Aller Anfang ist schwer – auch bei der Bewerbung. Immerhin sollte diese bereits ab dem ersten Satz von dir überzeugen und bestenfalls großes Interesse beim Personaler wecken. Gar keine so leichte Aufgabe, oder? Keine Sorge, mit unseren Tipps findest du die Einleitung, die perfekt zu dir und deiner Bewerbung passt.

Darum ist der Einleitungssatz so wichtig

Der erste Eindruck zählt – und im Gegensatz zu anderen Situationen kann dieser in einem Bewerbungsschreiben später nur noch schwer wieder in eine andere Richtung gerückt werden. Der Einleitungssatz entscheidet darüber, ob der Personaler oder die Personalerin deine Bewerbung weiterliest. Personaler stehen oft unter enormem Zeitdruck, lesen viele verschiedene Bewerbungen an einem Tag und sortieren daher schnell aus, wenn der Einstieg bereits fehlerhaft oder nicht personalisiert ist. Standardfloskeln sind langweilig, denn diese hat der Personaler sicher schon tausendmal gelesen. 

Mit deiner Einleitung hast du die Chance, Neugierde zu wecken und den Personaler von Anfang an zu fesseln, sodass er oder sie deine Bewerbung unbedingt weiterlesen möchte. Das schaffst du mit einem individuellen und persönlichen Einstieg. Eine gut geschriebene Einleitung lässt dich unter anderen Bewerbern herausstechen und kann dir deine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sichern. 

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Das muss in den Einleitungssatz

Wenn vom Einleitungssatz die Rede ist, meint man dabei eigentlich nicht nur einen einzigen Satz, sondern den gesamten ersten Absatz. Dieser sollte nicht mehr als drei Sätze oder fünf Zeilen umfassen – immerhin steht der Personaler unter Zeitdruck und möchte keine Romane lesen. Der Einleitungssatz ist quasi die Visitenkarte deiner Bewerbung. Du gibst eine kurze und knappe Übersicht über folgende Dinge:

  • deine Motivation für die Bewerbung (Warum möchtest du genau diesen Job haben? Was begeistert dich an der Stelle? Gehe unbedingt auf die Stellenausschreibung ein, damit der Personaler weiß, dass du diese auch wirklich gelesen hast und keine Massenware verschickst.)
  • deine wichtigsten Qualifikationen (Mit welchen Fähigkeiten kannst du einen Gewinn für das Unternehmen bringen? Welche fachlichen und persönlichen Kompetenzen besitzt du?)
  • deine Komptabilität mit dem Unternehmen (Warum sollte das Unternehmen gerade dich einstellen? Was macht dich besonders und unterschiedet dich von anderen Kandidaten? Was für ein Alleinstellungsmerkmal hast du? Kannst du bereits Erfahrungen in der Branche nachweisen?)

Wichtig: Neben dem Einleitungssatz muss auch die Anrede stimmen. Informiere dich vorab genau, an wen du deine Bewerbung richten musst und wie du die Person anreden solltest. In deutschen Bewerbungsanlagen muss man nach der Anrede klein weiterschreiben, außer es folgt ein Wort, das sowieso großgeschrieben wird. Bei der englischen Bewerbung ist es anders: Hier geht es nach dem Komma der Anrede groß weiter.

Tipps für den richtigen Einleitungssatz: 13 absolute No-Gos

Um einen überzeugenden Einleitungssatz zu formulieren, solltest du folgende No-Gos berücksichtigen:

  • Vermeide Standardfloskeln: Personaler lesen typische Floskeln und Phrasen wie „Hiermit bewerbe ich mich als …“ zur Genüge. 
  • Kein Copy & Paste: Nutze auf keinen Fall für jede Bewerbung denselben Einleitungssatz, sondern passe ihn individuell an das Unternehmen und die Stelle an.
  • Verzichte auf Schachtelsätze und umständliche Formulierungen: Aus langen Sätzen solltest du besser zwei machen. Das wirkt zielsicher.
  • Kein Blabla: Beschränke dich auf die wichtigsten Inhalte und baue nur aussagekräftige Informationen ein. Die Einleitung sollte aus drei bis vier Sätzen bestehen. 
  • Keine falsche Scheu: Trau dich ruhig etwas und beginne selbstbewusst und überraschend. Damit fängst du die Aufmerksamkeit des Personalers sofort. 
  • Falscher Ansprechpartner: Kläre vorher unbedingt ab, wer der richtige Ansprechpartner ist und sprich diesen direkt an. Verzichte auf ein „Sehr geehrte Damen und Herren …“, denn dies zeigt, dass du dich nicht genügend informiert hast. 
  • Keine Hinweise auf Jobportale: Den Personaler interessiert nicht, wo der Bewerber die Stellenanzeige gefunden hat. Nutze die Zeilen lieber für wichtigere Dinge. 
  • Vermeide negativ besetze Adjektive: Positive Adjektive rufen positive Emotionen hervor. Nutze daher Wörter wie: beeindruckend, begeistert, leistungsfähig, effizient usw. 
  • Vermeide den Konjunktiv: Dieser schwächt deinen Satz sofort ab und lässt dich unsicher wirken. Verzichte auf „würde“ und „könnte“ und mache daraus ein „werde“ und „kann“.
  • Keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler: Findet der Personaler bereits im ersten Satz einen solchen Fehler, wirft dies sofort ein schlechtes Licht auf deine Bewerbung, wodurch sie direkt aussortiert werden könnte. 
  • Sprich nicht nur von dir: In der Einleitung solltest du unbedingt auch einen Bezug zum Unternehmen und zur freien Stelle herstellen und nicht nur von dir selbst sprechen. 
  • Nicht zu viel loben: Dennoch solltest du in den ersten Zeilen nicht nur über das Unternehmen zu sprechen, sondern ebenfalls deine wichtigsten Qualifikationen hervorheben. Denn diese interessieren den Personaler weitaus mehr. Wenn du dich mit den Werten des Unternehmens identifizieren kannst ist das klasse, allerdings solltest du den Fokus dennoch auf das legen, was du der Firma zu bieten hast. 
  • Nicht einfach drauf los schreiben: Beschäftige dich vorher intensiv mit dem vom Unternehmen gesuchten Profil und strukturiere deine Einleitung anhand deiner Recherche. Das zeigt dem Personaler sofort, dass du dir wirklich Mühe gegeben hast. 
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Beispiele für eine gelungene Einleitung

