Product Owner Jobs
Ein Product Owner heißt zu Deutsch Produkteigentümer/in. Es handelt sich jedoch nicht um ein Produkt im herkömmlichen Sinne, sondern um ein noch nicht fertiggestelltes Softwareprogramm. Ebenfalls verwirrend ist, dass der Product Owner nicht der/die Eigentümer/in ist, sondern für die Eigentümer (Stakeholder) arbeitet.
Der etwas irreführende Berufstitel hat sich im Zuge der Scrum-Projektentwicklung herausgebildet. Diese Form der Projektentwicklung funktioniert ohne Projektleiter/in. In einer flachen Hierarchie hat jedes Teammitglied seine Aufgabe. Eines der Teammitglieder ist der Product Owner [1].
Was sind die Aufgaben eines Product Owners?
Scrum wurde spezifisch für den Bereich Softwareentwicklung kreiert. Es handelt sich hierbei um eine agile Softwareentwicklung. Der Product Owner ist eine der sechs Kategorien von Scrum.
- Product Owner
- Scrum Master
- Entwicklungsteam
- Kunden
- Anwender
- Management
Stakeholder ist der Überbegriff für Kunden, Anwender und Management.
Der Product Owner wird fälschlicherweise oft als Teamleader/in oder Projektmanager/in bezeichnet, dabei wäre Koordinator/in ein besserer Begriff. Scrum bricht den gesamten Entwicklungsprozess der Software-Entwicklung in kleine Teilschritte, sogenannte Sprints, auseinander. Jeder Sprint muss abgearbeitet werden. Die Teilschritte werden in einem Product Backlog erfasst und abgearbeitet. Dabei handelt es sich um eine etwas komplexere To-Do-Liste. Für den Product Backlog ist der Product Owner verantwortlich. Um eine geeignete Aufgabenliste zu erstellen und diese abzuarbeiten ist eine klare Kommunikation mit dem Kunden sowie dem Entwicklungsteam nötig. Da Softwareentwicklung ein langwieriger Prozess ist, der oftmals auf Hindernisse stößt, braucht es eine ständige Anpassung des Konzepts. Der Product Owner überarbeitet den Product Backlog und bespricht jede Veränderung mit den einzelnen Mitgliedern des Teams. Für den Erfolg des Projekts ist Kommunikation, Transparenz, ständige Überprüfung der Sprints und die nötige Anpassung ausschlaggebend. Der Product Owner übernimmt diese Rolle, obwohl er in der Realität nicht immer die Kompetenz hat, alle Entscheidungen selbst zu treffen. Der Product Owner ist außerdem für die Kostenoptimierung verantwortlich. Er oder sie muss mögliche Probleme voraussehen können, zeitgerecht einlenken und die Verantwortung für die Einhaltung des Zeitplans übernehmen.
Aufgaben des Product Owners im Überblick:
- Projektkoordination
- Anlaufstelle für Probleme
- Legt Rechenschaft über Misserfolge ab
- Führt den Product Backlog
- Kostenoptimierung
Was verdienst du als Product Owner?
Aufgrund der Komplexität der Aufgabe, der hohen Anforderungen und der großen Belastung ist das Einstiegsgehalt typischerweise sehr hoch. Ein Junior Product Owner kann mit einem Anfangsgehalt von € 45.000 rechnen. Ein Product Owner mit Erfahrung verdient bereits bis zu € 70.000. Ein Senior Product Owner kann bis zu € 105.000 verdienen.
Product Owner: Die Voraussetzungen
Als Product Owner bist du die Zweigstelle zwischen Softwareentwicklung und Stakeholder (Kunden, Anwender, Manager). Zusätzlich bist du für die Wertoptimierung der Arbeit verantwortlich. Das bedeutet, das beste Produkt in der kürzesten Zeit zu liefern. Dazu ist eine gute Kommunikation mit dem Stakeholder und mit dem Entwicklungsteam vonnöten. Diese Kommunikationsfähigkeit ist nur möglich, wenn du eine Grundausbildung in folgenden Bereichen hast:
- Software-Entwicklung oder Informatik
- Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaftslehre
- Management
Darüber hinaus benötigst du Kompetenzen, die nicht immer erlernbar sind:
- Rhetorisches Talent
- Stressresistenz
- Bereitschaft, Führung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen
- Verantwortungsbewusstsein
Die meisten Product Owner arbeiten bereits im Bereich Softwareentwicklung. Sie haben einen Abschluss in Wirtschaftsinformatik oder als Informatiker/in. Als Quereinsteiger musst du zumindest eine wirtschaftliche oder technische Grundausbildung mitbringen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, zuerst einen Kurs über Scrum zu absolvieren. Dort lernst du über Scrum-Tools (z. B. Story Mapping, Business Model) und andere agile Methoden (wie Lean und Kanban). In der Realität gibt es nur wenige Quereinsteiger. In den meisten Fällen arbeitest du bereits in der Nähe oder innerhalb eines Scrum-Teams, bevor du dich zum Product Owner umschulen lässt.