IT Jobs in München
Silicon Valley ist das Mekka für technikaffine, hochbegabte, kreative Köpfe. Dort steckt das Geld (Venture Capital), dort haben die Techgiganten ihren Sitz. Wer etwas kann, sollte dorthin – oder doch nicht? Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dazu zählt auch das Silicon Valley. Neben den vielen Vorteilen solltest du dich auch mit den negativen Seiten beschäftigen, bevor du deine Koffer packst.
Warum München das Silicon Valley Deutschlands ist
Das Gebiet rund um die Isar wird bereits Isar Valley genannt. In kaum einem Gebiet Deutschlands häufen sich so viele IT-, Mikroelektronik- und Hightech-Betriebe wie in München. Darüber hinaus ist München umzingelt von Autoherstellern wie BMW und ihren Zulieferbetrieben. Beinahe alle Tech-Giganten haben Niederlassungen in München (Microsoft, Google, Hitachi, Hewlett Packard, IBM, Apple, Oracle, T-Systems uvm.). Begünstigt wird diese Ansiedelung durch die Hightech-Offensive Bayerns. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die 1994 begonnen wurde. Bisher wurden mehr als € 4,25 Milliarden in die Forschung und Entwicklung des IT-Standorts Bayern investiert. München verfügt außerdem über drei große Universitäten: Ludwig-Maximilian-Universität, TU München und Hochschule für angewandte Wissenschaften. Dadurch werden Fachkräfte vor Ort ausgebildet. Aufgrund dieser Komponenten ist München der viertwichtigste IT-Standort der Welt. Auf Platz eins liegt natürlich das Silicon Valley, auf Platz zwei Boston, gefolgt von Silicon Wadi in Tel Aviv. [1]
Warum München zwar teuer, aber leistbar ist
Der Mangel an Wohnungen und die horrenden Mietpreise schrecken dich vielleicht davon ab, nach München zu ziehen. Diese Sorge ist zum Teil berechtigt. Doch solltest du bedenken, dass begehrte IT Berufe in München deutlich über dem Marktwert bezahlt werden.
Durchschnittlich verdient eine Fachkraft in München € 44.000 pro Jahr, eine Fachkraft im Osten Deutschlands € 37.000. Nur Berlin kann mit München mithalten, dort liegt der Durchschnittslohn für IT-Fachkräfte bei € 41.000.
Welche IT Jobs sind besonders gefragt in München?
Ganz oben stehen natürlich Softwareentwickler/innen. Software Entwickler/innen planen, analysieren und entwickeln Software. Zusätzlich überprüfen sie die bereits laufende Software auf Fehlerquellen und bereinigen fehlerhaften Code durch Updates. Dieser Beruf ist das Äquivalent eines Lotto-Sechsers. Bereits jede sechste Stellenanzeige in München richtet sich an Software Entwickler/innen. Auf Platz zwei stehen System Administrator/innen. Dabei handelt es sich um Fachkräfte, die Netzwerke aufbauen, überprüfen und Fehler im Netzwerk beheben. Ebenfalls gefragt sind IT Berater/innen. Diese Berufsbezeichnung ist etwas unklar, denn IT bedeutet einfach nur Informationstechnologie. Die meisten IT Berater/innen haben sich auf einen Zweig spezialisiert: Aufbau eines Netzwerks, IT Security, Webpräsenz oder Einkauf von Hardware bzw. Software. Unabhängig vom Spezialgebiet suchen Firmen verzweifelt nach IT Berater/innen. SAP-Berater/innen stehen ebenfalls hoch im Kurs. SAP steht für Systeme Anwendungen und Produkte. SAP ist eine Software zur Datenverarbeitung. Die Datenflut hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, deshalb ist die Steuerung dieses Informationsflusses von entscheidender Bedeutung. WEB-Entwickler/in, SEO-Manager/in, Content Manager/in: Diese drei Berufe sind eng miteinander verwandt und werden in kleineren Firmen gelegentlich von nur einer Person ausgeführt. Data Scientist: Die Informationsflut der letzten Jahrzehnte ist nur nützlich, wenn sie analysiert werden kann. Dafür ist der Data Scientist zuständig. Dieser noch relativ junge Beruf ist stark im Kommen und wird so schnell nicht aus der Rubrik Begehrteste IT Jobs verschwinden. Der Überbegriff User Support steht für Kundenbetreuung. Endkunden-Support läuft in den meisten Fällen über eine Hotline ab. Geschäftskunden-Support erfordert häufig, dass du vor Ort anwesend bist. Teamleiter/innen gibt es in jeder mittelgroßen Firma. Unabhängig davon, ob diese Firma im Bereich IT tätig ist oder nicht. Teamleiter im IT Sektor zeichnen sich dadurch aus, dass sie zumindest rudimentäre Kenntnisse über den ihnen unterstellten IT Bereich haben. In den meisten Fällen handelt es sich um langjährige Mitarbeiter z. B. im Bereich Software-Entwicklung, die im Laufe ihres Berufslebens die Führung eines Teams übernehmen. Java Entwickler/innen: Java ist aber nicht nur eine Programmiersprache, sondern auch eine Laufzeitumgebung. Mit diesen Komponenten werden Programme kompakt gehalten. Dadurch benötigen sie weniger Speicher. Java steckt also in viel mehr Programmen, als auf der Verpackung draufsteht.
München als Start-up Paradies?
Silicon Valley ist der Ort, an dem Apple seine Computer herstellt und Google die Weltherrschaft gerade an sich reißt. Es liegt vielleicht am Trinkwasser oder an der unternehmerfreundlichen Gesetzgebung der Amerikaner – so sicher ist sich keiner über den Erfolg des Silicon Valleys. Bevor man sich aber Richtung USA aufmacht, um das nächste große Start-up zu gründen, sollte man das Kleingedruckte lesen. Start-ups müssen im Valley wachsen, und zwar schnell. Wer seinen Umsatz nicht in kürzester Zeit verdoppelt, endet auf der Straße – nicht nur metaphorisch gesprochen. Die Wohnungspreise im Silicon Valley lassen München wie eine sozialistische Hochburg erscheinen. Und die unternehmerfreundlichen Steuern sind auch nur ein Mythos. Was man nicht an Steuern bezahlt, darf man später an Ausgaben für Kinderbetreuung, Schulen und anderen sozialen Diensten ausgeben.
[1]http://www.muenchen.ihk.de/mike/WirUeberUns/Publikationen/Magazin-wirtschaft-/Aktuelle-Ausgabe-und-Archiv2/09-2001/Politik-und-Standort/Isar-Valley.html