Und plötzlich ist alles anders: Du wurdest gekündigt, der Job ist weg und nun hast du das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen. Eine Kündigung ist für jeden Betroffenen ein großer Schock, den es erst einmal zu verdauen gilt. Insbesondere dann, wenn die Entlassung nicht selbst verschuldet wurde, wie beispielsweise bei einer betriebsbedingten Kündigung.

In so einer Situation bist du dazu gezwungen, dich nach jahrelanger Festanstellung erneut auf Jobsuche zu begeben. Das ist zwar mühsam, doch Rückschläge sind im Leben nun mal leider unvermeidlich und deshalb auch keine Schande. Jetzt heißt es: weitermachen. Wir nehmen dich an die Hand und zeigen dir Schritt für Schritt, wie du nach einer Entlassung zu einem neuen Job gelangst, worauf du bei deiner Bewerbung achten solltest und wie du die Kündigung im Lebenslauf am besten verpackst.

Hier sind 5 Schritte zu deinem neuen Job.

Schritt 1: Die eigene Einstellung ändern

Eine Kündigung fühlt sich niemals gut an und oft leidet auch das Selbstbewusstsein massiv darunter. Ständig fragt man sich, was man nur falsch gemacht hat. Die ungewohnte Situation kann Betroffene vorübergehend in eine große Krise stürzen und in ein mentales Tief werfen, aus dem es schwer ist, wieder herauszukommen. Es ist vollkommen normal, nach einem Jobverlust eine Art Trauerphase zu durchleben, immerhin ändert sich von heute auf morgen der komplette Alltag.

Nimm dir deshalb Zeit für dich und gib dir den Raum, den Verlust zu verarbeiten und dich wieder zu sammeln, bevor du deine erste Bewerbung verschickst. Sobald du den ersten Schock verdaut hast, kannst du die Umstände dazu nutzen und über dein Leben reflektieren. Vielleicht ist es jetzt Zeit für einen Neuanfang in Form einer beruflichen Neuorientierung, und wer weiß, eventuell findest du nun sogar einen Job, der viel besser zu dir passt. Du konntest dein Potenzial bei deinem alten Arbeitgeber nie voll entfalten? Dann versuche nun ein Unternehmen zu finden, das dir mehr Entwicklungsspielraum bietet. Mache weiter und gib nicht so schnell auf. Heutzutage ist es auch nicht mehr so schlimm, wenn man sich eine kleine Auszeit nimmt, solange man diese plausibel erklären kann.

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Schritt 2: Auf Jobsuche gehen

Wieder ganz am Anfang zu stehen, kann also auch eine Chance sein. Bevor du nun losziehst, um dir einen Job zu holen, stelle dir folgende Fragen:

  • Möchte ich etwas in meinem beruflichen Leben verändern?
  • Wenn ja: Was genau möchte ich verändern?
  • Wo liegen meine Prioritäten?
  • Was wünsche ich mir von meinem nächsten Arbeitgeber?
  • Möchte ich einen Neuanfang wagen und es als Quereinsteiger versuchen?

Vielleicht ist es schon eine kleine Ewigkeit her, seitdem du die letzte Bewerbung verschickt hast. In unserer schnelllebigen Welt hat sich seitdem viel verändert, weshalb deine Unterlagen unbedingt ein Update brauchen. Deshalb ist es wichtig, dich wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

Folgende Artikel können dir dabei behilflich sein:

Schritt 3: Passende Bewerbungsunterlagen erstellen

Nun bist du auf dem neuesten Stand, was Bewerbungsanschreiben angeht. Doch wie erklärst du die Kündigung im Lebenslauf? Wichtig ist, auf keinen Fall zu lügen oder versuchen, die Entlassung zu verschleiern, denn das kann ganz schnell nach hinten losgehen. Falsche Angaben im Lebenslauf sind kein Kavaliersdelikt. Stattdessen solltest du dich selbstbewusst zeigen und dabei knapp und sachlich bleiben.

Tipp: Beschreibe dich nie als arbeitslos, sondern als arbeitssuchend. Dies zeigt, dass du aktiv nach einem neuen Job suchst.

Ist deine Entlassung nicht selbstverschuldet, kannst du dies gerne im Lebenslauf erwähnen. Dafür fügst du einfach einen kleinen Zusatz wie beispielsweise „Betriebsbedingter Stellenabbau“ in Klammern hinzu und legst eventuell noch einen Pressebericht bei, der dies belegt. Sollte die Kündigung aus einem anderen Grund erfolgt sein, ist es besser, wenn du in deiner Bewerbung erst einmal nicht näher darauf eingehst. Hebe dir das für dein Vorstellungsgespräch auf, denn dort wirst du höchstwahrscheinlich sowieso darauf angesprochen. Hast du selbst gekündigt und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, kannst du gerne kurz erörtern, warum du dies getan hast. Beispielsweise, weil du eine neue Herausforderung suchst oder dich neu orientieren möchtest.

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Tipp: Wenn dein Arbeitsverhältnis aktuell noch nicht beendet ist, musst du die Kündigung nicht unbedingt erwähnen und kannst stattdessen einfach nur angeben, ab wann du verfügbar bist.

