Ob Marketing, Mediendesign oder Architektur – wer in einem kreativen Beruf arbeitet, dem sollten niemals die Ideen ausgehen. Doch selbst der kreativste Kopf leidet irgendwann mal an einer Blockade. Nicht jeden Tag gelingt die Ideenfindung mühelos, an manchen Tagen scheint es, als wäre zu einem gewissen Thema nichts Neues mehr zu sagen oder zu erfinden. Was kann man tun, wenn einem einfach so gar nichts einfallen will? Wir haben ein paar Tipps für dich gesammelt, mit denen du deiner Kreativität wieder einen ordentlichen Booster verpassen kannst.

Was sind Kreativitätstechniken?

Kreativ zu sein bedeutet, ungewöhnliche und neue Ideen und Lösungen zu entwickeln. Dafür muss man „out of the box“ denken und auch mal von altbewährten Wegen abweichen, um neue Pfade zu entdecken. Hier gilt es, den Kopf freizumachen und mentale Schranken zu durchbrechen. 

Um die Kreativität zu fördern, können sogenannte Kreativitätstechniken eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe gelingt es, Blockaden zu überwinden und neue Visionen zu finden. Insbesondere bei Jobs im Marketing greift man oft auf solche Techniken zurück, um Inspiration zu sammeln und neue Strategien zu entdecken. Kreativitätstechniken helfen dabei, mentale Blockaden zu überwinden und mehr Struktur in die Ideenfindung zu bringen. Am besten funktionieren sie in einer Gruppe, aber auch allein kann es hilfreich sein, auf gewisse Methoden zurückzugreifen.

Kreativitätstechniken - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / alphaspirit

8 Kreativitätstechniken, die deine Ideenfindung boostern

Welche Methode funktioniert, kommt ganz auf die Gruppe an, die sie verwendet. Um eure Methode zu finden, müsst ihr erst einmal testen, was bei euch gut klappt und was nicht.  Hier sind 8 Kreativitätstechniken, die ihr im Team unbedingt einmal ausprobieren solltet.

#1: Walt-Disney-Methode

Wie der Name vermuten lässt, geht diese Methode auf den bekannten Walt Disney zurück, der für seine Kinderfilme berühmt wurde. Er erfand diese Methode, um seine eigenen Blockaden zu überwinden. Bei dieser Kreativitätstechnik handelt es sich um eine Art Rollenspiel, das die Fantasie aller Beteiligten anregen soll. Dabei gibt es drei verschiedene Charaktere: den Träumer, den Realist und den Kritiker.

Der Träumer ist der Visionär der Gruppe und sorgt für innovative Ideen, während der Realist als Macher dafür zuständig ist, diese Ideen dann auch in die Tat umzusetzen. Der Kritiker hat dabei immer ein scharfes Auge auf die beiden und sorgt dafür, dass die Qualität der Ideen stets hoch bleibt. 

Jeder Teilnehmer muss in jede der drei Rollen schlüpfen und aus den verschiedenen Sichtweisen argumentieren. Sobald alle drei Rollen von der Idee überzeugt sind, kann man das Ergebnis festhalten. Damit diese Kreativitätstechnik nicht in ein Chaos ausartet, sollte sich die Anzahl der Teilnehmer auf höchstens neun Personen begrenzen. Die Walt-Disney-Methode macht es möglich, festgefahrene Strukturen zu hinterfragen und den Blickwinkel zu wechseln. 

#2: Brainstorming

Das Brainstorming ist wohl die bekannteste Methode unter den Kreativitätstechniken. Sie wird ebenfalls von vielen Unternehmen erfolgreich zur Problemanalyse und Lösungsfindung verwendet. Kurz erklärt darf sich beim Brainstorming jedes Teammitglied einbringen und seine Ideen in den Raum werfen. Die Gruppe sollte sich mit Kritik zunächst einmal zurückhalten, sodass sich die Kreativität entfalten kann, ohne dass jemand Angst zu haben braucht, verurteilt zu werden. Wichtig ist auch, dass es einen Moderator gibt, der das Ganze koordiniert und leitet. 

