulausbildung reicht.
Es kommt zusätzlich auch auf andere Voraussetzungen an. So musst du tierlieb sein, um diesen Beruf verantwortungsvoll ausführen zu können. Sorgfalt und Zuverlässigkeit sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen. Die Tiere verlassen sich auf dich und wollen regelmäßig gefüttert und gemolken werden.
Die Tätigkeiten in diesem Beruf sind nicht immer angenehm. Du musst ausmisten können und es wird bei der Geburt eines Rindes auch mal blutig. Technisches Verständnis ist ebenfalls wichtig, denn du hast häufig mit Maschinen und Werkzeugen zu tun.
Wo kannst du nach deiner Ausbildung als Tierwirt/in arbeiten?
Nach Abschluss deiner Tierwirt/in Ausbildung kannst du in folgenden Unternehmen arbeiten:
- Landwirtschaftliche Betriebe mit Rinderaufzucht
- Industrielle Mastbetriebe
- Besamungsstationen
- Imkereien
- Selbstständigkeit
- Berufs- und Interessenverbänden
Manche Tierwirte/innen sind auch Nebenerwerbslandwirte. Sie gehen einem Hauptberuf nach und haben in ihrer Freizeit einen Geflügelbetrieb oder eine Imkerei. Manche Tiere benötigen weniger Pflege als andere. Eine begrenzte Menge Geflügel oder Bienen benötigen nicht so viel Betreuung wie ein Schweinezuchtbetrieb.
Was verdienst du nach der Tierwirt/in Ausbildung?
Das Tierwirt/in Gehalt liegt im Durchschnitt bei 29.160 Euro brutto pro Jahr. Dazu kommen in Industriebetrieben noch Zulagen für Wochenenddienste oder Schichtdienste. Unter Umständen kommen auch noch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld zu diesem Grundgehalt dazu.
Welche Arbeitszeiten hast du als Tierwirt/in?
Tiere kennen kein Wochenende. Deshalb sind Wochenenddienste in industriellen Mastbetrieben keine Ausnahme. In der Landwirtschaft muss man ebenso am Wochenende zumindest die Tiere füttern oder die Kühe melken. Das gehört zu diesem Beruf dazu.
Gibt es Besonderheiten in der Ausbildung als Tierwirt/in zu beachten?
Die Besonderheit in der Ausbildung zum Tierwirt/in ist die Arbeit mit den Tieren. Du bist den ganzen Tag von den Tieren umgeben, die dein Leben erfüllen. Auch der Alltag in der Natur kann für den Einzelnen etwas ganz Besonderes sein.
Wie sind deine Zukunftsaussichten nach der Ausbildug?
Die Aussichten auf Jobs als ausgebildete/r Tierwirt/in sind sehr gut. Unsere Gesellschaft benötigt Nahrungsmittel auch in Zukunft. Wenn du Interesse daran hast, kannst du dich nach der Tierwirt Ausbildung noch weiterbilden. Du kannst dich zum Landwirtschaftsmeister ausbilden lassen oder zum Natur- und Landschaftspfleger. Auch ein Studium im Bereich Landwirtschaft ist eine Möglichkeit, die du wahrnehmen kannst. Also, wenn du gut mit Tieren umgehen kannst und sorgfältig und zuverlässig bist, dann versuche es mit einer Berufsausbildung zum/zur Tierwirt/in.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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