Leiter/in Medizincontrolling Jobs
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Das Medizincontrolling ist ganz im Allgemeinen zumeist im direkten Bezug zur Krankenhausleitung angesetzt. Die hier anfallende Controllingfunktion, kommt in der Praxis zumeist einer Stabsfunktion gleich. Ein/e Leiter/in Medizincontrolling nimmt hier im Regelfall eine Leitungsfunktion im Bereich der Kodierfachkräfte ein.
Leiter/in Medizincontrolling: die Aufgaben
Vom Grunde her bildet das allgemeine Medizincontrolling folglich eine Schnittstelle zwischen dem Management des Krankenhauses und den direkten Leistungserbringern. Der/Die Leiter/in des Medizincontrollings überwacht in seinem/ihrem Tätigkeitsprofil die geschaffene Verbindung zwischen einem/r Betriebswirt/in und der Medizin als Fachbereich. Hierbei wirken Medizincontroller sehr eng mit den bestehenden Kodierfachkräften in der täglichen Arbeit zusammen.
Eine grundlegende Arbeitsaufgabe des Medizincontrollings ist es, den anderen Fachabteilungen zuzuarbeiten und sie zu beraten. Zudem wird hierdurch eine Unterstützung der Klinikleitung sichergestellt. Ergänzend hierzu, überwacht die Leitung im Medizincontrolling zudem die gebotenen krankenhausspezifischen Prozesse, Ereignisse und Strukturen. Auch hier steht die gegebene Effizienz der Prozesse im Mittelpunkt. Wichtig ist das Erkennen der Notwendigkeit von Prozessveränderungen, denn ineffiziente Prozesse sind teuer und verschwenden Geld. Die Erlössicherung wird im Zuge des/r Leiters/in des Medizincontrollings überwacht und nachgehalten.
Im Fokus stehen Themen wie:
- Die Sicherung einer optimalen Kodierung
- Eine ausreichende Dokumentation
- Dir Ausstaffierung eines qualifizierten und funktionierenden MDK-Managements
- Die Abhandlung der reibungslosen Krankenkassenabrechnung
- Übernahme der vollen Kostenkontrolle
- Analyse auftretender Kostenabweichungen sowie die Übernahme von Ratschlägen zur Kostenoptimierung
- Analyse des medizinischen Leistungsspektrums sowie etwaige Vorschläge, um die Performance in der Klinik zu erhöhen
- Erstellung eines umfassenden Berichtswesens
- Aufbereitung von relevanten Daten sowie deren Bereitstellung
- Erstellung von realistischen Kalkulationen zur Wirtschafts- und Budgetplanung
Wie werde ich Leiter/in Medizincontrolling?
Bei einem/r Medizincontroller handelt es sich nicht um einen Ausbildungsberuf. Vielmehr geht es hier um ein Aufeinanderreihen von Weiterbildungen. Ein Studienabschluss in diesem Bereich ist beispielsweise an entsprechenden, meist privaten Bildungseinrichtungen, möglich. Hier fallen jedoch zumeist sehr hohe Gebühren an, von bis zu 590,00 Euro pro Monat. Häufig wird eine solche Qualifikation neben dem Job angestrebt. Hier besteht dann oft ein Polster um, entsprechende Gebühren zu entrichten. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Möglichkeiten, um eine anderweitige Finanzierung sicherzustellen, die nachfolgend kurz aufgelistet werden.
Hierzu zählen:
- BAföG-Leistungen, beim Nachweisen entsprechender Voraussetzungen
- KfW-Studienkredit für Studierende
- KfW-Bildungskredit
Teilweise sind auch Unterstützungen einzelner Arbeitgeber denkbar. Das ist dann in der Tat abhängig vom jeweiligen Arbeitgeber.
Welche Voraussetzungen brauchst du als Leiter/in Medizincontrolling?
Es gibt in Deutschland bis dato noch keine generalisierende Ausbildung als Leitung zum/r Medizincontroller, auch ist die entsprechende Berufsbezeichnung nicht geschützt. Zudem weisen die unterschiedlichen Anbieter entsprechender Studiengänge und Weiterbildungsoptionen nicht zwingend einheitliche Inhalte auf.
Häufig ist zu erkennen, dass die Absolventen hierbei eine medizinische Grundqualifikation haben und sich mit der Weiterbildung betriebswirtschaftliches Zusatzwissen aneignen. Interessierte, die beispielsweise schon über ein entsprechendes betriebswirtschaftliches Studium verfügen, können einen Aufbaumasterstudiengang absolvieren mit dem Schwerpunkt Medizincontrolling.
Kenntnisse im Bereich der Hard Skills:
- Grundlegendes medizinisches Fach-Knowhow
- Breites betriebswirtschaftliches Verständnis
- Umfassendes Zahlenverständnis
- Einschlägige Kenntnisse in der Personalführung
Kenntnisse im Bereich der Soft Skills:
- Logisches Denkvermögen
- Genauigkeit
- Hohe Analysefähigkeit
- Einen Blick für das Ganze
- Hohe Sorgfältigkeit
- Analytische Denk- und Arbeitsweise
Was verdient ein/e Leiter/in Medizincontrolling?
Die Leitung des Medizincontrollings ist eine enorm anspruchsvolle Tätigkeit, die auch entsprechend hoch vergütet wird. Grundsätzlich sind die Verdienstchancen bei Medizincontrollern höher, die über eine akademische Ausbildung verfügen, im Vergleich zu Kandidaten, die lediglich an einigen Weiterbildungsseminaren teilgenommen haben.
Die Durchschnittsgehälter in diesem Bereich liegen bei ca. 76.500 Euro im Jahr. Eine Obergrenze ist bei 130.000 Euro zu verzeichnen und die Untergrenze befindet sich bei circa 65.600 Euro. Zudem ist eine Differenzierung zwischen den regionalen Bereichen in Deutschland zu finden. So sind die Verdienstmöglichkeiten in den neuen deutschen Bundesländern erfahrungsgemäß geringer als in vergleichbaren Qualifikationen in den alten Bundesländern.
Leiter/in Medizincontrolling: die Aussichten
Die Position des/r Leiters/in des Medizincontrollings ist erfahrungsgemäß in über 90 Prozent der Fälle in Kliniken angesiedelt und aufgrund dessen auch dort zu finden. Zu den weiteren Arbeitsgebieten eines/r Mitarbeiters/in mit entsprechendem Jobtitel sind Unternehmensberatungen, die sich beispielsweise auf eine Krankenhausberatung fokussiert haben oder auch Krankenkassen sowie spezielle Medizincontrolling-Dienstleister.
Leiter/in Medizincontrolling: Die Karrierechancen
In der Wirtschaft bzw. im Gesundheitswesen sind aktuell zu wenig Medizincontroller auf dem Markt. Wer nun der Annahme ist, dass ein/e Medizincontroller jedoch nur in einer Klinik eine Anstellung findet, der irrt. Aktuell ist es so, dass der Klinikmarkt mehr solcher Fachkräfte benötigen würde.
Andere Einsatzgebiete sind hier spannende Unternehmensberatungsprojekte der Gesundheitswirtschaft sowie Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die ebenso einen Schwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft haben. Du kannst diesen Bereich folglich als eine Zukunftsbranche sehen, die einige spannende Herausforderungen bereithält. Wichtig ist jedoch, dass du dich für Weiterbildungen interessierst und dich ständig auf den neuesten Stand halten möchtest.