Mehr zum Thema Brainstorming und welche verschiedenen Methoden es gibt, kannst du hier nachlesen:  Brainstorming im Team: 11 effiziente Methoden zur Ideenfindung

Kreativitätstechniken - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / dragana991

#3: Kollektives Notizbuch

Bei dieser Technik wird ein Notizbuch eingeführt, in dem direkt auf der ersten Seite das Problem, für das Ideen gefunden werden sollen, skizziert wird. Dieses Notizbuch wird an einen Ort gelegt, zu dem jedes Teammitglied Zugang hat. Hat irgendjemand eine spontane Idee, wird sie dort hineingeschrieben. Des Weiteren kann sich jeder einzelne von den Ideen der anderen inspirieren lassen. Falls sich das Notizbuch nur mäßig füllt, wäre es auch sinnvoll, die Regel zu setzen, dass jeder mindestens einmal am Tag etwas hineinschreiben muss. Ganz egal, wie absurd die Idee auch ist. Die gesammelten Ideen werden dann in regelmäßigen Abständen zusammen durchgesehen und besprochen. 

#4: Morphologischer Kasten

Hierbei handelt es sich um eine etwas kompliziertere Kreativitätstechnik. Das Problem wird zunächst in alle relevanten Parameter zerlegt. Dazu werden die Unterschiede definiert, beispielsweise Eigenschaften, Komponenten und Merkmale. Anschließend werden für jeden Parameter alle möglichen Ausprägungen gesammelt und notiert. Dadurch entsteht die Möglichkeit, neue Kombinationen zwischen den einzelnen Elementen zu finden. So können sie beispielsweise ausgetauscht oder komplett weggelassen werden. Zum Schluss wir das Problem dann in einer neuen Form wieder zusammengesetzt. 

Diese Kreativitätstechnik wird am besten von einer Einzelperson oder in einer sehr kleinen Gruppe von höchstens 4 Mitgliedern umgesetzt. Sie ist vor allem hilfreich, um innovative Ideen zu kreieren. 

#5: De Bono Hüte

Auch bei dieser Technik wird mit verschiedenen Rollen gespielt, was dazu auffordert, gewohnte Wege zu verlassen und Neues zu entdecken. Erfunden hat diese Methode der britische Psychologe Edward de Bono. Insgesamt gibt es sechs Rollen, die von allen Teilnehmern nacheinander eingenommen werden müssen. Wie auch bei der Walt-Disney-Methode, wird die gestellte Aufgabe aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. 

Es gibt sechs Hüte, die alle unterschiedliche Farben haben. Jede Farbe steht dabei für eine bestimmte Denkrichtung:

  • Rot: persönliche Meinung (positiv und negativ)
  • Gelb: Best-Case-Szenario
  • Weiß: Zahlen, Daten, Fakten
  • Schwarz: Risiken und Ängste
  • Grün: Träume und Visionen
  • Blau: Ordnung und Durchblick

Es bietet sich an, den Teilnehmern verschiedenfarbige Hüte aufzusetzen, alternativ können aber auch Karten oder Stifte in den jeweiligen Farben benutzt werden. 

Kreativitätstechniken - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / .shock

#6: Osborn-Checkliste

Bei dieser Kreativitätstechnik geht es nicht so sehr um die Ideenfindung, sondern mehr um die Verbesserung einer Grundidee. Hierfür geht man eine Checkliste durch, die insgesamt aus mehreren Fragen besteht. Diese sind unter anderem: 

  • Welche Bedingungen können geändert werden?
  • Weist das Problem auf andere Ideen hin?
  • Welche Eigenschaften lassen sich umgestalten?
  • Lässt sich etwas verstärken?
  • Lässt sich etwas wegnehmen?