Auch bei der Formatierung kann man ein wenig tricksen, um die Kündigung oder die aktuelle Arbeitslosigkeit nicht so präsent wirken zu lassen. Obwohl normalerweise eine anti-chronologische Darstellung im Lebenslauf üblich ist, könntest du darüber nachdenken, hier ausnahmsweise die Regeln zu brechen und eine chronologische Darstellung zu wählen, da dich diese eventuell in ein besseres Licht rückt. 

Wenig sinnvoll ist es, die Kündigung lang und breit im Anschreiben zu erklären. Hier hast du sowieso bereits nur wenig Platz, um den Arbeitgeber von dir zu überzeugen. Nutze diesen deshalb lieber dazu, all die Gründe aufzulisten, wieso du die perfekte Person für den Job bist. 

Nutze dafür auch gerne folgende Tipps:

Wichtig: Bemühe dich unbedingt darum, von deinem ehemaligen Arbeitgeber ein gutes, qualifiziertes Arbeitszeugnis zu bekommen, selbst wenn die Kündigung aufgrund von Meinungsverschiedenheiten erfolgte. Nach aktueller Rechtsprechung muss das Zeugnis dazu beitragen, deine Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern.

Schritt 4: Die Lücke sinnvoll nutzen

Waren Lücken im Lebenslauf früher noch sehr gefürchtet, sind sie heute meist kein Problem mehr. Tatsächlich nehmen sich immer mehr Menschen kleine Auszeiten oder ein Sabbatical, beispielsweise um sich um Angehörige zu kümmern oder auch, um sich persönliche Träume wie das Reisen zu erfüllen. Sollte aufgrund einer Entlassung eine Lücke in deinem Lebenslauf entstehen, mindert dies also in der Regel nicht sofort deine Jobchancen.

Wichtig ist allerdings, dass du diese Lücke mit etwas Sinnvollem füllst. So kannst du deine Zeit beispielsweise dazu nutzen, einen Sprachkurs zu machen oder ein Ehrenamt auszuüben. Gerade letzteres ist taktisch sehr klug, da dies im Lebenslauf als eigene Station angegeben werden kann, wodurch die Arbeitslosigkeit weniger auffällt.

Mehr zum Thema kannst du in diesem Artikel lesen: Lücken im Lebenslauf: So kannst du sie erklären

Von einer „Lücke“ im Lebenslauf wird übrigens erst ab drei Monaten Arbeitslosigkeit gesprochen.

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Schritt 5: Das Bewerbungsgespräch meistern

Es ist so weit: Du hast deine erste Einladung zu einem Bewerbungsgespräch bekommen. Jetzt kannst du dich endlich beweisen. Gute Vorbereitung ist alles, weshalb du dir vor dem Gespräch unbedingt noch ein paar Gedanken zu möglichen Fragen und Antworten machen solltest. Auch sonst gibt es einige Tricks, die dir weiterhelfen.

Ein paar davon haben wir hier zusammengestellt:

Im Laufe des Gesprächs wird der Personaler vermutlich irgendwann deine Kündigung ansprechen. Doch das ist kein Problem, denn selbstverständlich bist du bestens darauf vorbereitet. Bleib ehrlich und versuche auf keinen Fall, dich zu rechtfertigen. Schlecht über deinen alten Arbeitgeber zu sprechen ist ein absolutes No-Go. Auch eine selbstverschuldete Kündigung lässt sich in den meisten Fällen plausibel erklären, ohne dabei die Wahrheit zu verschleiern.

Vielleicht gab es unterschiedliche Auffassungen über deine berufliche Entwicklung oder du bist freiwillig gegangen, weil du das Gefühl hattest, unter deinen Möglichkeiten zu bleiben. Wichtig ist, die passende Formulierung zu finden. Erkläre den Tatbestand sachlich und knapp und versuche dann, das Gespräch wieder auf die Gegenwart zu lenken und dein Gegenüber davon zu überzeugen, dass du genau die richtige Person für diese Stelle bist.

Übrigens bist du in keiner Weise dazu verpflichtet, dich zu deiner Kündigung zu äußern. Allerdings solltest du dies, sofern du darauf angesprochen wirst, trotzdem tun. Andernfalls könnte der Personaler denken, dass du etwas zu verheimlichen hast. Egal, welche Erklärung du lieferst – sie sollte ehrlich, wertschätzend und knapp sein.

Fazit

Eine Entlassung tut weh, doch sie deutet nicht immer automatisch auf die Inkompetenz des Arbeitnehmers hin, sondern kann viele verschiedene Gründe haben. Diese Gründe musst du in der Bewerbung nicht unbedingt ausführlich erläutern, unter gewissen Umständen ist es aber sinnvoll, sie dennoch kurz anzumerken. Unabhängig vom Kündigungsgrund ist es in jedem Fall wichtig, ehrlich und respektvoll zu bleiben.

Mit einer guten Vorbereitung und durchdachten Unterlagen ist deine Bewerbung für den Jobmarkt wieder bestens gerüstet. Lass dich von einer Kündigung also keinesfalls einschüchtern und versuche, wieder nach vorne zu blicken, sobald der Schock verdaut ist. Vielleicht gelingt es dir ja, die Kündigung als Chance zu sehen. Denn nun hast du die Möglichkeit, einen noch besseren Arbeitgeber zu finden oder endlich den Neuanfang zu wagen, von dem du schon so lange heimlich geträumt hast.

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