Digitalisierung: Auswirkungen und Folgen für die Arbeitswelt
Die Digitalisierung ist allgegenwärtig und beeinflusst sowohl die Gesellschaft als auch den Arbeitsmarkt enorm. Mittlerweile sind digitale Technologien an vielen Arbeitsplätzen kaum mehr wegzudenken. Die Digitalisierung ist dynamisch und hat viele Gesichter, weshalb es schwer ist, eine genaue Prognose für die Zukunft zu erstellen. Durch die Corona-Pandemie ist das Homeoffice zudem zu einem neuen Standard geworden, was die Arbeitswelt ebenfalls stark geprägt und die Digitalisierung beschleunigt hat.
Inhaltsverzeichnis
Auch Jobsharing und Coworking-Spaces gehören zur neuen Arbeitswelt – der Arbeitswelt 4.0. All diese Entwicklungen werfen eine Frage auf, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer beschäftigt: Wie wirkt sich die Digitalisierung weiterhin auf den deutschen Arbeitsmarkt aus? Welche Herausforderungen gibt es und welche Chancen tun sich auf?
Was ist Industrie 4.0?
Die voranschreitende Digitalisierung führt innerhalb von Unternehmen – insbesondere von Industrieunternehmen – zu vielen Veränderungen. Moderne Maschinen bieten die Möglichkeit, Prozesse zu verkürzen und zu optimieren. Zudem können neue Technologien wie KI (Künstliche Intelligenz) und Augmented Reality in vielen Bereichen effizient eingesetzt werden. Der digitale Wandel wirkt sich daher definitiv auf den Arbeitsalltag aus und stellt Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowohl vor neue Anforderungen als auch vor neue Möglichkeiten. Fachleute bezeichnen die Digitalisierung oder vierte industrielle Revolution auch als Industrie 4.0.
Die drei Kernaspekte der Industrie 4.0 sind:
- Internet der Dinge (IoT)
- Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien
- Automatisierung von Geschäftsprozessen
New Work: Ein neues Verständnis von Arbeit
Die Digitalisierung verändert nicht nur die Arbeitsweisen, sondern auch die Einstellung zur Arbeit bzw. die Unternehmenskulturen – Stichwörter: New Work und Arbeiten 4.0. New Work meint ein neues Verständnis von Arbeit – weg vom „Nine-to-Five“-Job und hin zu mehr Selbstverwirklichung und Flexibilität. Der alte Standard passt nicht mehr in unsere moderne Welt, in der immer mehr möglich wird.
Vor allem jüngere Generationen fordern ein Umdenken in der Arbeitswelt hin zu besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit, flacheren Hierarchien und keiner Bindung an feste Orte oder Zeiten. Hier kommen Homeoffice, Gleitzeit, Coworking Spaces und Jobsharing ins Spiel. Die stetige Entwicklung neuer digitaler Technologien bietet zu diesem Thema viele Chancen und Möglichkeiten.
Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt
Immer wieder hört man, dass die Digitalisierung einige Jobs abschaffen wird, weshalb viele der Zukunft mit Sorge entgegenblicken. Viele Prozesse werden im Zuge der Transformation automatisiert, was definitiv Arbeitsplätze kosten wird. Einige Berufe werden komplett durch Maschinen ersetzt, insbesondere in den Branchen Logistik, Transport und Industrieproduktion. Auch einige Serviceleistungen werden davon betroffen sein. Allerdings können selbst Experten nicht sicher sagen, welche weiteren Berufe in Zukunft außerdem in Gefahr sind, da die Digitalisierung sehr dynamisch ist.
Zwar kostet die Digitalisierung einige Arbeitsplätze, doch gleichzeitig erschafft sie auch viele neue Jobs. Branchen, die jetzt extrem gefragt sind, sind Medien, Telekommunikation und Technologie. Hier werden sich in Zukunft sehr wahrscheinlich viele neue Berufsfelder bilden. Generell werden Akademiker künftig immer mehr gefragt sein, vor allem, wenn sie in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik oder Technik ausgebildet sind.