Diese Fragen können auf Karten geschrieben und dann gezogen werden. Ihren Namen hat die Methode von ihrem Erfinder Alex Osborn, der auch als der Urvater des Brainstormings bekannt ist.

#7: Design Thinking

Auch beim Design Thinking geht es darum, die Perspektive zu wechseln. Bei dieser Kreativitätstechnik versetzt man sich in den Kopf des Kunden, weshalb die Methode häufig im Marketing oder Projektmanagement genutzt wird. Damit das gelingt, muss der Kunde vorab gründlich analysiert werden. Es stellen sich folgende Fragen:

  • Wen genau sprechen wir an?
  • Was sind die Wünsche unseres Kunden?
  • Wie können wir unseren Kunden zufriedenstellen?
  • Was sind die Bedürfnisse des Kunden?

Bei dieser Technik wird hauptsächlich visuell gearbeitet. Wie auch beim Brainstorming gibt es zunächst einmal keine falschen Ideen und jeder darf seine Gedanken in den Raum werfen, ohne sich vor Kritik zu fürchten. 

#8: Kuchen-Methode

Was haben Kuchenbacken und Ideenfindung gemeinsam? Eine ganze Menge! Die Kuchen-Methode basiert auf den klassischen Schritten beim Backen nach einem Rezept. Diese Schritte werden auf die Ideenfindung angepasst. Und so geht’s:

  • Zunächst einmal werden die Zutaten gesammelt. Diese bestehen aus Ideen, Einfällen, Gedanken, Lösungsvorschlägen und verschiedenen Informationen.
  • Als nächstes werden alle Zutaten miteinander vermengt. Es wird geschaut, welche Punkte sich verbinden lassen, was besonders erfolgsversprechend ist und welche Ideen eher weniger Sinn machen.
  • Anschließend muss der Teig ruhen. Auch Kreativität braucht eben ihre Zeit. Das bedeutet, dass sich jeder jetzt erst einmal mit etwas anderem beschäftigt, sodass das Unterbewusstsein arbeiten kann. 
  • Als letzter Schritt muss der Kuchen in den Ofen. Jetzt wird die Idee noch verfeinert und weitergedacht, bevor sie dann umgesetzt wird. 
Kreativitätstechniken - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / mixedreality

Tipps, um deine Kreativität im Alltag anzukurbeln

Um deine Kreativität zu boostern, braucht es nicht immer unbedingt eine Gruppenübung. Auch im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, in denen du sie trainieren kannst. Nutze deine Kreativität so häufig wie möglich, um sie zu stärken. Hier sind ein paar Ideen, mit denen das gelingt.

  • Schaffe dir ein Sketchbook an und kritzle darin herum
  • Schalte deinen Perfektionismus öfter aus
  • Mache dir klar, dass es keine schlechten Ideen gibt
  • Mache öfters Pause
  • Nimm dir die Zeit, dich zu langweilen
  • Stelle dir immer wieder Fragen
  • Achte auf ein gutes Umfeld
  • Setze dich öfters an einen anderen Arbeitsplatz
  • Vermeide negativen Stress
  • Übe dich in Achtsamkeit
  • Gehe spazieren
  • Achte auf Details
  • Ernähre dich mit Brainfood
  • Tausche dich mit anderen aus
  • Lasse dich von Artikeln und Büchern inspirieren
  • Übe, zu meditieren
  • Suche dir ein kreatives Hobby
  • Nimm dir eine längere Auszeit
  • Nutze Journaling
  • Erstelle ein Moodboard

Fazit

Kreativität funktioniert nicht immer auf Knopfdruck. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, mit denen man die Ideenfindung in Schwung bringen kann. Probiere aus, welche Techniken am besten für dich funktionieren und nutze diese regelmäßig, um neue Ideen zu finden und kreative Lösungen zu kreieren. 

Aktuelle Jobangebote




Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.