Jetzt weißt du, wie du es besser nicht machen solltest. Wie aber sieht denn nun der perfekte Einleitungssatz aus? Tja, das hängt von deiner individuellen Situation ab und von der Firma, bei der du dich bewirbst. Hier sind allerdings ein paar Beispiele, die du als gute Grundlage verwenden kannst:

  • „Ihr Unternehmen steht vor der Herausforderung, den Marketing-Bereich neu aufzubauen. Dank meiner 5-jährigen Erfahrung in diesem Bereich sowie einschlägiger Praktika und Weiterbildungen, kann ich für Sie …“
  • „Das Praktikum in Ihrem Unternehmen hat mir gezeigt, dass der Beruf als Ingenieur mein Traumberuf ist. Daher bewerbe ich mich um einen Ausbildungsplatz bei Ihnen.“
  • „Wir haben eine gleiche Mission: Nachhaltigkeit! Bereits seit meinem Studium begeistere ich mich für den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Deshalb habe ich in diesem Bereich bereits einige Praktika absolviert. Mit meiner Erfahrung möchte ich Ihr Unternehmen bereichern, indem ich individuelle Kundenlösungen erarbeite.“
  • „In den Medien wurde darüber berichtet, dass Sie demnächst in Spanien expandieren. Mit meinen fließenden Spanischkenntnissen und meiner Markt-Expertise würde ich Sie gerne bei dem Ziel unterstützen, dort steigende Umsatzzahlen erwirtschaften zu wollen.“
  • „Bei der Berufswahl steht für mich die Arbeit mit Menschen im Fokus. Dies war mir schon während meiner Schulzeit klar, weshalb ich damals bereits in Pflegeheimen ausgeholfen habe und dadurch einen ersten Eindruck dieser erfüllenden Arbeit gewinnen konnte. Das fünfmonatige Praktikum in Ihrem Betrieb hat mich zusätzlich in meinem Wunsch bestärkt, weshalb ich gerne eine Ausbildung bei Ihnen absolvieren möchte.“
  • „Als langjährig erfahrener Unternehmensberater suche ich aktuell nach einer neuen Herausforderung. Ihre Ausschreibung hat mich besonders angesprochen, da Ihr Unternehmen mir die Möglichkeit einer verantwortungsvollen Position bietet, in der ich meine Führungserfahrung weiter ausbauen kann.“
  • „Da ich Ihre Produkte selbst schon jahrelang verwende, möchte ich nach dem Abschluss meines Marketingstudiums Ihr Marketing-Team unterstützen und gemeinsam mit meinen Kollegen meinen Beitrag dazu leisten, vielen weiteren Frauen die Vorteile Ihrer Pflegeprodukte bewusst zu machen.“
  • „Zu Beginn möchte ich Ihnen direkt drei Gründe nennen, warum Sie mich einstellen sollten. Erstens …“

Fazit

Eine überzeugende Einleitung schafft einen gelungenen ersten Eindruck und erhöht deine Chancen, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu werden. Ob Initiativbewerbung, Bewerbung als Berufseinsteiger, Praktikant oder als Quereinsteiger – ein guter Einstieg ist in jedem Fall essenziell. Verzichte auf 08/15 und zeige direkt, was dich einzigartig macht und weshalb du deshalb perfekt für die ausgeschriebene Stelle geeignet bist. Zu vollständigen Bewerbungsunterlagen gehört neben dem Anschreiben auch der Lebenslauf. Falls du für diesen noch ein paar Tipps benötigst, findest du hier Vorlagen und eine Artikelsammlung rund um das Thema.

Die Einleitung ist geschafft, aber der Schluss sitzt noch nicht so ganz? Dann könnte dieser Artikel eventuell hilfreich für dich sein: So findest du den perfekten Schlusssatz für deine Bewerbung

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