Manche Jobs werden vermutlich nicht ganz verschwinden, sondern sich lediglich verändern. So können die Anforderungen angepasst werden, und sich dadurch die Ausbildungen verändern und mehr auf digitale Techniken spezialisiert sein. Auch das Thema Social Media wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen und zunehmend von Unternehmen als Marketing-Tool genutzt werden. Dadurch locken sie jüngere Generationen an und beweisen, dass sie die Digitalisierung clever nutzen, anstatt sich vor ihr zu fürchten. Generell werden sich die geforderten Qualifikationen in verschiedenen Berufen vermutlich künftig viel mehr ähneln, als das jetzt der Fall ist. Das macht es einfacher, den Beruf oder die Branche zu wechseln, wenn man möchte.
Einige Experten sind der Überzeugung, dass künstliche Intelligenz in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren so weit ist, dass sie sogar Berufe mittlerer Qualifikationsstufe wie beispielsweise Steuerberater, Buchhalter und Sekretariatskraft übernehmen kann. Dagegen sind viele als gering qualifiziert eingestufte Tätigkeiten nicht automatisierbar. Dies hätte zur Folge, dass die Schere zwischen Gut- und Geringverdiener weiter zunimmt. Allerdings ist dies nur eine von vielen Theorien.
Digitalisierung und demografischer Wandel
Durch die Überalterung der Gesellschaft wird die arbeitsfähige Bevölkerung in den nächsten 20 Jahren enorm schrumpfen. Somit wird es mehr Arbeit für weniger Beschäftigte geben. Experten sind daher der Meinung, dass diese Tatsache die Automatisierung in der Arbeitswelt weiter vorantreiben wird, sodass immer mehr Arbeit von Maschinen übernommen werden kann, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen.
Vor- und Nachteile der Digitalisierung
Die Digitalisierung bietet also sowohl Vor- als auch Nachteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Hier ist ein kurzer Überblick über die Chancen und Risiken, die die Veränderung mit sich bringt.
Vorteile
- flexiblerer Arbeitsalltag
- mobiles Arbeiten
- ausgeglichenere Work-Life-Balance
- Homeoffice und Remote Work
- bessere Vernetzung
- Effizienz durch automatisierte Prozesse
- flexible Arbeitszeiten
- Lockerung von Hierarchien
- Umstrukturierung des Lernens
- bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- neue, interessante Berufe
- Wegfall uninteressanter Arbeit bzw. Routinearbeit
- Zwischenmenschliches gewinnt an Wert, da es nicht von Maschinen übernommen werden kann
Nachteile
- ständige Erreichbarkeit
- psychische Herausforderungen
- Abschaffung bestimmter Berufe
- Fachkräftemangel in neuen Arbeitsbereichen
- verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit
- Übertechnisierung
- soziale Ungleichheiten durch Umverteilung des Vermögens
- Vereinsamung durch weniger soziale Kontakte
- evtl. größere Schere zwischen Arm und Reich
Neue Kompetenzen
Die digitale Transformation fordert neue Kompetenzen von Arbeitnehmern. Arbeitsanforderungen und Rollen verschieben sich. So behaupten einige Experten, dass weniger die Anzahl der Arbeitsplätze ein Problem sein wird, sondern mehr die Auswirkungen auf die Qualifikationen, Kompetenzen und Art der Arbeit.
Fazit
Bei der Diskussion zum Thema Digitalisierung und ihre Auswirkungen gibt es verschiedene Meinungen. Die Kritiker befürchten in Zukunft viele Arbeitslose durch den Einsatz von Robotern und Maschinen sowie durch den Wegfall einiger Berufe. Die Befürworter dagegen sehen zahlreiche Chancen in der Digitalisierung, ein neues Wirtschaftswunder und viele neue und interessantere Jobs. Die Digitalisierung ist ein gesellschaftlicher Prozess, den es mitzugestalten gilt.
Alle möglichen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt sind allerdings bisher lediglich Hypothesen. Auch Experten können nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, wie die modernen digitalen Prozesse unseren Arbeitsalltag verändern werden und welche Folgen der Wandel gesellschaftlich mich sich zieht. Doch eines ist klar: Die Digitalisierung ist Realität und lässt sich nicht mehr aufhalten. Sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte müssen sich darauf einstellen und versuchen, die Vorteile zu nutzen.
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