Job-Klischees in der IT: Nerds und Geeks?
Einsam sitzt er im dunklen Keller, starrt auf seine vier Bildschirme, auf denen endlose Zahlenreihen vorbeiflimmern, und schlürft nebenbei Energy Drinks, deren leere Dosen sich neben ihm auf dem Schreibtisch stapeln. IT-ler haben oft mit allen möglichen Vorurteilen und Klischees zu kämpfen, die sich in unseren Köpfen festgesetzt haben. Hier sind die fünf größten Klischees, die man sich als Informatiker öfter anhören muss.
Inhaltsverzeichnis
1. Informatiker ernähren sich nur von Pizza und Energy Drinks
Klischee: IT-Nerds machen sich nicht viel aus ihrem Äußeren, weshalb sie ständig Pizza und sonstiges Fast Food in sich hineinstopfen. Sport ist für sie ein Fremdwort, lieber sitzen sie den ganzen Tag und die halbe Nacht vor dem PC und halten sich mit Energy Drinks wach. Tagsüber kippen sie literweise Kaffee in sich hinein, um möglichst produktiv zu sein.
Wahrheit: Überraschung, auch in der IT arbeiten ganz normale Menschen mit unterschiedlichen Hobbys und Interessen. Viele IT-Fachkräfte betätigen sich sogar während der Mittagspause sportlich, um einen Ausgleich für das Sitzen zu schaffen. Dass die meisten ITler übergewichtig sind, entspricht auf keinen Fall der Wahrheit. Der übermäßige Kaffeekonsum ist allerdings gar nicht so weit hergeholt. Dieses Klischee können dann doch einige Informatiker bestätigen. 😉
2. Informatiker sind schüchtern und introvertiert
Klischee: Sie verachten Menschen und sitzen am liebsten den ganzen Tag im dunklen Keller und arbeiten alleine vor sich hin. Kommunikation ist nicht gerade ihr Ding, sie sind schüchtern und kommen nie wirklich aus sich heraus.
Wahrheit: IT-Spezialisten arbeiten im Arbeitsalltag tatsächlich eher selten allein, sondern meist zusammen in einem Team. Damit die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden können, muss ein ständiger Austausch stattfinden. Um die Zusammenarbeit zu optimieren, werden von den Unternehmen immer wieder neue agile Ansätze entwickelt. Des Weiteren sind Informatiker meist ziemlich hilfsbereit und offen und unterstützen andere gerne, wenn sie mal nicht weiterkommen.
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3. Informatiker sind mathematische Wunderkinder
Klischee: IT-ler konnten schon Bruchrechnen, als sie noch in die Windel gemacht haben. Sie sind mit einem außergewöhnlichen mathematischen Verständnis auf die Welt gekommen, das man so nicht lernen kann. Informatiker lieben Mathematik und brüten auch in ihrer Freizeit über mathematischen Problemen. Das Informatik-Studium schafft man nur, wenn man ein Mathegenie ist.
Wahrheit: Klar, analytisches und logisches Verständnis sind wichtig, um in der IT-Welt durchzustarten. Dennoch muss man keinesfalls ein Genie sein, wenn es um Zahlen geht. Im Studium spielt Mathematik zwar keine unwesentliche Rolle, doch das Programmieren selbst ist keine höhere Mathematik, sondern beginnt mit simpler Arithmetik. Tatsächlich sind gute Englischkenntnisse wichtiger als mathematische Fähigkeiten, da man Englisch zum Verstehen der gängigsten Programmiersprachen benötigt.
4. Informatiker sind fast ausschließlich männlich
Klischee: Liebesbeziehungen an der Uni? Von so etwas lassen sich echte IT-ler nicht ablenken. Was natürlich nicht nur daran liegt, dass es wenige bis überhaupt keine Frauen auf dem Campus gibt. Der Männeranteil liegt bei 99,9 Prozent und das wird sich auch in nächster Zeit nicht ändern. Frauen interessieren sich eben einfach nicht für Computer.
Wahrheit: Dass der Männeranteil in IT-Berufen sehr hoch ist, stimmt definitiv. Allerdings kommt es immer auch auf die jeweilige Fachrichtung an. So gibt es beispielsweise in der Medieninformatik viel mehr Frauen als im normalen Informatikstudiengang. Auch Wirtschaftsinformatik ist eine Branche, die einige Frauen interessiert.
5. Man kann nur mit einem Informatikstudium in der IT arbeiten
Klischee: Um im IT-Bereich Fuß zu fassen muss man mindestens ein abgeschlossenes Informatikstudium haben, im besten Falle sogar einen Doktor. Vorher ist man nicht in der Lage, auch nur eine Zeile Code zu schreiben und hat keine Chance, in einem IT-Unternehmen einen Job zu finden.
Wahrheit: Natürlich gibt es viele Unternehmen, die für ihre freien Stellen ein Studium voraussetzen. Das muss allerdings nicht immer unbedingt Informatik, sondern kann beispielsweise auch ein Mathe- oder Physikstudium sein. Ein Studium ist daher auf jeden Fall hilfreich, doch es ist nicht die einzige Möglichkeit, um an IT-Jobs zu kommen. Kaum eine Branche eignet sich besser für einen Quereinstieg als die IT-Branche. Die voranschreitende Digitalisierung fordert mehr Fachkräfte in diesem Bereich, weshalb nachweisbare Fähigkeiten immer wichtiger werden als Abschlüsse.
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Fazit
Natürlich gibt es immer Menschen, die einem Klischee entsprechen – auch in der IT. Doch diese sind tatsächlich in der Unterzahl. Einen Softwareentwickler, der den ganzen Tag im Dunkeln sitzt und mit niemanden spricht, wirst du in freier Wildbahn kaum finden. Tatsächlich ist Teamfähigkeit eine Eigenschaft, die Informatiker unbedingt mitbringen sollten. Die Welt der IT ist bunt und vielfältig und genau das sind auch die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Falls auch du vorhast, in die Branche einzusteigen, solltest du dich also nicht verunsichern oder in eine Schublade stecken lassen.
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.